Magenkrebs

Magenkrebs (Magenkarzinom)

Letzte Aktualisierung: 23.01.2023
  • Magenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Magenschleimhaut. In Deutschland erkranken jährlich etwa 15.000 Menschen daran.
  • Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori erhöht das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken.
  • Behandeln lässt sich ein Tumor im Magen in erster Linie durch eine Operation. Aber auch eine Chemotherapie und die Kombination mit einer Strahlentherapie sowie zielgerichtete Medikamente oder eine Immuntherapie können für Betroffene infrage kommen.
Eine anatomische Darstellung des Magens zeigt die Magenschleimhaut, aus der Magenkrebs hervorgehen kann.
Der Magen ist ein hohles Organ, das innen von einer Schleimhaut überzogen ist. © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Magenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Magenschleimhaut.

Der Magen liegt im linken Oberbauch unterhalb des Zwerchfells, zwischen der Milz und der Leber. Er ist Teil des Verdauungssystems. Die Magenwand ist nur wenige Millimeter dick. Sie besteht aus mehreren Schichten. Innen ausgekleidet ist der Magen mit einer dünnen Schleimhaut, in der viele Drüsenzellen sitzen.

So entsteht Magenkrebs

Bei Magenkrebs vermehren sich Zellen des Magens ungebremst. Sie wachsen in umliegendes Gewebe ein und zerstören es. Sie können auch in die Blutbahn und die Lymphgefäße eindringen und von dort in andere Körperregionen gelangen. Wenn sie sich in anderen Organen ansiedeln und erneut vermehren, entstehen Metastasen: zum Beispiel in der Leber oder der Lunge.

Bei den meisten Patientinnen und Patienten entsteht der Tumor im Magen aus den Drüsenzellen der Schleimhaut. Fachleute sprechen dann von einem Adenokarzinom des Magens.

Wesentlich seltener sind andere Magenkrebs-Typen: das sogenannte adenosquamöse, das undifferenzierte, das kleinzellige und das Plattenepithelkarzinom. Sie gehen ebenfalls von der Magenschleimhaut aus.

Tumorerkrankungen im Magen können aber auch von anderen Geweben als der Magenschleimhaut ausgehen. Dazu gehören zum Beispiel gastrointestinale Stroma-Tumoren (GIST), Leiomyosarkome und das MALT-Lymphom.

Warum manche Menschen an Magenkrebs erkranken, lässt sich bei vielen Betroffenen im Nachhinein nicht feststellen. Einige typische Risikofaktoren sind zwar bekannt, sie finden sich jedoch nicht bei allen Patientinnen und Patienten. Und nicht jeder, der mit einem oder mehreren dieser Risikofaktoren lebt, muss zwangsläufig an Magenkrebs erkranken.

Über 14.000 Neuerkrankungen jährlich

Magenkrebs steht bei den Krebsneuerkrankungen in Deutschland an 10. Stelle bei Männern und an 9. Stelle bei Frauen. Im Jahr 2018 erkrankten etwa 9.200 Männer und 5.560 Frauen daran. Im Jahr 2022 erhalten schätzungsweise 8.800 Männer und 5.300 Frauen die Diagnose Magenkrebs.

Magenkrebs ist bei älteren Menschen wesentlich häufiger als bei jüngeren. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Männern bei rund 71 Jahren, bei Frauen bei 76 Jahren.



Prognose bei Magenkrebs

Wichtig zu wissen

Bei 4 von 10 Magenkrebspatienten hat der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Metastasen gebildet.

Die Erfolgsaussichten der Behandlung bei Magenkrebs hängen stark vom Stadium der Erkrankung ab. Eine dauerhafte Heilung ist für Magenkrebspatienten möglich, wenn zum Beispiel ihr Tumor vollständig entfernt werden kann. Die besten Chancen auf Heilung haben Patientinnen und Patienten mit kleinen Tumoren, wenn keine Lymphknoten befallen sind und der Tumor nicht metastasiert hat.

Auch örtlich weiter fortgeschrittene, größere Tumoren können bei vielen Patienten vollständig entfernt werden. Das Risiko eines Rückfalls ist bei ihnen aber größer als nach der Entfernung kleiner Tumoren.

Haben sich bereits Metastasen in anderen Körperregionen gebildet, können Betroffene nicht mit einer vollständigen Heilung rechnen. Bei ihnen versuchen die Ärzte durch die Behandlung das Tumorwachstum zu bremsen und Beschwerden zu lindern.

Magenkrebs: Themenübersicht

Risikofaktoren und Früherkennung

Langanhaltende Endzündungen im Magen gelten als wichtigstes Risiko für Magenkrebs. Daran sind oft Helicobacter-Bakterien beteiligt. Auch Ernährung und Lebensstil spielen eine Rolle bei der Entstehung von Magenkrebs.

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Symptome

Erste Anzeichen, die auf Magenkrebs hindeuten können, sind meist unspezifisch: Bauchschmerzen, Übelkeit und Appetitmangel. Verschwinden die Beschwerden nicht von allein, sollten Betroffene zur Ärztin oder zum Arzt gehen.

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Diagnose

Mit einer Magenspiegelung können Ärzte zuverlässig abklären, was die Ursache anhaltender Magenbeschwerden ist. Bestätigt sich der Krebsverdacht, sind weitere Untersuchungen notwendig.

Diagnostik – weiterlesen
Befunde und Therapieplanung – weiterlesen

Behandlung

Eine Operation ist für viele Betroffene mit Magenkrebs das wichtigste Behandlungsverfahren. Ist eine Operation nicht möglich, versuchen die Ärzte, das Krebswachstum mit Medikamenten einzudämmen.

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Gewicht und Ernährung

Viele Magenkrebserkrankte haben bereits zum Zeitpunkt der Diagnose an Gewicht verloren. Die Behandlung erschwert zusätzlich eine ausreichende Versorgung mit Kalorien und wichtigen Nährstoffen.

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Rehabilitation und Nachsorge

Nach der Behandlung steht die körperliche Erholung im Vordergrund. Dabei helfen Rehabilitationsangebote.
Die Nachsorgetermine dienen dazu, einen Rückfall und Folgen der Erkrankung oder der Therapie zu erkennen.

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Leben mit Magenkrebs

Magenkrebs ist eine belastende Erkrankung. Sie verändert das gewohnte Leben der Betroffenen, aber auch das ihrer Angehörigen. Es kann lange dauern, bis sich der normale Alltag wieder einspielt.

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Quellen und weiterführende Informationen

Patientenleitlinie
Allgemeinverständliche Informationen zu Magenkrebs finden Patienten, Angehörige und alle Interessierten in der Patientenleitlinie Magenkrebs. Sie ist beim Leitlinienprogramm Onkologie abrufbar.

Leitlinien
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs, Langversion 2.0, 2019, AWMF Registernummer: 032/009OL (aufgerufen am: 28.11.2022)

Die Europäische Gesellschaft für medizinische Onkologie (European Society for Medical Oncology, ESMO) publiziert in englischer Sprache die Leitlinie Gastric cancer: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up.

S3-Leitlinie Sedierung in der Gastrointestinalen Endoskopie, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).

Bei der Versorgung betroffener Patienten und Patientinnen kann auch die
S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten hilfreich sein.

Zur begleitenden Behandlung von Therapienebenwirkungen steht die S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen zur Verfügung.

Epidemiologie
Aktuelle statistische Daten zu Magenkrebs bietet das Zentrum für Krebsregisterdaten. Eine Zusammenfassung bietet die Broschüre "Krebs in Deutschland" der epidemiologischen Krebsregister e. V. (GEKID) und des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert-Koch-Institut.

Arzneimittel: Herstellerinformationen, Studien, Nutzenbewertungen
Als Quelle für Aussagen zu Medikamenten auf den Themenseiten zu Magenkrebs hat der Krebsinformationsdienst aktuelle Fachinformationen der Hersteller herangezogen (über www.fachinfo.de für Fachkreise zugänglich). Außerdem greift der Krebsinformationsdienst auf frei zugängliche Informationen zu:

Zu neueren Arzneimitteln werden als Quelle auch Nutzenbewertungen gemäß § 35a des SGB V herangezogen. Die bisher vorliegenden Berichte sind abrufbar beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) unter dem Stichwort "Projekte & Ergebnisse", dann "Publikationen".

Auch der Gemeinsame Bundessausschuss (G-BA) bietet Informationen zu Arzneimitteln. In der Regel handelt es sich dabei um Änderungen der Arzneimittel-Richtlinie.

Staging
Für das Staging von Magenkarzinomen ist die TNM: Classification of Malignant Tumours relevant.

Fachartikel (Auswahl)
Machlowska J, Baj J, Sitarz M, Maciejewski R, Sitarz R. Gastric Cancer: Epidemiology, Risk Factors, Classification, Genomic Characteristics and Treatment Strategies. Int J Mol Sci. 2020 Jun 4;21(11):4012. doi: 10.3390/ijms21114012

Weitere Themen

Erstellt: 23.01.2023

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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