Elektrische Zigaretten erzeugen – anders als herkömmliche Zigaretten – nicht tausende giftiger und krebserzeugender Substanzen. Dennoch sind sie nicht harmlos. Sie enthalten als Hauptbestandteil eine atemwegreizende Substanz, in der Regel giftiges, abhängig machendes Nikotin, zum Teil krebserzeugende Substanzen, und oftmals haben sie verschiedene Produktmängel. Trotzdem werden sie zurzeit als Lifestyle-Produkt ohne geeignete Qualitätskontrollen frei verkauft – damit werden die Verbraucher unfreiwillig zu Versuchsobjekten, so das DKFZ und die Verbraucherzentrale Bundesverband in einer Pressemitteilung. Die vorhandenen wissenschaftlichen Daten zu den Produkteigenschaften, den möglichen Gesundheitsgefahren, der Verbreitung der Produkte sowie zu ihrem eventuellen Nutzen als Hilfsmittel für einen Rauchstopp hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in seinem aktuellen Report "Elektrische Zigaretten – ein Überblick" zusammengestellt und analysiert. Demnach ist die elektrische Zigarette kein unbedenkliches Produkt.
Elektrische Zigaretten werden zur Zeit vor allem von Rauchern verwendet, die ihren Zigarettenkonsum senken oder ganz mit dem Rauchen aufhören möchten. Nach der aktuellen Datenlage können E-Zigaretten zwar Entzugssymptome lindern, ob sie aber zu einem dauerhaften Rauchstopp verhelfen, ist derzeit noch nicht erwiesen. Im Moment besteht für E-Zigaretten noch dringender Forschungsbedarf: Derzeit wissen Verbraucher nur vage, was sie mit elektrischen Zigaretten konsumieren.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum empfiehlt daher, elektrische Zigaretten, wie von der Europäischen Kommission vorgeschlagen, bei der Neufassung der Europäischen Tabakproduktrichtlinie als Arzneimittel einzustufen. Eine angemessene Regulierung der elektrischen Zigaretten zum Schutz der Verbraucher fordert auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Sicherheit müsse gewährleistet sein und die Angaben auf den Produkten klare Auskunft über Gesundheitsrisiken und Inhaltsstoffe geben. Zudem solle verhindert werden, dass Jugendliche und Nichtraucher über elektrische Zigaretten den Einstieg ins Rauchen finden.
Zum Weiterlesen
Die vollständige Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums finden Interessierte unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2013/dkfz-pm-13-31-Elektrische-Zigaretten-ein-unkontrollierter-Versuch-am-Verbraucher.php.
Die Publikation des Deutschen Krebsforschungszentrums ist unter www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/RoteReihe/Band_19_e-zigaretten_ein_ueberblick.pdf abrufbar.
Der Krebsinformationsdienst informiert über Risiken des Rauchens – auch von E-Zigaretten – unter www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/rauchen-und-passivrauchen.php.