Lexikon wichtiger Fachbegriffe und Abkürzungen
Das Lexikon kann auch als PDF-Datei Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" geladen und ausgedruckt werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular (PDF) möglich.
Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet. Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge einzuordnen und für sich zu bewerten. Mit dem vorliegenden Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Interessierten eine Hilfestellung geben und Patienten und Angehörigen die Kommunikation mit Ärzten und Betreuern erleichtern.
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A
- ABCDE-Regel
Checkliste zur Beurteilung von Pigmentflecken und Muttermalen. A=Asymmetrie, B= Begrenzung, C=Color (Farbe), D=Durchmesser oder Dynamik, E=Erhabenheit über das Hautniveau; kann Hinweise auf Bösartigkeit der Hautveränderung geben
- Abdomen
Bauchregion, Bauchraum
- abdominal
die Bauchregion betreffend
- Ablatio
wörtl. Abtragung, Ablösung; Entfernung von Körpergewebe oder Körperteilen
- Abrasio uteri
Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut (Kürettage)
- Abrasio
allg. Entfernung von Körpergewebe durch Abschaben oder Abkratzen
- Abstrich
Abstreifen von Zellen von der Haut- oder Schleimhautoberfläche mit Spatel oder Tupfer zu Untersuchungszwecken
- Abszess
Eiter, der sich in einem durch entzündetes Gewebe entstandenen Hohlraum ansammelt
- Active Surveillance
engl. für aktive Überwachung; Vorgehensweise beim frühen Prostatakarzinom: Beobachtung des Krankheitsverlaufs unter regelmäßiger Kontrolle, aber ohne eigentliche Behandlung (Tastuntersuchung, PSA-Bestimmung, Biopsie), mehr dazu hier
- Adenokarzinom
bösartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht
- Adenom
gutartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht
- Aderhautmelanom
Melanom an der Aderhaut des Auges
- Adjuvans
Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffs verstärkt, jedoch keine eigene Wirksamkeit hat, mehr dazu hier
- adjuvant
unterstützend, helfend, ergänzend
- adjuvante Therapie
ergänzende Behandlung nach vollständiger Entfernung eines Tumors, um möglicherweise unerkannt im Körper verbliebene Krebszellen zu zerstören und dadurch einem Rückfall und dem Entstehen von Metastasen vorzubeugen
- Adnexe
allg. Anhangsgebilde; in der Medizin meist für Eierstöcke und Eileiter gebraucht
- Äquivalenzdosis
von äquivalent: gleichwertig; bezeichnet bei einer Gruppe ähnlich wirkender Arzneimittel die Dosis eines Medikaments, die in ihrer Wirkung einer definierten Dosis eines Bezugsmedikaments aus dieser Gruppe entspricht; wichtig in der Schmerztherapie, z. B. bei der Umstellung von einem Opioid auf ein anderes
- Aflatoxine
von Schimmelpilzen gebildete Giftstoffe, leberschädigend und krebserregend
- AFP
Alpha-Fetoprotein; ein Tumormarker, mehr dazu hier
- Afterloading
"Nachladeverfahren"; Form der Brachytherapie: Bestrahlung durch kurzzeitiges Einlegen einer Strahlenquelle direkt in den Tumor oder in seine Nähe, mehr dazu hier
- AGO
Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
- Agonist
Substanz, die an einen spezifischen Empfänger (Rezeptor) auf oder in Zellen bindet und dort eine ebenfalls spezifische Wirkung auslöst
- AHB
Anschlussheilbehandlung; neue Bezeichnung Anschlussrehabilitation, mehr dazu hier
- AIDS
engl. "acquired immunodeficiency syndrome", durch eine Virusinfektion erworbene Immunschwäche; kann das Risiko erhöhen, an bestimmten Krebsarten zu erkranken mehr dazu hier
- AIO
Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., Zusammenschluss internistisch-onkologisch tätiger Fachärzte
- Akustikusneurinom
gutartiger Tumor, der von den Hüllzellen des Hör- und Gleichgewichtsnerven im Innenohr ausgeht; kann durch sein Wachstum und Druck auf die Umgebung zu Hörminderung, Störungen des Gleichgewichts, Schwindel und Lähmung der Gesichtsmuskulatur führen
- akut
bezeichnet in der Medizin eine Erkrankung oder Symptome, die plötzlich auftreten, aber von begrenzter Dauer sind, im Gegensatz zu chronisch
- akute lymphatische Leukämie
Abk. ALL; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Lymphozyten, verändert und stark vermehrt sind
- akute myeloische Leukämie
Abk. AML; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Granulozyten, verändert und stark vermehrt sind
- Albumin
Hauptbestandteil der Bluteiweiße; wichtig für das Flüssigkeitsgleichgewicht zwischen Blut und Gewebe und den Transport von anderen Stoffen
- Algesie
Schmerz
- Alkylanzien
Klasse von Zytostatika
- ALL
akute lymphatische Leukämie
- Allodynie
wörtl. etwa "anderer Schmerz"; Schmerzempfindung nach einem Reiz, der normalerweise keinen Schmerz auslöst; Ursache sind meist Nervenschädigungen oder -erkrankungen, mehr dazu hier
- allogen
griech. "allos", fremd; von einem genetisch verschiedenen Individuum stammend; Verwendung v.a. im Zusammenhang mit der Übertragung (Transplantation) von Zellen oder Gewebe von Spender auf Empfänger
- Alopezie
Haarausfall
- ambulant
medizinische Versorgung in einer Arztpraxis oder Klinikambulanz
- AMG
Arzneimittelgesetz
- Aminosäuren
Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) zusammengesetzt sind
- AML
akute myeloische Leukämie
- Amplifikation
Vermehrung bestimmter Abschnitte der DNA oder Auftreten von mehr als zwei Kopien eines bestimmten Gens im Zellkern, was auf verstärkte Aktivität dieses Gens hinweist (Überexpression)
- Amputation
Abtrennung eines Körperteils durch eine Operation
- Anämie
Blutarmut; Mangel an roten Blutkörperchen oder rotem Blutfarbstoff Hämoglobin
- Anästhesie
Zustand der Betäubung, völlige Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, Temperatur und Berührung; gezielt herbeigeführt, um Schmerzfreiheit bei Untersuchungen und Behandlungen zu erreichen; Anwendung örtlich oder systemisch, also den gesamten Körper betreffend,als Narkose, mehr dazu hier
- Analgesie
Ausschaltung der Schmerzwahrnehmung
- Analgetikum
Schmerzmittel; Substanz, welche das Schmerzempfinden unterdrückt; analgetisch: schmerzlindernd, mehr dazu hier
- analgetisch
schmerzlindernd
- Analkarzinom
Krebs im Bereich des Darmausgangs (Afters); entsteht aus Plattenepithel; nicht mit Darmkrebs zu verwechseln
- Anamnese
griech. Erinnerung; Erhebung der Krankheitsvorgeschichte: allgemeiner Gesundheitszustand, frühere Erkrankungen, Entwicklung und Art von Beschwerden, besondere Risikofaktoren usw.
- anaplastisch
undifferenziert, Grading 4 (G4), mehr dazu hier
- Anastomose
natürliche oder operativ hergestellte Verbindung zwischen Gefäßen oder Hohlorganen
- Anatomie
Lehre vom Bau des Körpers
- Androgene
männliche Geschlechtshormone, v.a. Testosteron
- Angiogenese
Neubildung von Blutgefäßen, mehr dazu hier
- Angiogenesehemmer
Medikamente, die die Bildung von Blutgefäßen hemmen; in der Krebstherapie eingesetzt, um einen Tumor von der Versorgung mit Nährstoffen abzuschneiden und dadurch sein Wachstum zu verhindern; zählen zu den zielgerichteten Therapien, mehr dazu hier
- Angiographie
Sichtbarmachen von Blutgefäßen mittels bildgebender Verfahren zu Untersuchungszwecken; meist mit vorheriger Einspritzung eines kontrastverstärkenden Mittels
- Angiom
geschwulstartige Gefäßneubildung oder Gefäßfehlbildung
- Anorexie
ausgeprägte Appetitlosigkeit, häufig bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen, mehr dazu hier
- Anschlussrehabilitation
Abk. AR; früher: Anschlussheilbehandlung (AHB); medizinische Rehabilitationsmaßnahme im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt bei schweren Erkrankungen, nach Operationen und Unfällen, um die Wiederanpassung des Patienten an die Belastungen des Alltags- und Berufslebens zu unterstützen; Durchführung ganztägig ambulant oder stationär in einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung; Beginn spätestens zwei Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus; Dauer zunächst drei bis vier Wochen; Kostenträger ist in erster Linie die Rentenversicherung, mehr dazu hier
- Ansprechrate
prozentualer Anteil einer Gruppe von Patienten mit vergleichbarer Krankheitssituation, bei denen durch eine bestimmte Behandlung die Krankheitszeichen teilweise oder gänzlich zurückgehen; in der Krebsmedizin meist für die Rate an Tumorrückbildungen (Remission) durch eine bestimmte Therapie gebraucht; Ansprechen ist nicht gleichbedeutend mit Heilung
- Antagonist
Stoff, der einer anderen Substanz, dem Agonisten, entgegenwirkt oder deren Wirkung umkehrt
- Anthrazykline
Klasse von Zytostatika, mehr dazu hier
- Antiandrogene
Medikamente, die die Wirkung männlicher Geschlechtshormone, v.a. des Testosterons, blockieren; Hormontherapie, Antihormontherapie, mehr dazu hier
- Antiangiogenese
Hemmung der Blutgefäß-Neubildung, mehr dazu hier
- Antibiotikum
Medikament gegen bakterielle Infektionen
- Antiemetikum
Medikamente gegen Übelkeit und Brechreiz, mehr dazu hier
- Antigen
Merkmal oder Struktur, die vom Immunsystem als "fremd" erkannt wird
- Antihistaminikum
Medikament zur Behandlung von allergischen Reaktionen
- Antihormontherapie
medikamentöse Unterdrückung der Wirkung oder der Bildung von körpereigenen Hormonen; Anwendung zur Behandlung von bösartigen Tumoren, deren Zellen durch Hormone (v.a. Geschlechtshormone) zu Teilung und Vermehrung angeregt werden; siehe auch Antiandrogene, Antiöstrogene), mehr dazu hier
- Antikörper
körpereigene Eiweiße (Proteine), die in der Lage sind, Krankheitserreger, abnorme Zellen oder andere körperfremde Strukturen zu erkennen und direkt oder im Zusammenspiel mit anderen Mechanismen der Immunabwehr zu zerstören; Bestandteile des Immunsystems; werden von spezialisierten Blutzellen (Plasmazellen) gebildet, mehr dazu hier
- Antikonvulsivum
Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen, teilweise auch bei Nervenschmerzen wirksam
- Antimetabolit
Medikament, das Stoffwechselvorgänge hemmt, in der Krebsmedizin werden Antimetabolite als Zytostatikum eingesetzt
- Antimykotikum
Medikamente zum Bekämpfen von Pilzinfektionen
- Antiöstrogene
Medikamente, die die Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen , der Östrogene, blockieren, mehr dazu hier
- Antiphlogistikum
Arzneimittel mit entzündungshemmender Wirkung
- antiphlogistisch
entzündungshemmend
- Antiseptikum
Desinfektionsmittel zur äußerlichen Anwendung
- Antitussivum
Arzneimittel mit Wirkung gegen Hustenreiz
- Anus praeter
künstlicher Darmausgang in der Bauchwand, dauerhaft erforderlich nach Entfernung des Enddarms; die heute gebräuchliche Bezeichnung ist Kolostoma
- Apherese
Technik zum Filtern und Trennen von Blutbestandteilen
- Aplasie
fehlende Entwicklung oder zum Erliegen gekommene Nachbildung von Zellen oder Geweben
- Apoptose
programmierter Zelltod; natürlicher Vorgang im Zellstoffwechsel: alte, überflüssig gewordene oder geschädigte Zellen sterben in einem kontrollierten Prozess ab; zahlreiche Krebsmedikamente lösen Apoptose aus, mehr dazu hier
- Applikation
Anwendung, Verabreichung
- Apudom
früher gebräuchliche Bezeichnung für neuroendokrine Tumoren
- ASS
Acetylsalicylsäure, "Aspirin", wird als möglicher Schutz vor einigen Krebsarten diskutiert, zur allgemeinen Anwendung aber wegen der Nebenwirkungen nicht empfohlen
- Asthenie
Schwäche, Kraftlosigkeit, mehr dazu hier
- Astrozytom
Gehirntumor, der von den Stützzellen im zentralen Nervensystem ausgeht; zählt zu den Gliomen, mehr dazu hier
- asymptomatisch
symptomlos, ohne Beschwerden
- Aszites
Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, verursacht u. a. durch Entzündungen oder Tumorabsiedlungen am Bauchfell, mehr dazu hier
- Aszitespunktion
Entnahme von Flüssigkeit aus der Bauchhöhle mithilfe einer Kanüle, auch Aszitesdrainage oder Parazentese genannt, mehr dazu hier
- Atelektase
zusammengefallener und nicht belüfteter Teil der Lunge, der nicht für die Atmung zur Verfügung steht
- Atemdepression
Eingeschränkte Atmung durch Herabsetzung des Atemantriebs mit oberflächlichen und/oder verlangsamten Atemzügen; Krankheitsfolge oder durch Medikamente verursacht
- atypisch
von der normalen Erscheinung abweichend
- AU
Arbeitsunfähigkeit
- Ausscheidungsurogramm
auch: Urographie; Röntgendarstellung derableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre) mit Kontrastmittel
- Ausschlusskriterien
im Prüfplan für eine klinische Studie festgelegte Kriterien hinsichtlich Krankheitssituation und Vorbehandlung, die eine Aufnahme in die betreffende Studie verhindern; ergeben sich aus der Fragestellung der Studie und den Wirkungen und Nebenwirkungen der Behandlung; diese Kriterien dienen dazu, dass die Patienten in der Studie vergleichbar und die Ergebnisse für die jeweilige Fragestellung aussagekräftig sind
- autolog
vom eigenen Körper stammend; Begriff aus der Transplantationsmedizin: Übertragung von körpereigenen Zellen oder Geweben
- autonomes Nervensystem
vegetatives Nervensystem
- autosomal dominante Vererbung
Erbgang, bei dem ein Merkmal ausgeprägt wird, auch wenn es nur auf einem der beiden paarigen Autosomen verschlüsselt ist
- autosomal rezessive Vererbung
Erbgang, bei dem ein Merkmal nur ausgeprägt wird, wenn es auf beiden der paarigen Autosomen verschlüsselt ist
- autosomale Vererbung
Vererbung über Autosomen
- Autosomen
die 44 Chromosomen neben den beiden Geschlechtschromosomen X und Y; 22 Paare, in jedem Paar stammt ein Chromosom von der Mutter und eines vom Vater
- Axilla
Achselhöhle
- axillär
in der Achselhöhle gelegen
- AZ
Allgemeinzustand
B
- B-Lymphozyten
Untergruppe der Lymphozyten; gehören zur Zellgruppe der weißen Blutkörperchen. Sie spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem, mehr dazu hier
- B-Symptomatik
Begleitsymptome bei manchen bösartigen Erkrankungen: Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust
- Bacillus Calmette-Guerin
Abk. BCG; abgeschwächte Form des Tuberkuloseerregers; in der Krebsmedizin zur Immuntherapie von oberflächlichem Harnblasenkrebs eingesetzt; wird direkt in die Blase gegeben und löst dort eine Immunreaktion aus, mehr dazu hier
- BAG-SH
Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.
- Barrett-Ösophagus
Umwandlung der Schleimhaut der Speiseröhre bei anhaltendem Rückfluss von Magensaft aus dem Magen; erhöht langfristig das Risiko der Entstehung von Krebs, mehr dazu hier
- Basaliom
frühere Bezeichnung für ein Basalzellkarzinom
- Basalmembran
Grenzschicht zwischen Oberflächen oder Hohlräume bedeckenden Zellen (Oberflächenepithel) und Bindegewebe bzw. Blutgefäßen
- Basalzellen
Zellen der untersten Schicht der Oberhaut, sorgen durch Teilung für die Hauterneuerung
- Basalzellkarzinom
früher auch: Basaliom, heller oder "weißer" Hautkrebs, von den Basalzellen der Oberhaut ausgehend; das Basaliom wird als semimaligne ("halbbösartig") eingestuft, da es keine Metastasen bildet, mehr dazu hier
- Bauchwassersucht
Aszites, mehr dazu hier
- BCG
Bacillus Calmette-Guérin; Medikament zur Behandlung von Harnblasenkrebs, mehr dazu hier
- Beckenkammbiopsie
Entnahme einer Probe aus dem roten, blutbildenden Knochenmark im Beckenknochen mit einer Hohlnadel, die nach örtlicher Betäubung am hinteren oberen Rand des Beckenknochens (Beckenkamm) eingestochen wird (Knochenmarkpunktion)
- benigne
gutartige
- Bestrahlungsfelder
festgelegte Bereiche des Körpers in einer bestimmten Größe, auf die während einer Strahlentherapie die Strahlung treffen soll
- Bestrahlungsplanung
Festlegung des Zielgebiets und der benötigten Dosis für eine Strahlentherapie mittels Berechnung und Simulation am Computer, mehr dazu hier
- BET
brusterhaltende Therapie, mehr dazu hier
- BfArM
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
- BfR
Bundesinstitut für Risikobewertung
- BfS
Bundesamt für Strahlenschutz
- bi-, bis-
Vorsilbe: zwei, zweimal
- Bias
systematischer Fehler, zum Beispiel in Studien zur Krebsforschung. Als Bias wird eine Verzerrung der tatsächlichen Ergebnisse durch einen übersehenen oder nicht ausreichend berücksichtigten Einflussfaktor bezeichnet. Dadurch wird zum Beispiel die wahre Wirkung eines Risikofaktors oder einer Behandlung über- oder unterschätzt, mehr dazu hier
- Bilirubin
Gallenfarbstoff, der als Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin entsteht; stärkere Erhöhung des Blutspiegels führt durch Ablagerung in der Haut zu Gelbsucht (Ikterus), als Warnsignal für Leberschäden
- Biomarker
Oberbegriff für Laborwerte oder andere messbare Merkmale, die mit einer Tumorerkrankung in Verbindung stehen und deren Bestimmung zusätzliche Informationen zur Krankheitssituation, zum wahrscheinlichen Verlauf oder zur Wirksamkeit von Behandlungen gibt; siehe auch Tumormarker, mehr dazu hier
- Biopsie
Entnahme einer Gewebeprobe zu diagnostischen Zwecken, zum Beispiel mit einer Kanüle (Nadelbiopsie, Stanzbiopsie) oder mit einer kleinen Zange (Knipsbiopsie), mehr dazu hier
- Bisphosphonate
auch: Diphosphonate; Medikamente, die den Knochenabbau hemmen; werden in der Krebsmedizin zur Behandlung von knochenauflösenden Metastasen und auch zur Vorbeugung von behandlungsbedingtem Knochenabbau (Osteoporose) eingesetzt, mehr dazu hier
- Blasten
unreife, nicht voll funktionsfähige Zellen
- Blut-Hirn-Schranke
nur teilweise durchlässige Grenzschicht zwischen Blutkreislauf und Hirngewebe; Schutzbarriere, die schädliche Stoffe von den Nervenzellen abhält
- Blutbild
Anzahl und Aussehen der verschiedenen Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) und Gehalt an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) in einer Blutprobe; siehe auch Differentialblutbild
- Blutkörperchensenkungs-Geschwindigkeit
Abk. BSG; auch: Blutkörperchensenkung, Abk. BKS; Geschwindigkeit, mit der in einem senkrechten Röhrchen die Blutzellen nach unten absinken; Labortest; eine erhöhte Senkungsgeschwindigkeit weist auf entzündliche Vorgänge im Körper hin
- Blutplättchen
auch: Thrombozyten; scheibenförmige, kernlose Blutbestandteile; spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung
- Blutplasma
flüssiger Anteil des Blutes nach Abtrennung der Blutzellen
- Blutstammzellen
"Urzellen" der Blutbildung im Knochenmark; können sich selbst durch Teilung erneuern und in alle Blutzellarten ausreifen, mehr dazu hier
- Blutstammzell-Transplantation
Übertragung von Blutstammzellen als Knochenmarkersatz; Behandlungsmethode nach hochdosierter Chemotherapie, die das blutbildende Knochenmark komplett zerstört hat; als Patient erhält man eine Infusion mit Blutstammzellen; diese siedeln sich im Knochenmark an und setzen die Blutbildung wieder in Gang; die Stammzellen können vor der Chemotherapie aus dem Blut des Patienten selbst (autolog) oder von einem gewebsverträglichen Spender (allogen) entnommen werden; hat die Knochenmarktransplantation weitgehend abgelöst, mehr dazu hier
- BM
engl. "bonemarrow", Knochenmark
- BMI
engl. "body mass index", Körpermasseindex; Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße; damit lässt sich in etwa abschätzen, ob ein Mensch zu dick, zu dünn oder normalgewichtig ist; die Formel lautet: BMI = Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße mal Körpergröße in Meter
- BMT
engl. "bone marrow transplantation", Knochenmarktransplantation, mehr dazu hier
- BNHO
Bundesverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e.V.
- Bolus
wörtl. Schuss; in der Medizin intravenöse Verabreichung einer bestimmten Medikamentendosis innerhalb kurzer Zeit (statt über längere Zeit), um rasche Wirkung zu erzielen
- BPH
benigne Prostatahyperplasie, gutartige Prostatavergrößerung
- Brachytherapie
Kurzdistanz-Strahlentherapie; Bestrahlung, bei der die Strahlenquelle ganz nah an den Tumor herangebracht wird; die Brachytherapie kann mit Afterloading oder durch dauerhaftes Einbringen von Strahlenquellen (Seeds) in den Tumor erfolgen, mehr dazu hier
- BRCA 1 und 2
Brustkrebsgen 1 und 2; die Abkürzung BRCA erklärt sich aus dem englischen Begriff für Brustkrebs: "BReast CAncer"; Gene, die im Zusammenhang mit erblichem Brustkrebs und weiteren vererbbaren Tumorerkrankungen stehen, mehr dazu hier
- Bronchialkarzinom
Lungenkrebs; von den Bronchien ausgehender bösartiger Tumor, mehr dazu hier
- Bronchoskopie
Spiegelung der tiefen Atemwege; Patienten wird dafür ein flexibler Schlauch (Endoskop) über Mund, Kehlkopf und Luftröhre eingeführt; dabei lassen sich auch Gewebeproben entnehmen, mehr dazu hier
- Brustepithese
äußerliche Brustprothese, meist aus Silikon
- BSG
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit
- BTM
in der Medizin Abkürzung für Betäubungsmittel, deren Anwendung besonderen gesetzlichen Vorschriften unterliegt; auch bestimmte Medikamente zur Schmerzbehandlung (Opioide) fallen unter diese Regelung
- Burkitt-Lymphom
in Afrika und Südamerika bei Kindern und Jugendlichen häufiges, bei uns seltenes, vermutlich durch eine Virusinfektion verursachtes Non-Hodgkin-Lymphom; tritt besonders im Kopfbereich und im Bauchraum auf
- BWS
Brustwirbelsäule
C
- c-erbB2
HER2
- C-Zellen
Zellen der Schilddrüse, die das Schilddrüsenhormon Calcitonin bilden
- c
engl. "clinical", klinisch
- Ca.
Abk. für "Carcinoma", Karzinom
- CAM
engl. "complementary and alternative medicine", Komplementär- und Alternativmedizin, mehr dazu hier
- Candida albicans
Hefepilz, der normalerweise Haut- und Schleimhautinfektionen hervorruft, bei geschwächter Immunabwehr aber auch innere Organe befallen kann oder schwere Allgemeininfektionen verursachen kann, mehr dazu hier
- Candidose
Pilzinfektion, ausgelöst durch Hefepilze der Gattung Candida, mehr dazu hier
- Cannabinoide
natürliche oder künstlich (synthetisch) hergestellte Inhaltsstoffe der Hanfpflanze (Cannabis); bei Krebs gegen Übelkeit und zur Appetitsteigerung diskutiert, mehr dazu hier
- Carcinoma in situ
ein bösartiger Tumor, der die natürliche Gewebegrenze aber nicht überschreitet und daher nur örtlich begrenzt wächst
- CEA
Abk. für karzinoembryonales Antigen; ein Tumormarker, mehr dazu hier
- Ceiling-Effekt
von engl. "ceiling", Decke; Obergrenze für den Effekt eines Arzneimittels: trotz Dosissteigerung kann keine bessere oder stärkere Wirkung erzielt werden
- Chemotherapie
in der Krebsmedizin Behandlung mit Substanzen (Zytostatika), die den Zellstoffwechsel und/oder die Zellteilung stören; führt dazu, dass bevorzugt Zellen zugrunde gehen, die sich rasch vermehren; dazu zählen auch Krebszellen mehr dazu hier
- Chemotherapiezyklus
Therapieeinheit während einer Chemotherapiebehandlung; Patienten erhalten innerhalb eines Zyklus Medikamente nach einem bestimmten, für jedes Behandlungsschema vorgeschriebenen Dosierungsplan; in der Regel umfasst eine Chemotherapie mehrere Zyklen mit behandlungsfreien Zeiten dazwischen, mehr dazu hier
- Chromosomen
Strukturen im Zellkern, in denen das kettenförmige Erbmolekül Desoxiribonukleinsäure (DNS) vielfach gefaltet und mit Eiweißmolekülen verpackt vorliegt; die normalen menschlichen Zellen enthalten 46 Chromosomen in 23 Paaren, je einen Satz von Vater und Mutter, mehr dazu hier
- chronisch
bezeichnet in der Medizin Krankheiten oder Symptome, die länger oder sogar auf Dauer anhalten, Gegensatz zu akut
- chronische lymphatische Leukämie
Abk. CLL; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der bestimmte weiße Blutkörperchen, die Lymphozyten, entartet und vermehrt sind; zählt zu den Non-Hodgkin-Lymphomen
- chronische myeloische Leukämie
Abk. CML; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorstufen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Granulozyten, entartet sind und sich stark vermehren
- CIN
zervikale intraepitheliale Neoplasie, mehr dazu hier
- CIS
ein bösartiger Tumor, der die natürliche Gewebegrenze aber nicht überschreitet und daher nur örtlich begrenzt wächst
- CLL
chronische lymphatische Leukämie
- CML
chronische myeloische Leukämie
- Compassionate Use
wörtl. etwa "Anwendung aus Mitgefühl"; Anwendung eines, möglicherweise wirksamen, aber nicht zugelassenen Arzneimittels im Einzelfall bei Patienten, für die keine anderweitige erfolgversprechende Behandlung zur Verfügung steht; Voraussetzung ist der Nachweis von Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels in klinischen Studien oder ein bereits laufender Zulassungsantrag; seit 2010 durch das Arzneimittelgesetz geregelt; abzugrenzen vom Off-Label-Use, mehr dazu hier
- Compliance
engl. für Bereitschaft eines Patienten, eine verordnete Therapie einzuhalten oder ärztliche Ratschläge zu befolgen; auch: Therapietreue; heute steht eher die partizipative Entscheidung gemeinsam von Patient und Arzt im Vordergrund
- Computertomographie
Abk. CT; computerunterstützte Röntgenuntersuchung, bei der bestimmte Körperregionen in einzelnen Schichten durchleuchtet werden; aus den gewonnenen Bilddaten lassen sich Schnittbilder in beliebigen Ebenen herstellen, mehr dazu hier
- Coping
Krankheitsverarbeitung
- Corticosteroide
Oberbegriff für eine Gruppe in der Nebennierenrinde (Nebennieren) gebildeter Hormone mit ähnlicher chemischer Grundstruktur (Steroide) und unterschiedlichsten Wirkungen; auch für künstlich (synthetisch) hergestellte, als Medikamente eingesetzte Stoffe mit vergleichbarem Aufbau gebraucht
- Cortisol
in der Nebennierenrinde gebildetes Hormon mit wichtigen Funktionen: bewirkt als "Stresshormon" die Bereitstellung von Energie aus Körperreserven und unterdrückt Immunreaktionen und Entzündungen; zählt zur Gruppe der Corticosteroide
- Cortison
inaktive Form des in der Nebennierenrinde gebildeten Hormons Cortisol; oft umgangssprachlich anstelle von Cortisol verwendet
- CR
engl. "complete remission", Komplettremission
- CSF
engl. "colony stimulating factor", koloniestimulierender Faktor; Wachstumsfaktor, mehr dazu hier
- CT
Computertomographie, mehr dazu hier
- CUP-Syndrom
engl. "cancer of unknown primary", Metastasen bei unbekanntem Primärtumor: der Ursprung von Metastasen lässt sich nicht feststellen; lässt sich auch nach ausführlicher Diagnostik die zugrunde liegenden Krebsart nicht erkennen, gilt das CUP-Syndrom als eigenständiges Krankheitsbild, mehr dazu hier
- Cyberknife
Markenname für ein Bestrahlungsgerät zur Radiochirurgie); im Gegensatz zum Gamma-Knife werden die energiereichen Strahlen durch einen Linearbeschleuniger erzeugt
D
- DAB
Deutsches Arzneibuch
- Dapo
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie e. V.
- DCIS
duktales Carcinoma in situ; von den Zellen der Milchgänge ausgehende Frühform von Brustkrebs, die oberflächlich wächst und nicht streut; unbehandelt Übergang in invasiven Brustkrebs möglich, mehr dazu hier
- DD
Differenzialdiagnose
- Dekubitus
Wundliegegeschwür, Druckgeschwür der Haut; Folge einer Durchblutungsstörung durch anhaltenden Druck auf eine Gewebepartie, etwa bei fehlender regelmäßiger Umlagerung von Bettlägerigen; verschiedene Schweregrade von einfacher Hautrötung über offene, nicht heilende Wunden bis hin zum Absterben von Gewebe
- Deletion
wörtl. Löschung; in der Biologie und der Medizin gebraucht für den Verlust von einzelnen Genen bis hin zu Teilen von Chromosomen und deren Funktion; Variante der Mutation
- dendritische Zellen
Zellen des Immunsystems, die Antigene so "präsentieren", dass das Immunsystem sie als fremd erkennt und darauf reagieren kann, mehr dazu hier
- Depotpräparat
Arzneimittelzubereitung, die den Wirkstoff kontrolliert über längere Zeit abgibt; im engeren Sinne Arzneimittel, das als Depot in die Haut oder in einen Muskel verabreicht wird; teilweise auch gleichbedeutend mit Retardpräparat verwendet
- Desmoid
auch: aggressive Fibromatose; seltener Tumor des Bindegewebes, der örtlich verdrängend und zerstörend wächst, aber nicht metastasiert
- Desoxyribonukleinsäure
Abk. DNS, DNA; spiralförmiges aufgedrehtes Doppelmolekül, Träger der Erbinformation eines Lebewesens, im Zellkern in den Chromosomen verpackt, mehr dazu hier
- DFS
engl. "diseasefreesurvival", krankheitsfreies Überleben
- DGHO
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V.
- DGU
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
- Diagnose
Feststellung und Bestimmung einer körperlichen oder psychischen Krankheit durch einen Arzt
- Diagnostik
Gesamtheit aller Maßnahmen, die zur Erkennung (Diagnose) einer Krankheit führen
- Dialyse
Blutwäsche
- Diarrhö
Durchfall
- DIEP-Flap
engl. "Deep Inferior Epigastric Artery Perforator-Flap", tiefer unterer epigastrischer Perforatorlappen; aus dem Unterbauch entnommener Gewebelappen, der für die Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Mastektomie verwendet wird; besteht aus Haut und Unterhautfett
- Differentialblutbild
mikroskopische Untersuchung eines Blutausstrichs mit Aufschlüsselung der Leukozyten im Blut und Bestimmung ihrer zahlenmäßigen Verteilung
- Differentialdiagnose(n)
Abk. DD; mögliche zugrunde liegende Erkrankung(en) bei Vorliegen von Symptomen; weitere Untersuchungen können dazu beitragen, unter diesen möglichen Diagnosen die tatsächlich zutreffende herauszufinden
- Differenzierung
Ausreifung von Zellen für ihre spezialisierte Funktion; Krebszellen sind häufig undifferenziert, unreif, mehr dazu hier
- Differenzierungsgrad
Grad der Ausreifung eines Gewebes für seine Funktion im Körper; geringe Differenzierung ist ein Anzeichen für Krebs; Grading, mehr dazu hier
- diffus
verstreut, unscharf
- Digitale rektale Untersuchung
Abk. DRU; Austastung des Enddarms mit dem Finger zur Beurteilung der Darmschleimhaut und (beim Mann) der dem Darm zugewandten Oberfläche der Prostata, mehr dazu hier
- Dignität
in der Medizin: Wertigkeit; Eigenschaft von Tumoren: gutartig oder bösartig
- Diphosphonate
Bisphosphonate, mehr dazu hier
- Dissektion
in der Krebsmedizin das Herausschneiden von Weichteilgewebe oder Lymphknoten
- Diuretikum
Medikament zur Diurese, also Entwässerung
- DKFZ
Deutsches Krebsforschungszentrum
- DKG
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
- DKH
Deutsche Krebshilfe e.V.
- DKMS
Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH
- DLFH
Deutsche Leukämie-Forschungshilfe, mit Deutscher Kinderkrebsstiftung
- DLH
Deutsche Leukämie- & und Lymphomhilfe
- DNA
engl. "desoxyribonucleic acid", Desoxyribonukleinsäure, mehr dazu hier
- DNS
Desoxyribonukleinsäure, mehr dazu hier
- Doppelblindstudie
vergleichende klinische Studie, bei der weder Patienten noch Ärzte wissen, welcher Patient welche der Vergleichsbehandlungen erhält; dient dazu, Verzerrungen der Ergebnisse durch voreingenommene Beobachtungen zu vermeiden, mehr dazu hier
- Drainage
Ableitung oder Absaugung von Körperflüssigkeiten oder Wundsekret
- Drittlinientherapie
auch: Third-Line-Therapie; dritte Behandlungsstrategie, wenn die Erkrankung nach zwei vorausgegangenen Therapien fortschreitet
- DRU
digital-rektale Untersuchung, mehr dazu hier
- Drüse
Organ oder Gewebe, das Sekrete absondert; exokrine Drüsen sind normalerweise in Haut oder Schleimhäuten zu finden; endokrine Drüsen geben ihre Produkte direkt ins Blut ab
- Durchbruchschmerz
Verschlimmerung chronischer Schmerzen trotz Behandlung mit Schmerzmedikamenten; kann Folge abklingender Wirkung der Schmerzmittel sein oder z. B. durch heftige, unbedachte Bewegungen ausgelöst werden, mehr dazu hier
- Dysästhesie
Empfindungsstörung mit Wahrnehmung normaler Reize als unangenehm oder schmerzhaft
- Dysfunktion
Funktionsstörung, Fehlfunktion
- Dysphagie
Schluckstörung
- Dysplasie
1. Fehlbildung von Gewebe; 2. Zell- bzw. Gewebeveränderungen mit Abweichung von der normalen Gestalt und Struktur; unterschiedliche Schweregrade, schwere Dysplasien können Krebsvorstufen sein
- Dyspnoe
Atemnot
- Dysurie
erschwerte, evtl. auch schmerzhafte Blasenentleerung
E
- E-Nummer
System zur eindeutigen Bezeichnung von Lebensmittelzusatzstoffen, mehr dazu hier
- EbM
evidenzbasierte Medizin; eine Medizin, die voraussetzt, dass jedes Verfahren nachweislich als wirksam belegt ist, mehr dazu hier
- EBV
Epstein-Barr-Virus; Risikofaktor für seltenere Lymphome, mehr dazu hier
- ED
1. Erstdiagnose; 2. engl. "extensive disease", ausgedehnte Erkrankung
- EEG
Elektroenzephalogramm
- EGF
engl. "epidermal growth factor", epidermaler Wachstumsfaktor
- Einschlusskriterien
im Prüfplan für eine klinische Studie festgelegte Kriterien hinsichtlich Krankheitssituation und Vorbehandlung, die für die Aufnahme in die betreffende Studie erfüllt sein müssen; ergeben sich aus der Fragestellung der Studie und den Wirkungen und Nebenwirkungen der Behandlung; ihre Funktion: die Teilnehmer der Studie sollen vergleichbar sein und die Ergebnisse für die jeweilige Fragestellung aussagekräftig, mehr dazu hier
- EKG
Elektrokardiogramm
- Ektomie
Entfernung eines Organs durch einen operativen Eingriff, zum Beispiel Mastektomie (Entfernung der Brust), Prostatektomie (Entfernung der Vorsteherdrüse), Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter),mehr dazu hier
- Ektozervix
in das Scheidengewölbe ragender sichtbarer Teil des Gebärmutterhalses, der mit Plattenepithel überzogen ist
- Elektroenzephalogramm
Abk. EEG; Darstellung der elektrischen Gehirnströme; über Elektroden werden an der Kopfoberfläche natürliche Spannungsschwankungen gemessen und aufgezeichnet
- Elektrokardiogramm
Abk. EKG; auch: Herzstromkurve; Messung und Darstellung der elektrischen Aktivität und der Erregungsleitung im Herzen
- elektromagnetische Strahlen
Wellen aus elektrischen und magnetischen Feldern; Wellenlängen von sehr langwellig bis sehr kurzwellig; u.a. Radiowellen, Mikrowellen, sichtbares Licht, UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung,
- Elektromyographie
Abk. EMG; Messung der elektrischen Erregung eines Muskels, Untersuchungsverfahren zur Unterscheidung von Muskel- und Nervenstörungen
- EMA
European Medicines Agency; Arzneimittelbehörde der Europäischen Union (EU) mit Sitz in London, erteilt EU-weite Zulassungen für neue Medikamente
- Embolisation
in der Krebsmedizin die künstliche Verstopfung von versorgenden Blutgefäßen eines tumorbefallenen Organs mit dem Ziel, den Blutfluss zu stoppen; kann die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr unterbinden oder die Verweildauer von Medikamenten im betreffenden Organ oder Gewebe verlängern
- embryonaler Tumor
entsteht während der Organentwicklung durch Entartung unreifer (embryonaler) Zellen
- EMDIS
engl. "European Marrow Donor Information System", Europäische Knochenmarkspenderdatei
- Emesis
Erbrechen, mehr dazu hier
- emetogen
Erbrechen fördernd oder auslösend, mehr dazu hier
- EMG
Elektroneurografie; Messen der Nervenleitgeschwindigkeit in Armen und Beinen, mehr dazu hier
- endokrin
wörtl. "nach innen abgebend"; bezieht sich auf Drüsen, die ein Sekret oder Hormon direkt in die Blutbahn abgeben
- endokriner Pankreastumor
seltene Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse, die vom hormonproduzierenden Anteil der Bauchspeicheldrüse ausgeht, zum Beispiel Insulinom, Glucagonom, mehr dazu hier
- Endometriumkarzinom
auch: Uteruskarzinom, Korpuskarzinom; Krebs der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers, mehr dazu hier
- Endoskop
von griech. "innen beobachten"; medizintechnisches Gerät zum Betrachten ("Spiegeln") von Körperhohlräumen (z. B. Darm, Harnblase, Bauchhöhle, Atemwege); je nach Untersuchungszweck biegsamer Schlauch oder dünnes starres Rohr mit einer Lichtquelle, heute teilweise auch mit Videokamera ausgestattet; die Bilder werden über Glasfasern geleitet; durch spezielle Kanäle lassen sich Instrumente einführen, z. B. zur Entnahme von Proben oder auch zur Durchführung operativer Eingriffe
- Endoskopie
Spiegelung, Untersuchung von Körperhohlräumen mittels eines Endoskops
- Endosonographie
Ultraschalluntersuchung "von innen": Der Schallkopf wird durch Körperöffnungen in Körperhöhlen eingebracht
- Energiedosis
Angabe zur Dosis bei Bestrahlungen, Maßeinheit Gray (Gy)
- enteral
den Darm betreffend; z.B. enterale Ernährung: Form der Nahrungsaufnahme, bei der der Darm seine normale Funktion behält und nicht umgangen wird, mehr dazu hier
- Enzyme
Biokatalysatoren, auch: Fermente; meist große Eiweißmoleküle, die biochemische Reaktionen im Körper steuern und beschleunigen; jedes Enzym ist auf eine bestimmte biochemische Reaktion spezialisiert
- EORTC
engl. "European Organization for Research and Treatment of Cancer", Europäische Organisation für Studien zur Krebstherapie
- Ependymom
Tumor des Zentralnervensystems, geht von den Zellen aus, die die Innenwände der Hirnkammern (Ventrikel) und des Rückenmarkkanals auskleiden
- epi-
Vorsilbe: auf
- Epidemiologie
Lehre von der Häufigkeit von Erkrankungen und von den Ursachen/Faktoren, die diese Häufigkeit beeinflussen, mehr dazu hier
- epidermaler Wachstumsfaktor
Abk. EGF; Signalstoff, der bei vielen Zelltypen die Zellteilung anregt; vermittelt seine Wirkung über Bindungsstellen (Rezeptoren) auf der Zelloberfläche; bei einigen Krebsarten ist die Wirkung von EGF durch vermehrte Ausbildung oder dauerhafte Aktivierung von Rezeptoren auf den Tumorzellen gesteigert; eine Blockierung dieser EGF-Rezeptoren mit bestimmten zielgerichteten Therapien kann das Krebswachstum hemmen
- Epigenetik
wörtl. etwa "zusätzlich zur Genetik"; griech. "epi", nach, hinterher, zusätzlich; Spezialgebiet der Biologie; beschäftigt sich mit vererbbaren Veränderungen an Genen, die im Unterschied zu Mutationen nicht direkt den Bau und das Programm der DNAbetreffen, sondern die Aktivität (Genexpression) von Erbinformation auf andere Weise beeinflussen, z. B. durch Anlagerung von chemischen Verbindungen; solche Veränderungen spielen auch für die Krebsentstehung eine Rolle und sind mögliche Ansatzpunkte für Krebstherapien, mehr dazu hier
- Epiphyse
auch: Zirbeldrüse; Drüse im Bereich des Zwischenhirns; u.a. an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt
- Epithel
ein- oder mehrlagige Zellschichten, die alle äußeren und inneren Oberflächen des Körpers überziehen; man unterscheidet Deckepithel (z. B. äußere Haut, Schleimhäute; Plattenepithel) und Drüsenepithel, das Sekrete bildet und absondert (z. B. in Speicheldrüsen, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Leber, Darm)
- ER
Estrogenrezeptor, auch: Östrogenrezeptor
- Ergotherapie
Beschäftigungs- und Arbeitstherapie zur Behandlung von Störungen der Bewegungsabläufe (Motorik), der Sinnesorgane und der geistigen und psychischen Funktionen
- Erhaltungstherapie
Behandlung über einen längeren Zeitraum, um das Ergebnis einer vorher erfolgten Therapie zu festigen und zu erhalten
- Ernährungsassessment
Erfassen der gesamten Ernährungssituation eines Menschen; das Ergebnis kann die Grundlage für eine Ernährungstherapie sein; Fachleute berücksichtigen dabei unter anderem den Energie- und Nährstoffbedarf, die tatsächliche Nahrungsaufnahme, Körpergewicht, Taillenumfang, eventuelle Schluckstörungen, Mund- und Zahnprobleme, Verdauungsstörungen, Medikamenteneinnahme, aber auch individuelle Vorlieben beim Essen und Trinken.
- Ernährungssonde
Sondenernährung
- Erstlinientherapie
auch First-Line-Therapie; allg. Behandlung oder Mittel der ersten Wahl in einer bestimmten Krankheitssituation; in der Krebsmedizin auch erste medikamentöse Therapie bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung
- Erythem
flächige Hautrötung durch Erweiterung von Blutgefäßen und vermehrte Durchblutung; unterschiedliche Ursachen
- Erythrozyten
rote Blutkörperchen; sauerstofftransportierende Zellen im Blut, mehr dazu hier
- Estrogen
Östrogen
- Ethikkommission
Gremium aus Ärzten, Juristen, Theologen und Wissenschaftlern anderer Fachrichtungen; prüft und bewertet Forschungsvorhaben an Menschen daraufhin, ob sie nach ethischen, rechtlichen, medizinischen und sozialen Gesichtspunkten vertretbar sind und entscheidet über die Durchführung; dient dem Schutz des Einzelnen vor möglichen ungünstigen Folgen der Forschung; mehr dazu hier
- Evidenz
in der Medizin: Nachweis, Beweis, Beleg, mehr dazu hier
- Evidenzbasierte Medizin
Abk. EbM; Behandlung eines individuellen Patienten auf der Grundlage der am besten gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur jeweiligen medizinischen Fragestellung und auf der Basis ärztlicher Erfahrung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Patienten, mehr dazu hier
- Ewing-Sarkom
bösartiger Knochentumor, tritt vorwiegend im Kindes und frühen Erwachsenenalter auf
- Exenteration
bezeichnet das ausgedehnte bis vollständige Entfernen mehrerer Organe bei örtlich fortgeschrittenen Krebserkrankungen, v.a. im Unterleib
- exokrin
nach außen ausscheidend; bezeichnet meist Drüsen, die ihr Sekret an innere oder äußere Körperoberflächen abgeben
- exokriner Pankreastumor
Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse, ausgehend von den Drüsen der Bauchspeicheldrüse, die ihre Substanzen nicht ins Blut sondern an die Körperoberfläche oder in einen Hohlraum im Körper abgeben, mehr dazu hier
- Expander
allg. Gerät oder Hilfsmittel, um etwas zu dehnen oder zu erweitern; bezeichnet u.a. Implantate, die durch schrittweise Flüssigkeitsfüllung und Vergrößerung Gewebe dehnen können, um Raum zu schaffen
- Exstirpation
vollständiges chirurgisches Entfernen von Organen, erkrankten (z. B. krebsbefallenen) Gewebeteilen oder einzelnen Lymphknoten
- Exzision
chirurgisches Herausschneiden von Gewebe aus dem Körper
F
- familiäre adenomatöse Polypose
Abk. FAP; vererbbare Erkrankung des Dickdarms, bei der sich Hunderte von Polypen (Schleimhautausstülpungen, Schleimhautwucherungen) bilden, die unbehandelt zu Krebs entarten, mehr dazu hier
- FAP
familiäre adenomatöse Polyposis, mehr dazu hier
- Fatigue
Zustand chronischer Erschöpfung mit ausgeprägter Müdigkeit, schwindenden Energiereserven oder erhöhtem Ruhebedürfnis, bessert sich auch durch Schlaf und Ruhe nicht; kann Folge der Krebserkrankung oder der Behandlung sein, mehr dazu hier
- FDA
Federal Drug Administration, US-amerikanische Arzneimittelbehörde
- febril
fieberhaft, fiebrig; Erhöhung der Innentemperatur des Körpers über 38 Grad Celsius; Messung meist im Enddarm, im Mund oder im Ohr
- Fernmetastase
Absiedlung eines Tumors in einem entfernten Organ oder Gewebe, entsteht aus Krebszellen, die sich aus einem Tumor lösen und über die Lymph- und Blutbahnen im Körper verstreut werden, mehr dazu hier
- Fertilität
Fruchtbarkeit; bei Lebewesen die Fähigkeit, Nachkommen hervorzubringen, mehr dazu hier
- Fibrom
gutartige Geschwulst des Bindegewebes
- Fibrosarkom
bösartige Geschwulst des Bindegewebes
- FIGO
franz. Fédération Internationale de Gynécologie et d’Obstétrique: Internationale Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, gibt eine Klassifikation bzw. ein System zur Stadieneinteilung von gynäkologischen Tumoren heraus
- Filiae
lat. Töchter; Tochtergeschwülste, Metastasen, mehr dazu hier
- First-Line-Therapie
Erstlinientherapie; erste Behandlungsstrategie gegen Krebs
- FISH
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
- Fistel
normalerweise nicht vorhandene Verbindung zwischen einem Körperhohlraum und der Körperoberfläche oder einem andern inneren Hohlraum; kann angeboren sein oder durch eine Erkrankung oder eine Operation entstanden sein
- Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
Abk. FISH; Methode der Molekularbiologie, mit der sich Chromosomenveränderungen und vermehrte Kopien von Genen im Zellkern (Amplifikation) nachweisen lassen; man benötigt dafür Gewebeproben oder Blutproben, mehr dazu hier
- FNP
Feinnadelpunktion; Punktion, mehr dazu hier
- Follikel
wörtl. Hülle, Hülse; meist für Ovarialfollikel (Eibläschen) im Eierstock gebraucht, aus dem nach Ausreifung beim Eisprung die reife Eizelle ausgestoßen wird
- Follow-up
wörtl. Nachverfolgung; in der Krebsmedizin die Nachbeobachtung von Patienten nach Abschluss einer Behandlung
- Fraktionierung
Anwendungsform der Strahlentherapie; Aufteilung der Gesamtstrahlendosis in kleine "Portionen", die man über mehrere Wochen verteilt erhält, mehr dazu hier
- Fraktur
Bruch, vor allem verwendet im Sinne von Knochenbruch
- Früherkennung
Krebsfrüherkennung, mehr dazu hier
- FSH
1. follikelstimulierendes Hormon; 2. Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
- FU
Fluorouracil, Zytostatikum, mehr dazu hier
G
- G-BA
Gemeinsamer Bundesausschuss
- G-CSF
Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor, Granulozyten-Wachstumsfaktor; hämatopoetischer Wachstumsfaktor, mehr dazu hier
- G
Grading
- Galaktographie
Röntgendarstellung der Milchgänge der Brustdrüse mit Kontrastmittel
- Gallenblasenkrebs
bösartiger Tumor, der von der Schleimhaut der Gallenblase ausgeht, mehr dazu hier
- Gallengangskrebs
auch: cholangiozelluläres Karzinom; bösartiger Tumor, der von den Zellen der Gallengänge ausgeht, mehr dazu hier
- Gamma-Knife
wörtl. "Gammamesser"; Markenname für ein Bestrahlungsgerät, bei dem sich Gammastrahlen aus verschiedenen Richtungen in einem Zielbereich treffen (Stereotaxie) und dort durch ihre hohe Energie wie ein chirurgisches Messer wirken: das Gewebe wird zerstört (Strahlenchirurgie, Radiochirurgie); Anwendung bei Tumoren im Gehirn, mehr dazu hier
- Gammakamera
Gerät, mit dem sich Gammastrahlung im Körper registrieren und bildlich darstellen lässt; wird bei der Szintigraphie verwendet, um Orte der Anreicherung von vorher gegebenen Radiopharmaka sichtbar zu machen, mehr dazu hier
- Gammastrahlen
besonders energiereiche, durchdringende elektromagnetische Strahlen; entstehen unter anderem beim Zerfall von Radionukliden, mehr dazu hier
- Gastroenterologie
Teilbereich der inneren Medizin; befasst sich mit den Erkrankungen des Verdauungstrakts
- gastrointestinal
den Magen-Darm-Trakt betreffend
- Gastrointestinaler Stroma-Tumor
Abk. GIST; seltener Tumor des Magen-Darm-Trakts, zählt zu den Weichteilsarkomen, mehr dazu hier
- Gastroskopie
Magenspiegelung; endoskopische Untersuchung des Magens, mehr dazu hier
- GCP
Good Clinical Practice
- GdB
Grad der Behinderung
- Gemeinsamer Bundesausschuss
Abk. G-BA; verantwortlich für die Richtlinien, die die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland regeln; beteiligt sind im Rahmen der Selbstverwaltung Vertreter der Kassen, der Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigungen sowie mehrere unparteiische Mitglieder; Patientenvertreter sind beteiligt, aber nicht abstimmungsberechtigt
- Gen
einzelner Abschnitt auf der Erbinformation (DNA), der als Bauplan für ein bestimmtes Eiweiß dient
- Generikum
Mehrzahl: Generika, umgangssprachlich: Nachahmerprodukt. Medikamente verschiedener Hersteller, die den Wirkstoff in gleicher Qualität wie ein ursprünglich patentgeschütztes Originalpräparat enthalten, mehr dazu hier
- Genexpression
Aktivität bzw. Ausprägung eines Gens, Umsetzung der in einem Gen verschlüsselten Information in ein Produkt (Eiweiß); nachweisbar anhand der RNA des Gens oder des Proteins, dessen Aufbau im betreffenden Gen festgeschrieben ist
- Gentest
Untersuchung des Erbmaterials auf bestimmte Gene oder genveränderungen (Mutationen); in der Krebsmedizin eingesetzt zur näheren Charakterisierung einer Erkrankung, zur Planung einer gezielten Therapie oder zur Untersuchung, ob eine erbliche Krebserkrankung vorliegt, mehr dazu hier
- Gentherapie
Behandlungskonzept, bei dem genetische Information in Körperzellen eingeschleust wird, um eine gestörte oder ausgefallene Genfunktion zu korrigieren; bisher vorwiegend Forschung
- Gestagene
auch: Gelbkörperhormone; neben den Östrogenen zweite Gruppe der weiblichen Geschlechtshormone; Bildung in den Eierstöcken, mehr dazu hier
- GF
engl. "growth factor", Wachstumsfaktor
- GIST
gastrointestinaler Stroma-Tumor, mehr dazu hier
- GKV
gesetzliche Krankenversicherung
- Gleason-Score
Einteilung des Wachstumsmusters von Zellen eines Prostatakarzinoms zur Bestimmung des Grades der Bösartigkeit, mehr dazu hier
- Glioblastom
bösartiger Hirntumor, der von den Stützzellen des Gehirns ausgeht, zählt zu den Gliomen, mehr dazu hier
- Gliom
Oberbegriff für alle Hirntumoren, die von den Stützzellen des Gehirns ausgehen; zum Beispiel Glioblastom, Astrozytom, mehr dazu hier
- Glucocorticoide
in der Nebennierenrinde gebildete Hormone mit zahlreichen wichtigen Funktionen im Körperstoffwechsel; wirken zudem entzündungshemmend und hemmen das Immunsystem; zählen zu den Corticosteroiden
- GM-CSF
Granulozyten/Makrophagen-Wachstumsfaktor, mehr dazu hier
- GnRH-Analoga
dem Gonadotropin-Releasing-Hormon ähnliche, künstlich hergestellte Substanzen; im Gegensatz zu natürlichem GnRH unterdrücken GnRH-Analoga ,als Medikament verabreicht, die Bildung von Geschlechtshormonen, mehr dazu hier
- GnRH
Gonadotropin-Releasing-Hormon
- Gonadotropin-Releasing-Hormon
im Zwischenhirn gebildetes Hormon; bewirkt die Freisetzung von Gonadotropinen aus der Hirnanhangdrüse
- Gonadotropine
follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon/Gelbkörperhormon (LH); Hormone der Hypophyse, die in den Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke) das Signal zur Bildung von Geschlechtshormonen (Östrogene, Gestagene, Testosteron) geben und zur Reifung der Geschlechtszellen (Spermien bzw. Eizellen) führen
- Good Clinical Practice
Abk. GCP, engl. für gute klinische Praxis; international gültige Kriterien und Prinzipien für die Durchführung und Auswertung von klinischen Studien
- Grading
Einteilung von Tumorgewebe nach dem Grad seiner Differenzierung; beschreibt, wie stark sich ein Tumor vom normalen Erscheinungsbild des betreffenden Gewebes unterscheidet; wird an Gewebeproben mikroskopisch bestimmt; Beurteilungskriterien sind u.a. die Zellanordnung, das Aussehen der Zellkerne und Zellbestandteile und die Zellteilungsaktivität; sagt auch etwas über die Bösartigkeit des Tumors aus; Einteilung in vier Grade: die Einteilung wird mit den Kürzeln G1 (gut ausgereift) bis G4 (schlecht entwickelt, wenig "differenziert") abgekürzt, mehr dazu hier
- Graft versus host-Reaktion
Abk. GvHR, auch: Graft versus host disease, Abk. GvHD; Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion; Immunreaktion der übertragenen Immunzellen gegen Gewebe und Organe des Empfängers nach allogener Knochenmark- bzw. Blutstammzelltransplantation, mehr dazu hier
- Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor
Abk. G-CSF; Wachstumsfaktor, der die Bildung von bestimmten weißen Blutkörperchen, den Granulozyten, anregt; kann gentechnisch hergestellt und zur Behandlung einer stark verminderten Zahl von Granulozyten im Blut (Neutropenie) eingesetzt werden, mehr dazu hier
- Granulozyten
Gruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten), die im Knochenmark heranreifen; charakterisiert durch kleine, anfärbbare Körnchen (Granula) im Zellinnern; nach Anfärbbarkeit unterteilt in basophile, eosinophile und neutrophile Granulozyten; letztere haben eine wichtige Funktion in der Abwehr von Infektionen durch Bakterien, Pilze und Parasiten, mehr dazu hier
- Granulozytopenie
Verringerung der Granulozyten im Blut deutlich unter den Normalbereich; kann beispielsweise durch Chemotherapie und auch durch Strahlentherapie verursacht werden; erhöhtes Infektionsrisiko
- Gray
Abk: Gy; Einheit, in der die Strahlendosis bei einer Bestrahlung angegeben wird.
- gutartige Tumoren
auch: benigne Tumoren; bleiben im Gegensatz zu bösartigen Tumoren innerhalb der natürlichen Gewebegrenzen, wachsen nicht zerstörend in Nachbargewebe ein und bilden keine Tochtergeschwülste (Metastasen)
- GvHR
Graft versus host-Reaktion, mehr dazu hier
- Gy
Gray, mehr dazu hier
- Gynäkologie
Frauenheilkunde
H
- Hämatologie
Lehre vom Blut und seiner Zusammensetzung und von den Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe
- hämatologisch
das Blut oder die Blutbildung betreffend
- Hämatopoese
Blutbildung, Bildung von Blutzellen
- hämatopoetische Wachstumsfaktoren
Wachstumsfaktoren der Blutbildung, mehr dazu hier
- Hämaturie
Blut im Urin, zum Beispiel nach Verletzungen oder Erkrankungen im Bereich von Niere oder Harnwege; Makrohämaturie: Das Blut ist mit bloßem Auge zu entdecken; Mikrohämaturie: Das Blut im Urin ist nur unter dem Mikroskop oder durch biochemische Tests nachweisbar.
- Hämoglobin
roter Blutfarbstoff in Erythrozyten; verantwortlich für den Sauerstofftransport
- Halbwertszeit
1. physikalisch: Zeitdauer, bis die Hälfte einer strahlenden Substanz zerfallen und die von ihr ausgesandte Strahlung damit um die Hälfte abgeklungen ist; 2. biologisch: Zeitdauer, bis die Hälfte eines in den Organismus aufgenommenen Stoffes abgebaut oder ausgeschieden ist , siehe Strahlentherapie
- Hand-Fuß-Syndrom
entzündliche, schmerzhafte Hautveränderung an Handinnenflächen und Fußsohlen mit Rötung bis hin zur Hautablösung, die als Nebenwirkung von bestimmten Zytostatika und zielgerichteten Therapien ("targeted therapies") auftreten kann
- Harnblasenkarzinom
Harnblasenkrebs; geht von der Schleimhaut aus, die die Harnblase innen auskleidet, mehr dazu hier
- Harninkontinenz
unwillkürlicher Harnabgang; unterschiedliche Schweregrade von Auftreten nur bei Belastung bis zu Inkontinenz auch in Ruhe
- Harnverhaltung
Unfähigkeit, die Harnblase zu entleeren, obwohl sie gefüllt ist und Harndrang besteht
- Hazardratio
Abk. HR; Risikoverhältnis, von engl. "hazard", Gefahr, Risiko und "ratio", Verhältnis; Maß zum Vergleich zweier Gruppen im Hinblick auf das Risiko, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt; eine HR von 1,5 in der einen Gruppe bedeutet etwa, dass das betreffende Ereignis (z. B. Nebenwirkung, Todesfall) um die Hälfte (50%) häufiger ist als in der Vergleichsgruppe
- HBV
Hepatitis-B-Virus; Virus, das Entzündungen der Leber hervorrufen kann; eine chronische Leberentzündung steigert das Risiko, an Leberzellkrebs zu erkranken, mehr dazu hier
- HCC
hepatozelluläres Karzinom, Leberzellkrebs
- hCG
humanes Choriongonadotropin (Hormon); ein Tumormarker, mehr dazu hier
- HD
engl. "Hodgkin’s Disease", Hodgkin-Lymphom, mehr dazu hier
- Helicobacter pylori
Bakterium, verursacht chronische Entzündungen der Magenschleimhaut und kann an der Entstehung von Magenkrebs beteiligt sein, mehr dazu hier
- hemi-
Vorsilbe: halb
- hepatisch
die Leber betreffend
- Hepatoblastom
bösartiger Lebertumor, tritt vorwiegend bei Kleinkindern auf
- hepatozelluläres Karzinom
Abk. HCC; Leberzellkrebs
- HER2
humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2; Bindungsstelle auf der Oberfläche von Zellen für einen körpereigenen Wachstumsfaktor, der Signale für die Zellteilung vermittelt; bei vermehrter Ausprägung von HER2 auf Tumorzellen kann gezielte medikamentöse Blockierung des Rezeptors das Tumorwachstum bremsen, mehr dazu hier
- Herpes Zoster
Gürtelrose; erneute Aktivierung einer früheren Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus, das bei Erstinfektion Windpocken verursacht; das Virus verbleibt in Nervenwurzeln des Rückenmarks und kann später im Leben bei geschwächter Immunabwehr wieder aktiviert werden und im Versorgungsgebiet der befallenen Nerven, meist im Bereich des Brustkorbs, eine schmerzhafte Entzündung mit Hautausschlag hervorrufen
- Hertz
Maßeinheit für die Frequenz einer Welle; gibt die Zahl der Schwingungen pro Sekunde an
- HHV
humanes Herpesvirus, mehr dazu hier
- HIFU
hochintensiver fokussierter Ultraschall, nicht zur Diagnostik, sondern zur Zerstörung von Krebsgewebe, mehr dazu hier
- high-grade
hochgradig; bezeichnet undifferenziertes, unausgereiftes Tumorgewebe, das schnell wächst und ausgeprägte Zeichen von Bösartigkeit aufweist; Grading, mehr dazu hier
- Hirnmetastasen
Fernabsiedelungen (Metastasen) eines bösartigen Tumors im Gehirn, mehr dazu hier
- Histologie
Lehre vom Feinbau der Körpergewebe, mehr dazu hier
- histologisch
feingeweblich, den Feinbau der Körpergewebe betreffend, mehr dazu hier
- Histopathologie
feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben auf krankhafte Veränderungen und zur exakten Diagnosestellung, mehr dazu hier
- histopathologisch
die feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben betreffend
- HITT
Hochfrequenz-induzierte Thermotherapie zur Zerstörung von Krebsgewebe, mehr dazu hier
- HIV
humanes Immunschwächevirus (AIDS-Virus), eine Infektion steigert das Risiko für manche Krebsarten, mehr dazu hier
- HLA
humane Leukozytenantigene
- HNO
Hals-Nasen-Ohren (-Heilkunde)
- HNPCC
engl. "hereditary nonpolyposis colorectal cancer", hereditäres nichtpolypöses Kolonkarzinom, auch: Lynch-Syndrom; seltene Darmkrebsform ohne Polypen, die durch vererbbare Genveränderungen verursacht wird, mehr dazu hier
- Hochdosistherapie
besonders intensive, hochdosierte Therapie, z.B. Chemotherapie, mehr dazu hier
- Hochfrequenz-induzierte Thermotherapie
Abk. HITT; Methode zur örtlichen Zerstörung von Tumoren mittels Hitzeeinwirkung; eine Nadelelektrode wird direkt in einen Tumor eingelegt und unter Spannung gesetzt; der Strom erzeugt eine hohe Temperatur, die Gewebe zerstört, mehr dazu hier
- hochintensiver fokussierter Ultraschall
Abk. HIFU; Methode zur örtlichen Zerstörung von Tumoren mit sehr energiereichen, zielgenau gebündelten Ultraschallwellen; wirkt durch Erhitzung des Zielgewebes, mehr dazu hier
- Hodgkin-Lymphom
eine Form von Lymphdrüsenkrebs; Lymphom, mehr dazu hier
- Hormon
in geringsten Konzentrationen wirksamer körpereigener Botenstoff, der von einer Hormondrüse oder von hormonell aktiven Geweben ins Blut abgegeben wird und in anderen Organen bzw. Zellen eine bestimmte Wirkung auslöst
- hormonabhängig
körperliche Prozesse, die auf Hormonwirkung reagieren; auch hormonsensibel oder hormonempfindlich
- Hormonersatztherapie
Zufuhr von Hormonen, um das Versiegen oder Fehlen bestimmter Hormone auszugleichen, mehr dazu hier. Nicht zu verwechseln mit der Antihormontherapie.
- Hormonrezeptoren
Strukturen auf oder in Zellen, an die Hormone andocken können und über die sie ihre Wirkung entfalten; jedes Hormon hat seinen speziellen Rezeptor
- Hormontherapie
in der Krebsmedizin Behandlung von hormonempfindlichen Tumoren mit Hormonen bzw. mit deren Gegenspielern (Antihormontherapie), um das Tumorwachstum zu hemmen, mehr dazu hier
- Hospiz
wörtl. Herberge; Pflegeeinrichtung, in der schwerstkranke Patienten am Lebensende umfassend versorgt und begleitet werden, mehr dazu hier
- HPV-Impfung
Impfung gegen bestimmte Formen der humanen Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs und andere Plattenpithelkarzinome auslösen können; in Deutschland von den Gesundheitsbehörden für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, mehr dazu hier
- HPV-Test
Test auf humane Papillomviren; weist in Abstrichproben nach, ob eine Infektion mit bestimmten krebsauslösenden HP-Viren vorliegt, mehr dazu hier
- HPV
humane Papillomviren, mehr dazu hier
- HRT
engl. "hormone replacement therapy", Hormonersatztherapie; das Zuführen von Hormonen, um den Wegfall der körpereigenen Produktion auszugleichen, häufig für die hormonelle Therapie von Wechseljahresbeschwerden bei Frauen, mehr dazu hier
- HT
Hormontherapie, mehr dazu hier
- HTLV
humanes T-Zell-Leukämie-Virus
- humane Leukozytenantigene
Abk. HLA, auch: Histokompatibilitätsantigene, wörtl. "Gewebeverträglichkeitsmerkmale"; Oberflächenmerkmale auf Leukozyten, die typisch und einzigartig für einen individuellen Menschen sind; nur eineiige Zwillinge haben dieselben HLA; von Bedeutung insbesondere bei Transplantationen, da Organe mit stark abweichenden HLA vom Empfänger abgestoßen werden
- humane Papillomviren
Abk. HPV; große Gruppe von Viren, die Haut und Schleimhäute infizieren und Papillome und Warzen verursachen können; ein Teil dieser Viren kann die Entstehung bestimmter bösartiger Tumoren auslösen, mehr dazu hier
- HWS
Halswirbelsäule
- hyper-
Vorsilbe: über, oberhalb, übermäßig
- Hyperfraktionierung
Methode der Strahlentherapie, bei der Patienten eine geplante Strahlendosis in kürzeren Abständen als sonst üblich erhalten
- Hyperkalzämie
erhöhter Kalziumspiegel im Blut, ein mögliches Anzeichen für Knochenmetastasen bei Krebs oder Entgleisungen des Hormonspiegels z.B. bei Lungenkrebs und einigen anderen Krebsarten
- Hypernephrom
veraltete Bezeichnung für das Nierenzellkarzinom, mehr dazu hier
- Hyperparathyreoidismus
Überfunktion der Nebenschilddrüsen mit der Folge von Hyperkalzämie
- Hyperthermie
wörtl. Überwärmung; in der Krebsbehandlung künstliche Temperaturerhöhung im ganzen Körper oder in einzelnen Körperregionen auf Werte zwischen 40 und 44 Grad Celsius mit dem Ziel, die Empfindlichkeit von Krebszellen gegenüber Strahlen- und Chemotherapie zu erhöhen
- hypo-
Vorsilbe: unter, unterhalb
- Hypopharynxkarzinom
bösartiger Tumor im unteren Schlundbereich, gehört damit zu den Kopf-Hals-Tumoren
- Hypophyse
Hirnanhangdrüse; kirschgroße, an der Schädelbasis hinter der Nasenwurzel gelegene hormonbildende Drüse mit übergeordneter Steuerungsfunktion im Hormonhaushalt
- Hypothalamus
Teil des Zwischenhirns; steuert zahlreiche unwillkürliche Körperfunktionen, unter anderem die Ausschüttung von Hormonen aus der Hypophyse
- Hysterektomie
operative Entfernung der Gebärmutter
I
- i.m.
intramuskulär, in den Muskel
- i.th.
intrathekal, in die äußere Umhüllung des Zentralnervensystems
- i.v.
intravenös, in eine Vene
- IARC
engl. "International Agency for Research on Cancer", Internationale Agentur für Krebsforschung, der WHO zugeordnet
- ICD-O
engl. "International Code of Diseases – Oncology"; Ziffern-Buchstaben- Kombination zur eindeutigen Klassifikation von Krebserkrankungen
- idiopathisch
ohne bekannte oder feststellbare Ursache
- IE
Internationale Einheit, Maßeinheit für biologische Arzneisubstanzen
- IFN
Interferon, Botenstoff des Immunsystems (Zytokine)
- iFOBT
immunologischer fäkaler Okkultbluttest; siehe immunologischer Stuhltest
- IGeL
Individuelle Gesundheitsleistungen, mehr dazu hier
- IHC
Immunhistochemie
- ILCO
ursprünglich Ileostomie-Kolostomie-Urostomie-Vereinigung, heute: Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs e.V.
- Ileostoma
künstlicher Ausgang des unteren Dünndarms (Ileum) in der Bauchdecke, mehr dazu hier
- Immun-Checkpoint-Inhibitoren
Antikörper, die sich gezielt gegen Kontrollpunkte im Immunsystem richten; diese "Immun-Checkpoints" verhindern normalerweise eine Überfunktion des Immunsystems gegen gesunde Zellen, können aber auch von Tumoren aktiviert werden; Tumor-bekämpfende Immunzellen werden dadurch geschwächt; Checkpoint-Inhibitoren verhindern die Unterdrückung der Immunantwort und bewirken, dass das Immunsystem den Tumor verstärkt angreift
- Immunglobuline
von B-Lymphozyten gebildete Eiweißstoffe, die als Antikörper in Blut, Gewebeflüssigkeiten und Körpersekreten der körpereigenen Abwehr dienen, mehr dazu hier
- Immunhistochemie
Abk. IHC, auch: Immunhistologie; Untersuchungsverfahren, mit dem Proteine in und auf Zellen (Antigene) mittels farbstoffgekoppelter Antikörper gegen die betreffenden Antigene sichtbar gemacht werden können; dient der Charakterisierung von Tumorzellen und der Planung der geeigneten Behandlung, mehr dazu hier
- Immunmodulation
Beeinflussung des Immunsystems durch Medikamente
- Immunologie
Lehre von der körpereigenen Abwehr
- immunologisch
die Immunologie betreffend
- Immunologischer Stuhltest
wird zur Darmkrebs-Früherkennung eingesetzt; weist nicht sichtbares Blut im Stuhl mithilfe von Antikörpern nach; diese erkennen Oberflächenstrukturen des menschlichen Blutfarbstoffs Hämoglobin
- Immunstimulation
Anregung des Immunsystems, mehr dazu hier
- Immunsuppression
Unterdrückung oder Abschwächung von Immunreaktionen
- Immunsystem
körpereigene Abwehr; komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Geweben, Zellen und Molekülen, die je nach Aufgabenstellung miteinander kommunizieren und zusammenwirken, mehr dazu hier
- Immunszintigraphie
Form der Szintigraphie, die bei Krebserkrankungen zum Aufspüren von Tumorherden eingesetzt wird; radioaktiv markierte Antikörper gegen bestimmte Oberflächenmerkmale von Tumorzellen werden in die Blutbahn gespritzt und reichern sich in eventuellen Tumorherden an; mit einer Gammakamera, die über die Körperoberfläche geführt wird, lassen sich Anreicherungen durch die abgegebene Strahlung nachweisen, mehr dazu hier
- Immuntherapie
bei Krebs: Behandlung durch Beeinflussung des Immunsystems und der Immunreaktion für eine bessere Bekämpfung von Tumorzellen; kann z.B. durch immunwirksame Medikamenten (Zytokine, Antikörper) erfolgen oder durch Anregung der körpereigenen Abwehr wie bei einer Impfung (siehe auch Tumorvakzine), mehr dazu hier
- Implantat
in den Körper eingepflanztes künstliches Material; eingesetzt um Körperfunktionen oder zerstörte bzw. verlorene Körperteile zu ersetzen
- IMRT
intensitätsmodulierte Radiotherapie, mehr dazu hier
- In-situ-Karzinom
ein bösartiger Tumor, der die natürliche Gewebegrenze aber nicht überschreitet und daher nur örtlich begrenzt wächst
- Indikation
Eignung bzw. Notwendigkeit medizinischer Maßnahmen zur Untersuchung und Behandlung (z. B. Operation, Strahlentherapie, Medikamente) in einer bestimmten Krankheitssituation
- Induktionstherapie
erster intensiver Behandlungsblock bei einer bösartigen Erkrankung mit dem Ziel, die Krankheit so weit wie möglich zurückzudrängen
- infiltrierend
bei Tumoren: in das umliegende Gewebe einwachsend und dieses zerstörend
- inflammatorisches Mammakarzinom
entzündliches Mammakarzinom; besondere Erscheinungsform von Brustkrebs, die durch eine gerötete, geschwollene, überwärmte und verdickte Haut der Brust gekennzeichnet ist, mehr dazu hier
- informed consent
engl. für informierte Zustimmung; Zustimmung zu einer Untersuchung oder Behandlung, nach ausführlicher Aufklärung über alle Vor- und Nachteile sowie über mögliche unerwünschte Wirkungen, heute eher als partizipative Entscheidung, die gemeinsam von Patient und Arzt getroffen wird
- Infusion
von lat. "infundere", eingießen; Patienten erhalten Flüssigkeit oder Arzneimittellösungen, meist über eine Vene
- Inhibitor
Hemmstoff
- Initialtherapie
erste Behandlung nach der Diagnose einer Erkrankung
- Injektion
Patienten erhalten gelöste Arzneimitteln mit einer Spritze
- Inkontinenz
allg. Unfähigkeit, etwas zurückzuhalten; oft verkürzt für Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz verwendet
- Instillation
in der Medizin Einbringen einer Arzneimittellösung in Hohlorgane, Körperhohlräume oder Körperöffnungen
- intensitätsmodulierte Radiotherapie
Abk. IMRT; Form der Strahlentherapie, bei der verschiedene Bereiche im Bestrahlungsfeld mit unterschiedlicher Dosis bestrahlt werden; empfindliche Gewebe können so besser geschont und auch unregelmäßig geformte Tumoren gezielt mit der erforderlichen Dosis bestrahlt werden, mehr dazu hier
- Interferone
Abk. IFN; Botenstoffe des Immunsystems, die von Leukozyten gebildet werden zählen zu den Zytokinen; als Medikament zur adjuvanten Therapie bei malignem Melanom, bei anderen Tumorarten weitgehend von zielgerichteten Therapien abgelöst, mehr dazu hier
- Interleukine
Abk. IL; wörtl. zwischen Leukozyten; von bestimmten Lymphozyten gebildet; Botenstoffe des Immunsystems; in der Krebsmedizin wird Interleukin-2 bei Melanom und Nierenzellkarzinom eingesetzt; bei anderen Tumorarten weitgehend von zielgerichteten Therapien abgelöst, mehr dazu hier
- intramuskulär
in den Muskel, intramuskuläre Injektion: Spritze in den Muskel
- intraoperativ
im Rahmen einer Operation, während einer Operation
- intraoperative Radiotherapie
Abk. IORT; gezielte direkte Bestrahlung des Tumorbetts im Rahmen einer Operation; erlaubt die Gabe einer höheren Strahlendosis auf einmal als bei Bestrahlung durch die Haut (perkutane Bestrahlung), mehr dazu hier
- intrathekal
Abk. i. th.; im Raum unter der harten Hirnhaut, im Hirnwasser (Liquor); zum Beispiel intrathekale Gabe von Medikamenten gegen Hirntumoren oder Hirnmetastasen
- intravenös
Abk. i.v.; in einer Vene; i.v. Gabe/Verabreichung: etwas in eine Vene hineingeben (z. B. eine Infusion) hineingeben (z. B. eine Medikamentenlösung)
- intravesikal
in der Harnblase; intravesikale Gabe/Verabreichung: etwas in die Harnblase hineingeben (z. B. eine Medikamentenlösung)
- invasiv
eindringend; eingreifend
- Inzidentalom
bei Untersuchung mit bildgebenden Verfahren (Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Sonographie) zufällig festgestellter Tumor, der keine Beschwerden verursacht; sagt nichts über die Dignität aus
- Inzidenz
Häufigkeit von Neuerkrankungen, meist angegeben pro 100.000 Einwohner bezogen auf den Zeitraum eines Jahres, mehr dazu hier
- Inzision
Einschnitt bei operativen Eingriffen; das Durchtrennen von Haut und weiterem Gewebe
- Ionenbestrahlung
auch: Teilchenbestrahlung, Partikelbestrahlung; Bestrahlung mit hochbeschleunigten elektrisch geladenen Atomen (Ionen), besonders zielgenau einsetzbar, mehr dazu hier
- ionisierende Strahlen
kurzwellige, energiereiche Strahlen, die zur Strahlentherapie eingesetzt werden; lösen bei Auftreffen auf ein Atom Elektronen aus diesem heraus und machen es damit zu einem instabilen geladenen Teilchen (Ion), das weitere, im Körper zellschädigende Reaktionen in Gang setzen kann, mehr dazu hier
- IORT
intraoperative Radiotherapie (Strahlentherapie), mehr dazu hier
- Irritation
Reizung
- Ischämie
verringerte oder ganz unterbrochene Durchblutung eines Gewebes mit der Folge von Sauerstoffmangel
- Isotop
auch: Nuklid; Isotope sind unterschiedliche Formen eines Atoms, die sich durch die Zahl der Neutronen im Atomkern und somit in ihrer Masse unterscheiden, ansonsten aber meist die gleichen Eigenschaften haben; manche Isotope sind instabil und zerfallen unter Aussendung von Strahlung (Radionuklide), mehr dazu hier
- IvP
intravenöses Pyelogramm, intravenöse Pyelographie; Serie von Röntgenaufnahmen der Nieren, Harnleiter und Harnblase, nachdem ein Kontrastmittel gespritzt wurde, das sich im Urin anreichert
J
- J
Joule, Einheit für Wärme, Energie und Wärmemenge; früher gemessen in Kalorien (cal)
- Jejunostomie
auch: Jejunostoma; operativ geschaffene Verbindung zwischen Bauchwand und Jejunum zur Einlage einer Ernährungssonde
- Jejunum
mittlerer Teil des Dünndarms
K
- Kachexie
Auszehrung des Körpers, geht einher mit Abmagerung, Kräfteverfall und zunehmender Störung von Stoffwechselvorgängen und Organfunktionen, mehr dazu hier
- kanzerogen
krebserregend
- Kaposi-Sarkom
Tumor der Haut und des darunterliegenden Bindegewebes, der sich vorwiegend bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem, vor allem im Zusammenhang mit einer Aids-Erkrankung, entwickelt
- Kapselfibrose
Ausbildung einer harten Hülle aus Bindegewebe um einen Fremdkörper als Reaktion des Organismus auf diesen Fremdkörper; meist im Zusammenhang mit einem Implantat in der Brust beobachtet
- Kardia
Mageneingang, Übergang zwischen Speiseröhre und Magen
- Kardiakarzinom
bösartiger Tumor am Mageneingang (Kardia), mehr dazu hier
- Karnofsky-Index
Abk. KPS; Bewertungsskala für die Einschränkungen von Krebspatienten in ihrer Aktivität, ihrer Möglichkeit der Selbstversorgung und Selbstbestimmung; reicht von 100% = keinerlei Einschränkungen in Stufen von 10% bis 0 % = Tod des Patienten; Anwendung zur Einstufung des Allgemeinzustands und der Lebensqualität, mehr dazu hier
- Karzinogen
Stoff oder Faktor, der Karzinome auslöst, heute meist allgemein für Krebsauslöser; auch als Adjektiv: "karzinogen": krebsauslösend, mehr dazu hier
- Karzinogenese
Krebsentstehung, mehr dazu hier
- Karzinoid
früher gebräuchliche Bezeichnung für neuroendokrine Tumoren; treten v.a. im Verdauungstrakt auf
- Karzinom
Abk. Ca. von lat. carcinoma; bösartiger Tumor, der von Epithelzellen ausgeht, mehr dazu hier
- Kastration
Ausschaltung der Funktion von Hoden oder Eierstöcken durch operative Entfernung, Bestrahlung oder Medikamente
- Katheter
biegsamer oder starrer Schlauch, der in ein Blutgefäß oder Hohlorgan eingelegt wird, um etwas einzubringen (z. B. eine Medikamentenlösung) oder Flüssigkeit abfließen zu lassen bzw. abzusaugen
- kausal
ursächlich; bezogen auf eine Behandlung: die Krankheitsursache beseitigend
- kausale Therapie
Ursachen der Krankheit beseitigen, im Gegensatz zur Behandlung lediglich der Symptome
- Keimdrüsen
Geschlechtsdrüsen: Eierstöcke und Hoden
- Keimzellen
Eizellen und Spermien
- Keimzelltumor
Gruppe verschiedener teils gutartiger, teils bösartiger Tumoren, die von den Keimzellen ausgehen und sehr unterschiedliche Gewebeeigenschaften aufweisen können; treten vor allem in Eierstöcken und Hoden auf
- Kernspintomographie
Magnetresonanztomographie, mehr dazu hier
- KID
Krebsinformationsdienst, mehr dazu hier
- Killerzellen
Lymphozyten, die in der Lage sind, fremde und abnorme Zellen zu erkennen und abzutöten, mehr dazu hier
- Klassifikation
bei Erkrankungen: Bezeichnung und Einordnung des Krankheitsbilds oder seiner Ausbreitung nach festgelegten Kriterien eines Bestimmungssystems
- Klimakterium
Wechseljahre, mehrjährige hormonelle Umstellung vor und nach der letzten Regelblutung im Leben
- klinische Studie
auch: klinische Prüfung; Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von neuen medizinischen Maßnahmen bei Patienten; die klinische Prüfung von neuen Medikamenten erfolgt in mehreren Stufen nach gesetzlichen Vorgaben und international gültigen Kriterien für Planung, Durchführung und Auswertung (good clinical practice, Prüfplan), mehr dazu hier
- Klistier
Einlauf; Einleiten von Flüssigkeit durch den After in den Darm zur Darmentleerung
- KMT
Knochenmarktransplantation, mehr dazu hier
- Knochenmarkdepression
auch: Knochenmarksuppression; wörtl. Unterdrückung des Knochenmarks; Einschränkung der Blutbildung mit Mangel an roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen; häufige Nebenwirkung von Zytostatika, auch von ausgedehnter Strahlentherapie
- Knochenmarkpunktion
Entnahme einer Knochenmarkprobe mit einer in das Mark eingestochenen Hohlnadel, meist aus dem Beckenkamm, manchmal auch aus dem Brustbein; siehe auch Beckenkammbiopsie
- Knochenmarktransplantation
Abk. KMT; Übertragung von Knochenmarkzellen von einem Spender auf einen Empfänger, um bei diesem eine krankheits- oder behandlungsbedingt ausgefallene Blutbildung zu ersetzen; heute weitgehend durch die gezielte Übertragung von aus dem Blut herausgefilterten Stammzellen der Blutbildung ersetzt (Blutstammzelltransplantation), mehr dazu hier
- Knochenszintigraphie
Skelettszintigraphie, mehr dazu hier
- KOF
Körperoberfläche
- Kolik
stärkste, wellenförmig auftretende Schmerzen, ausgelöst durch krampfartiges Zusammenziehen der glatten (unwillkürlichen) Muskulatur von Hohlorganen, z. B. gegen einen Widerstand (z. B. Gallenkolik bei Gallensteinen, Nierenkolik bei Nierensteinen)
- Kollumkarzinom
Zervixkarzinom, mehr dazu hier
- Kolonkarzinom
Krebserkrankung des Dickdarms, mehr dazu hier
- kolorektales Karzinom
Oberbegriff für Krebs des Dickdarms und des Mastdarms, mehr dazu hier
- Koloskopie
Spiegelung des gesamten Dickdarms; Endoskop, Endoskopie, mehr dazu hier
- Kolostoma
auch: Kolostomie; künstlicher Darmausgang durch die Bauchwand, mehr dazu hier
- Kolposkop
Mikroskop zur Untersuchung der Schleimhaut von Scheide und äußerem Muttermund auf Veränderungen
- Kombinationspräparat
Medikament mit mehreren Wirkstoffen
- Kombinationstherapie
Kombination mehrerer Behandlungsverfahren, zum Beispiel Operation und Strahlentherapie und/oder Chemotherapie, mehr dazu hier
- Komplettremission
Abk. CR, von engl. "complete remission"; auch: Vollremission; durch Untersuchungen nachgewiesene vollständige Rückbildung aller Tumorherde durch eine Behandlung; nicht immer gleichbedeutend mit einer dauerhaften Heilung
- Kompression
Zusammendrücken, Zusammenpressen
- Konditionierung
in der Krebsmedizin intensive hochdosierte Chemo- oder Chemo-Strahlen-Therapie zur Vorbereitung auf eine Blutstammzelltransplantation; hat zum Ziel, das erkrankte blutbildende Knochenmark einschließlich der Immunzellen komplett zu zerstören
- Konisation
Ausschneiden eines kegelförmigen Gewebestückes aus Muttermund und Gebärmutterhals zu Untersuchungszwecken, wenn im Rahmen der Abstrichuntersuchung (Pap-Test) ausgeprägte Zellveränderungen festgestellt wurden, hinter denen sich Krebsvorstufen oder Krebs verbergen können; gleichzeitig auch die Behandlung, wenn dabei alle Veränderungen entfernt werden können, mehr dazu hier
- Kontaktbestrahlung
Form der Brachytherapie; Strahlentherapie, bei der die Strahlenquelle direkt an den Tumor herangebracht wird, mehr dazu hier
- Kontinenz
Kontrolle über Harn- und Stuhlausscheidung
- Kontraindikation
Gegenanzeige; Sachverhalt oder Zustand, der eine bestimmte Maßnahme, z. B. diagnostisch oder therapeutisch, verbietet, weil dadurch Schaden entstehen könnte
- kontraindiziert
nicht angezeigt; Kontraindikation
- Kontrastmittel
Substanzen, die die Aussagekraft bildgebender Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Kernspintomographie erhöhen und auf den Bildern Strukturen sichtbar machen können, die sich sonst kaum vom umgebenden Gewebe abheben; werden vor der Untersuchung in die Blutbahn oder in Körperhohlräume eingebracht
- Kontrollgruppe
auch: Vergleichsgruppe; in vergleichenden klinischen Studien die Gruppe von Patienten, die nicht die zu prüfende Behandlung, sondern die übliche Standardtherapie oder ein Scheinmedikament (Placebo) erhalten; ermöglicht eine sicherere Beurteilung, ob beobachtete Wirkungen der Prüfbehandlung auch tatsächlich durch diese hervorgerufen werden, mehr dazu hier
- Konvergenzbestrahlung
Technik der Strahlentherapie, von konvergieren: zusammenlaufen; Strahlen aus unterschiedlichen Strahlenquellen werden so ausgerichtet, dass sie sich im geplanten Zielgebiet treffen; erlaubt eine hohe Strahlendosis im Tumor bei Schonung des umgebenden Gewebes
- Kopf-Hals-Tumoren
Oberbegriff für bösartige Tumoren im Bereich von Gesicht, Mund, Rachen und oberen Luftwegen; überwiegend Plattenepithelkarzinome
- Korpuskarzinom
Endometriumkarzinom, Krebs der Gebärmutter, mehr dazu hier
- Kortison
umgangssprachliche Bezeichnung für Hormone aus der Gruppe der Glucocorticoide
- Kreatinin
über die Nieren ausgeschiedenes Stoffwechselprodukt; aus der Kreatinin-Konzentration im Urin und im Blut lässt sich die Nierenfunktion berechnen (Kreatinin-Clearence)
- Krebsfrüherkennung
Erkennung eines Tumors oder seiner Vorstufen vor dem Auftreten von Symptomen in einem frühen, auf den Ursprungsort begrenzten und gut behandelbaren, bestenfalls dauerhaft heilbaren Stadium; für eine breite Anwendung muss die gewählte Untersuchungsmethode möglichst einfach, wenig belastend und vor allem treffsicher sein, das heißt Kranke als krank und Gesunde als gesund erkennen, mehr dazu hier
- Krebsregister
zentrale Datenbanken, in der Krebserkrankungen in der Bevölkerung erfasst werden; die Meldung und Registrierung von Erkrankungsfällen an Krebs ist gesetzlich geregelt; die Daten von Krebsregistern sind eine wichtige Erkenntnisquelle der Epidemiologie, mehr dazu hier
- Krukenberg-Tumor
Metastase eines Magenkarzinoms an den Eierstöcken; entsteht durch "Abtropfung" von Krebszellen vom Magen in die Bauchhöhle und auf die Oberfläche der Eierstöcke, mehr dazu hier
- Kryotherapie
wörtl. Behandlung durch Vereisung; Zerstörung von (Tumor-) Gewebe durch Kälteanwendung
- Kürettage
fachsprachl. Abrasio, wörtl. Ausschabung; Entnahme von Gewebeproben aus einem Hohlorgan oder einer Körperhöhle mit einem speziellen chirurgischen Instrument; meist für die Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut verwendet, mehr dazu hier
- kurative Therapie
von Kuration: Heilung; auf Heilung einer Erkrankung zielende Behandlung
- Kurzdistanzbestrahlung
Brachytherapie, mehr dazu hier
L
- L
Lymphgefäßinvasion, Einbruch von Krebszellen in Lymphgefäße; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; L0 bezeichnet nicht vorhandene, L1 vorhandene Lymphgefäßinvasion, mehr dazu hier
- Läsion
Verletzung, Beschädigung
- Laparoskopie
Bauchspiegelung; mit einem Endoskop, das durch einen kleinen Hautschnitt, oft im Nabel, in die Bauchhöhle eingeführt wird, lassen sich die inneren Oberflächen (Bauchfell und Bauchorgane) begutachten und mit Zusatzinstrumenten auch Probenentnahmen oder operative Eingriffe durchführen, mehr dazu hier
- laparoskopisch
mittels Laparoskopie
- Laparotomie
operative Eröffnung der Bauchhöhle
- Laryngoskop
Endoskop zur Untersuchung des Kehlkopfs
- Laryngoskopie
Spiegelung des Kehlkopfs
- Larynxkarzinom
Kehlkopfkrebs, mehr dazu hier
- Laser
künstlich erzeugte, parallel ausgerichtete Lichtstrahlen nur einer Wellenlänge; vielfältige Verwendung in Medizin und Naturwissenschaft; je nach Energie auch wie ein chirurgisches Messer zum Schneiden, zum Verdampfen oder Verschorfen von Gewebe einsetzbar
- laserinduzierte Thermotherapie
Abk. LITT; Methode zur örtlichen Zerstörung von Gewebe durch Hitze, die durch in das Gewebe geleitetes Laserlicht erzeugt wird, mehr dazu hier
- Laservaporisation
"Verdampfung" von Gewebe mit Laserstrahlen, die aufgrund ihrer Energie Hitze erzeugen
- latent
verborgen
- LCIS
veraltet für lobuläres Carcinoma in situ, heute Lobuläre Neoplasie (LN) einer Vorstufe von Brustkrebs, mehr dazu hier
- LD
1. engl. "limited disease", begrenzte Erkrankung, 2. engl. "low dose", niedrig dosiert
- LDH
Abk. für Laktatdehydrogenase; ein Tumormarker
- Leberzirrhose
Endstadium chronischer Lebererkrankungen mit Zerstörung von Leberzellen, Bildung von Bindegewebe und Funktionsverlust des Organs; hierzulande am häufigsten durch längerfristigen übermäßigen Alkoholkonsum oder chronische Virusinfektion der Leber (Virushepatitis) ausgelöst
- Leiomyom
gutartige Geschwulst der glatten (unwillkürlichen) Muskulatur
- Leiomyosarkom
bösartiger Weichteiltumor mit Ursprung in der sogenannten glatten (unwillkürlichen) Muskulatur, die die Muskelschicht vieler Hohlorgane (z. B. Magen, Darm, Gebärmutter, Harnblase) und der Blut- und Lymphgefäße bildet
- Leitlinie
in der Medizin von Fachgremien herausgegebene Empfehlungen für die Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei einer bestimmten Erkrankung oder Erkrankungssituation zur Orientierung und Unterstützung von Ärzten bei der angemessenen medizinischen Versorgung; unterschiedliche Qualität, von übereinstimmender Expertenmeinung bis hin zur höchsten Stufe der evidenzbasierten Leitlinie (Stufe 3, S3), die auf systematischer Auswertung und Bewertung des mit hoher methodischer Qualität in großen Studien gewonnenen Wissens gründet, mehr dazu hier
- Leukämie
wörtl. "weißes Blut"; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems
- Leukopenie
auch: Leukozytopenie; Verringerung der Zahl weißer Blutkörperchen im Blut auf Werte unterhalb des Normalbereichs, als Krankheitsfolge oder Nebenwirkung von Chemotherapie oder Bestrahlung
- Leukoplakie
wörtl. weiße Fläche; weißlich veränderte Herde an der Schleimhaut im Mund oder an Genitalien durch eine Verhornungsstörung; kann eine Krebsvorstufe (Präkanzerose) sein
- Leukozyten
weiße Blutkörperchen; Zellfamilie mit unterschiedlichen Aufgaben in der körpereigenen Abwehr; zu den Leukozyten zählen Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten, mehr dazu hier
- Leukozytopenie
Leukopenie
- Leukozytose
Erhöhung der Zahl weißer Blutkörperchen im Blut über den Normbereich, beispielsweise bei Infektionen, aber auch bei Leukämien
- LH-RH
auch: GnRH; luteinisierendes Hormon-Releasing-Hormon, Gonadotropin-Releasing-Hormon
- Lichtschutzfaktor (LSF)
gibt an, wie viel länger Sie durch den Schutz der Sonnencreme in der Sonne sein können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen; berücksichtigt nur UV-B-Strahlung
- Linearbeschleuniger
Bestrahlungsgerät, das durch Beschleunigung von Elektronen energiereiche Strahlen für die Strahlentherapie von Tumoren erzeugt, mehr dazu hier
- Lipom
gutartige Geschwulst aus Zellen des Fettgewebes
- Liposarkom
Krebserkrankung, die von Zellen des Fettgewebes ausgeht
- Lippenkarzinom
Krebserkrankung der Lippen; Plattenepithelkarzinome (werden zur Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren gerechnet), auch Basaliome (werden je nach Lage auch als Hautkrebs gewertet)
- Liquor cerebrospinalis
Hirnwasser, Nervenwasser; Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umhüllt und Hohlräume im Gehirn ausfüllt
- LITT
laserinduzierte Thermotherapie zur Gewebezerstörung, mehr dazu hier
- LK
Lymphknoten
- lobuläre Neoplasie
Abk. LN; Früh- oder Vorform von Brustkrebs, die von den Drüsenläppchen (Lobuli) ausgeht, mehr dazu hier
- Lokalanästhesie
örtlich Betäubung bei chirurgischen Eingriffen oder zur Schmerztherapie, mehr dazu hier
- lokale Therapie
örtliche Behandlung; in der Krebsmedizin Therapie, die auf den Ort des Tumors beschränkt ist, im Gegensatz zur systemischen Therapie
- Lokalrezidiv
örtlicher Rückfall; Wiederauftreten eines Tumors am ursprünglichen Ort
- low-grade
niedriggradig; bezeichnet gut differenziertes, relativ ausgereiftes Tumorgewebe, das eher langsam wächst und geringe Zeichen von Bösartigkeit aufweist; Grading, mehr dazu hier
- LWS
Lendenwirbelsäule
- Lymphadenektomie
operative Entnahme von Lymphknoten
- Lymphatisches System
auch: Lymphsystem; Gesamtheit der lymphatischen Gewebe und Organe wie Lymphknoten, Lymphbahnen, Milz, Thymus, Mandeln, lymphatisches Gewebe im Darm; Teil des Immunsystems
- Lymphdrainage
Behandlung eines Lymphödems durch vorsichtiges Ausstreichen gestauter Lymphflüssigkeit, mehr dazu hier
- Lymphe
eiweißreiche, klare Flüssigkeit, die aus dem Gewebewasser entsteht; enthält Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Lymphozyten und mögliche andere Zellbestandteile; wird in den Lymphgefäßen in die Blutbahn geleitet; Zelltrümmer, Krankheitserreger oder auch von einem Tumor abgelöste Krebszellen werden in den Lymphknoten abgefangen und im günstigen Fall unschädlich gemacht
- Lymphknoten
im Normalzustand wenige Millimeter große, oval geformte Organe des Immunsystems, Filterstationen im Verlauf der Lymphbahnen, in denen Krankheitserreger, Zelltrümmer und auch Krebszellen abgefangen werden; oft die erste Station, in der sich vom Ursprungstumor abgelöste Tumorzellen ansiedeln und zu Metastasen heranwachsen; bei Entzündungen, Infektionen und auch bei Tumorbefall können Lymphknoten anschwellen und sich verhärten
- Lymphknotendissektion
operative Entfernung von Lymphknoten
- Lymphödem
übermäßige Ansammlung eiweißhaltiger Flüssigkeit im Gewebe, die zu einer Schwellung führt, etwa in Armen oder Beinen, aber auch in anderen Regionen des Körpers; Lymphödeme entstehen bei Krebspatienten nicht selten wegen der Unterbrechung der Lymphbahnen durch einen Tumor oder durch Entnahme oder Bestrahlung von Lymphknoten
- Lymphogranulomatose
veralteter Begriff für Hodgkin-Lymphom, mehr dazu hier
- Lymphom
wörtl. Lymphknotenschwellung; steht in der Krebsmedizin abgekürzt für bösartige Erkrankungen, die von Zellen des lymphatischen Systems, ausgehen: maligne Lymphome, umgangssprachlich Lymphdrüsenkrebs, betroffen sein können je nach Erkrankungsform das Blut, das Knochenmark, lymphatische Organe wie die Milz oder Lymphknoten, Verdauungsorgane, die Haut und viele weitere Gewebe oder Organe, mehr dazu hier
- Lymphozyten
weiße Blutkörperchen; Untergruppe der Leukozyten, mehr dazu hier
- Lynch-Syndrom
HNPCC, engl. "hereditary nonpolyposis colorectal cancer", hereditäres nichtpolypöses Kolonkarzinom, auch: Lynch-Syndrom; Darmkrebsform ohne Polypen, die durch vererbte Genveränderungen verursacht wird; etwa 5% aller Darmkrebsfälle, mehr dazu hier
M
- m
milli-; vor Maßeinheiten, bezeichnet den tausendsten Teil einer Einheit
- m
in der TNM-Klassifikation Zusatzkürzel für multipel: mehrere Ursprungstumoren
- M
in der TNM-Klassifikation Kürzel für Metastasen, mehr dazu hier
- Magenkarzinom
Magenkrebs; bösartiger Tumor, der von der Magenschleimhaut ausgeht, mehr dazu hier
- Magnetresonanztomographie
Abk. MRT, auch: Kernspintomographie; Untersuchungsmethode, mit der sich Schichtbilder vom Körperinneren erzeugen lassen; arbeitet mit einem starken Magnetfeld und der Einstrahlung von Radiowellen; Gewebe und Strukturen lassen sich aufgrund ihres unterschiedlichen Wassergehalts voneinander abgrenzen; keine Strahlenbelastung, mehr dazu hier
- maligne Lymphome
Lymphome, mehr dazu hier
- maligne Tumoren
bösartige Tumoren, Krebs, im Gegensatz zu gutartigen, benignen Tumoren, Malignität: Bösartigkeit, mehr dazu hier
- maligne
bösartig, mehr dazu hier
- malignes Melanom
schwarzer Hautkrebs; geht von den farbstoffbildenden Zellen der Haut aus und entsteht häufig aus Muttermalen bzw. Pigmentflecken, mehr dazu hier
- Malignität
Bösartigkeit; Kennzeichen sind bei Tumoren die unkontrollierte Zellteilung, das Einwachsen und Zerstören von umliegendem Gewebe, die Fähigkeit, Metastasen zu bilden, und eine gestörte Differenzierung, mehr dazu hier
- Malignitätsgrad
Grad der Bösartigkeit; Grading, mehr dazu hier
- MALT-Lymphom
Lymphom, das von lymphatischem Gewebe in verschiedenen Schleimhäuten ausgeht; entsteht vorwiegend im Magen; MALT steht für engl. "Mucosa Associated Lymphoid Tissue", schleimhautassoziiertes lymphatisches Gewebe
- Mammakarzinom
Brustkrebs, mehr dazu hier
- Mammographie
Röntgenuntersuchung der Brustdrüsen; derzeit wichtigste Methode zur Früherkennung und Diagnose von Brustkrebs; siehe auch Mammographiescreening, mehr dazu hier
- Mammographiescreening
Reihenuntersuchung (Screening) zur Früherkennung von Brustkrebs; wird in Deutschland Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre angeboten, mehr dazu hier
- Mangelernährung
zu geringes Körpergewicht oder ungewollte Gewichtsabnahme über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten
- Mantelzell-Lymphom
ein Non-Hodgkin-Lymphom
- Mastektomie
auch: Ablatio mammae; operative Entfernung der gesamten weiblichen (oder männlichen) Brust, "Brustamputation", mehr dazu hier
- Mastopathie
Oberbegriff für verschiedene Veränderungen und Umbauvorgänge im Brustdrüsengewebe mit zyklusabhängigen Schmerzen und Knotenbildung; drei Schweregrade; bei ausgeprägter Mastopathie mit starken Zellveränderungen (Grad III) muss durch Untersuchungen ausgeschlossen werden, dass Krebsvorstufen vorliegen, mehr dazu hier
- MDS
myelodysplastisches Syndrom; Leukämie-Vorstufen und verwandte Erkrankungen
- Mediastinoskopie
Spiegelung des Mediastinums; Endoskopie, mehr dazu hier
- Mediastinum
Mittelfell, Mittelfellraum; zwischen beiden Lungenflügeln gelegener Raum im Brustkorb, in dem das Herz liegt und durch den Speiseröhre, Luftröhre und große Blutgefäße verlaufen
- Medizinprodukt
Gegenstand oder Stoff, der zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken bei Menschen verwendet wird; zum Beispiel Verbandstoffe, Infusionsgeräte, Prothesen wie etwa Brustimplantate, Röntgengeräte, ärztliche Instrumente und Labordiagnostika
- Megakaryozyten
zählen zu den blutbildenden Zellen im Knochenmark; Vorläuferzellen der Thrombozyten, die durch Abschnürung aus Megakaryozyten entstehen
- Melanom
malignes Melanom, mehr dazu hier
- MEN
multiple endokrine Neoplasie
- Meningeom
langsam wachsender Tumor, der von den Zellen der Hirn bzw. Rückenmarkshaut ausgeht, mehr dazu hier
- Meningeosis carcinomatosa
Tumorzellbefall der Hirnhaut bei einer metastasierenden Krebserkrankung, mehr dazu hier
- Menopause
Zeitpunkt der letzten spontanen Monatsblutung einer Frau
- Merkelzell-Karzinom
seltener bösartiger Tumor der Haut, mehr dazu hier
- Mesotheliom
Krebserkrankung, die von den Deckzellen des Brust- oder Bauchfells, dem so genannten Mesothel, ausgeht
- Metabolisches Syndrom
Stoffwechsellage mit Übergewicht, einem erhöhten Taillenumfang, erhöhtem Blutdruck sowie hohen Blutfett- und Blutzuckerwerten. Diese chronische Stoffwechselschieflage scheint das Risiko für einige Tumorarten zu erhöhen.
- Metastase
Tochtergeschwulst; Absiedlung von über Blut- oder Lymphbahnen gestreuten Krebszellen an einer vom Ursprungstumor entfernten Stelle im Körper, mehr dazu hier
- Mikrokalk
kleinste Kalkherde im Brustdrüsengewebe, nur in der Mammographie erkennbar; entstehen durch Kalkeinlagerung in abgestorbene Zellen und können Hinweise auf Frühformen von Brustkrebs sein, mehr dazu hier
- Mikrometastase
kleinste Metastase eines bösartigen Tumors mit einer Ausdehnung von höchstens 2 Millimetern; nur mit speziellen histopathologischen Untersuchungsverfahren nachweisbar, mehr dazu hier
- minimal-invasiv
wörtl. minimal eindringend; bezeichnet in der Medizin Prozeduren oder Eingriffe, die nur mit geringen Verletzungen von Haut und Weichteilen verbunden sind; Eingriff ohne große Schnitte, oft mit Hilfe der Endoskopie; Schlüssellochchirurgie, mehr dazu hier
- Mitose
Zellkernteilung; Mitosehemmer: Medikamente, die die Zellteilung hemmen, Zytostatika
- MM
1) Malignes Melanom, 2) Multiples Myelom
- Molekularbiologie
im engeren Sinn Molekulargenetik: Forschungsbereich, der sich mit dem Aufbau und der Funktion von DNA und RNA (also mit den Trägern der Erbinformation) auf der Ebene der Moleküle befasst; untersucht u.a. die Aktivität und Regulation von Genen und die Funktion von Proteinen in der Zelle, mehr dazu hier
- monoklonal
genetisch identische Zellen, von einer einzigen Vorläuferzelle abstammend
- monoklonale Antikörper
völlig gleichartige Antikörper, die von ebenfalls identischen Nachfahren (Klon) eines einzelnen, unsterblich gemachten antikörperbildenden Lymphozyten gebildet werden und alle gegen das gleiche Antigen gerichtet sind; vielfältige Verwendung in Krebsforschung, Krebsdiagnostik und Krebsbehandlung, mehr dazu hier
- Monotherapie
Behandlung mit einem einzelnen Medikament/Wirkstoff, mehr dazu hier
- Monozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), Bedeutung in der Abwehr von bakteriellen Infektionen, mehr dazu hier
- Morbidität
Häufigkeit einer bestimmten Erkrankung in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe
- Morbus Hodgkin
Hodgkin-Lymphom, eine Form von Lymphdrüsenkrebs, Lymphom, mehr dazu hier
- Morphin
Hauptinhaltsstoff des Opiums; eines der stärksten Schmerzmittel; unterliegt wie alle Opioide dem Betäubungsmittelgesetz, mehr dazu hier
- Mortalität
Sterblichkeit, Sterberate; Anzahl der Todesfälle durch eine Erkrankung innerhalb eines bestimmten Zeitraums (meist ein Jahr) bezogen auf eine bestimmte Bevölkerungszahl (z. B. 100.000), mehr dazu hier
- MRD
engl. "minimal residual disease", minimale Resterkrankung: nach einer Tumorbehandlung im Körper verbliebene einzelne Tumorzellen, mit herkömmlichen Methoden nicht nachweisbar
- MRI
engl. "magnetic resonance imaging", Magnetresonanztomographie, mehr dazu hier
- MRT
Magnetresonanztomographie, mehr dazu hier
- Mukositis
Entzündung der Schleimhaut, etwa als Nebenwirkung einer Chemotherapie, mehr dazu hier
- multifaktoriell
durch zahlreiche unterschiedliche Einflussfaktoren bedingt
- multimodal
auf vielfältige Art und Weise; im Zusammenhang mit medizinischer Therapie der kombinierte Einsatz mehrerer Behandlungsverfahren
- multimodale Therapie
Kombination mehrerer Therapieverfahren und Vorgehensweisen
- multiple endokrine Neoplasie
Abk. MEN; Oberbegriff für verschiedene erbliche Erkrankungen, die mit Tumoren hormonproduzierender Organe einhergehen
- multiples Myelom
bösartige Erkrankung von Plasmazellen (antikörperbildende B-Lymphozyten); zählt zu den malignen Lymphomen
- Mundhöhlenkrebs
Tumoren der Mundhöhle; betroffen sein können: Mundschleimhaut, Alveolarfortsatz, also der Teil des Kieferknochens, in dem sich die Zahnfächer befinden, Zahnfleisch, harter Gaumen, Zunge und Mundboden, wird zur Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren gerechnet
- Mutation
dauerhafte Veränderung des Erbmaterials einer Zelle, ohne äußere Ursache oder durch Einwirkungen von außen entstanden; wird die Regulation des Zellwachstums durch Mutationen gestört, kann Krebs entstehen, mehr dazu hier
- myelodysplastisches Syndrom
Abk. MDS; Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Knochenmarks, bei denen aufgrund von Veränderungen der Stammzellen keine reifen, voll funktionsfähigen Blutzellen gebildet werden; kann in eine Leukämie übergehen
- Myelosuppression
Knochenmarkdepression, Knochenmarksuppression, als mögliche Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente, Chemotherapie
- Mykose
Pilzinfektion, mehr dazu hier
N
- n
nano-; vor Maßeinheiten; bezeichnet den milliardsten Teil einer Einheit
- N
engl. "node", Knoten, Lymphknoten; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 0 bis 3 bezeichnet das Fehlen oder Vorhandensein von Metastasen in Lymphknoten und deren Ausmaß, mehr dazu hier
- Nachsorge
bei Krebs die Nachbetreuung nach der Erstbehandlung; umfasst die Erkennung und Behandlung von unerwünschten Krankheits- oder Therapiefolgen, die Erkennung von Krankheitsrückfällen sowie die Begleitung und psychosoziale/psychologische Unterstützung des Patienten
- Nadir
arab. Fußpunkt; allg. Tiefstwert eines Messwerts; bezeichnet in der Krebsmedizin u.a. die niedrigste Leukozytenzahl während eines Chemotherapiezyklus, bevor sich die Blutbildung wieder erholt, oder den niedrigsten PSA-Wert nach Behandlung eines Prostatakarzinoms
- Nävus
Muttermal, Pigmentfleck, einige Formen von Nävi (Plural) bergen das Risiko der bösartigen Veränderung
- Nahrungsergänzungsmittel
frei verkäufliche Präparate mit Vitaminen, Mineralstoffen, Pflanzeninhaltsstoffen oder sonstigen Nährstoffen in konzentrierter Form, die als Zusatz zur normalen Ernährung angeboten werden; unterliegen dem Lebensmittelrecht und dürfen ausdrücklich keine arzneiliche bzw. therapeutische Wirkung haben, mehr dazu hier
- NAKOS
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen, bietet u.a. die Suche nach Selbsthilfegruppen über eine Internet-Datenbank
- Narkose
Form der Anästhesie, Schmerzempfinden und Bewusstsein sind weitgehend oder ganz ausgeschaltet, bei belastenden Untersuchungsverfahren oder Operationen
- Nausea
Übelkeit, mehr dazu hier
- NCI
National Cancer Institute, nationales Krebsforschungsinstitut der USA
- Nebennieren
hormonbildende Drüsen, die kappenförmig auf den beiden Nieren sitzen; man unterscheidet Nebennierenrinde und Nebennierenmark; in der Rinde werden unter anderem Corticosteroide gebildet, im Mark Adrenalin und Noradrenalin
- Nebennierenrindenkarzinom
bösartiger Tumor der Nebennierenrinde (Nebennieren), bildet oft auch Hormone
- Nebenschilddrüsen
auch: Epithelkörperchen; vier kleine hormonbildende Drüsen in der Nähe der Schilddrüse; produzieren Parathormon, das die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen fördert und dadurch den Blutkalziumspiegel erhöht
- Nebenschilddrüsenkarzinom
Krebserkrankung der Nebenschilddrüsen
- Nebenwirkung
bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Arzneimitteln auftretende unbeabsichtigte und schädliche Reaktion, die auf die Einnahme des Medikaments zurückgeführt werden kann; Synonym: unerwünschte Arzneimittelwirkung. In Studien: jede nachteilige Reaktion auf ein Prüfpräparat. Anders als bei einer "Nebenwirkung" besteht bei einem "unerwünschten Ereignis" nur ein zeitlicher, aber nicht unbedingt ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme eines Arzneimittel, mehr dazu hier
- Neck-Dissection
operative Entfernung von Lymphknoten im Hals-bereich; wird auf einer oder beiden Halsseiten bei bösartigen Kopf-Hals-Tumoren durchgeführt, um die Ausbreitung von Metastasen über die Lymphbahnen zu verhindern
- negativer Befund
in der Medizin für das Nichtvorhandensein eines abnormen oder krankhaften Befunds gebraucht "negativ" kann also auch heißen "keine Anzeichen für Krebs"
- Nekrose
Absterben von Gewebe als Folge einer Schädigung
- neoadjuvante Therapie
auch: präoperative Therapie; meist medikamentöse Behandlung, die einer Operation vorgeschaltet wird, um einen Tumor zu verkleinern und damit die Operation zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen
- Neoplasie
wörtl. Neubildung; gutartige oder bösartige Geschwulst
- Nephroblastom
auch: Wilms-Tumor; bösartiger Nierentumor, der bei Kleinkindern auftritt und aus embryonalem Gewebe entsteht, mehr dazu hier
- NET
neuroendokrine Tumoren
- Neuralgie
Nervenschmerz; Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nerven, verursacht durch Schädigung oder Entzündung des Nerven
- Neurinom
auch: Schwannom, Neurilemmom; meist gutartiger Tumor, der von den Hüll- und Stützzellen von Nerven (Nervenscheide) ausgeht, mehr dazu hier
- neuro-
Vorsilbe: die Nerven, das Nervensystem betreffend
- Neuroblastom
bösartiger Tumor, meist bei Kleinkindern, der von unreifen Zellen des autonomen Nervensystems (steuert unwillkürliche Vorgänge im Körper) ausgeht, mehr dazu hier
- Neurochirurgie
Teilgebiet der Medizin, das sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt
- Neuroendokrine Tumoren
Abk. NET; Gruppe gut- oder bösartiger Tumoren, entstehen aus Zellen, die sowohl Ähnlichkeit mit Nervenzellen als auch mit hormonproduzierenden Drüsenzellen haben, überwiegend im Magen-Darm-Trakt; bilden häufig Hormone oder hormonähnliche Substanzen, was dann die Symptomatik bestimmt
- Neurofibrom
gutartiger Tumor aus Nervenhüllzellen und Bindegewebszellen; häufigster Tumor des peripheren Nervensystems (außerhalb von Gehirn und Rückenmark), mehr dazu hier
- Neurologie
Teilgebiet der Medizin, das sich mit den Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt
- Neuropathie
Sammelbegriff für Nervenschädigungen, meist als Folge anderer Erkrankungen oder auch von Therapien; äußert sich in Empfindungsstörungen unterschiedlicher Art wie Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl oder Muskelschwäche; Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente, mehr dazu hier
- neurotoxisch
nervenschädigend; eine mögliche Nebenwirkung bestimmter Chemotherapien, die sich in Kribbeln (Ameisenlaufen), Empfindungs- oder Bewegungsstörungen äußert
- Neurotoxizität
wörtl. Nervengiftigkeit; einige in der Krebsbehandlung eingesetzte Medikamente schädigen kurz- oder langfristig das Gehirn und/oder periphere Nerven
- Neutropenie
Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen, der neutrophilen Granulozyten, die in der Bekämpfung von Infektionen eine wichtige Rolle spielen; mögliche Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente
- NHL
Non-Hodgkin-Lymphom, große Gruppe verschiedener Formen von Lymphdrüsenkrebs, mehr dazu hier
- nichtsteroidale Antiphlogistika
Abk. NSAID; auch: nichtsteroidale Antirheumatika, Abk. NSAR; Gruppe von Schmerzmitteln, die auch entzündungshemmende Wirkung haben; unterscheiden sich in ihrem Wirkungsmechanismus von Opioiden, mehr dazu hier
- Nierenzellkarzinom
auch: Nierenzellkarzinom, Nierenkrebs; bösartiger Tumor der Nieren
- NMR-Tomographie
engl. "nuclear magnetic resonance"-Tomographie, Magnetresonanztomographie
- Nodalstatus
Lymphknotenstatus (N); beschreibt, ob bei einer Tumorerkrankung Lymphknoten befallen sind (positiver Nodalstatus) oder nicht (negativer Nodalstatus), mehr dazu hier
- Nodus
Knoten; abgegrenztes Gewebe, auch Bezeichnung für Lymphknoten
- Non-Compliance
das Nichteinhalten ärztlicher Empfehlungen; Compliance
- Non-Hodgkin-Lymphom
Abk. NHL; älterer Oberbegriff für eine große Gruppe verschiedener Formen von Lymphdrüsenkrebs, früher vor allem zur Unterscheidung von Morbus Hodgkin, mehr dazu hier
- Non-Responder
Patienten, die auf eine bestimmte Behandlung nicht ansprechen
- Nozizeption
Schmerzwahrnehmung
- Nozizeptor
Nervenende, das Schmerzreize registriert und weiterleitet
- NPL
Neoplasie
- NSAID
von engl. "non steroidal anti-inflammatory drugs", nichtsteroidale Antiphlogistika, mehr dazu hier
- NSAR
nichtsteroidale Antirheumatika; nichtsteroidale Antiphlogistika, mehr dazu hier
- NSCLC
engl. "non-small cell lung cancer"; nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, eine Form des Bronchialkarzinoms, mehr dazu hier
- NSE
neuronspezifische Enolase: ein Tumormarker, mehr dazu hier
- Nuklearmedizin
Fachbereich der Medizin, der sich mit der Anwendung radioaktiver Substanzen in Diagnostik und Behandlung befasst, mehr dazu hier
- nuklearmedizinsch
die Nuklearmedizin betreffend
- Nutzen
Begriff zur Bewertung einer medizinischen Maßnahme, zum Beispiel eines Behandlungsansatzes oder eines Diagnoseverfahrens, englisch effectiveness; gibt an, wie gut eine Behandlung festgelegte Ziele unter Alltagsbedingungen erreicht. In der Krebsmedizin können solche Ziele zum Beispiel die Kontrolle des Tumorwachstums oder die Überlebensrate sein. Der Nutzen ist nicht zu verwechseln mit der Wirksamkeit, die unter den Idealbedingungen einer klinischen Studie ermittelt wird.
- NW
Nebenwirkung, mehr dazu hier
O
- o.B.
ohne (krankhaften, auffälligen) Befund
- Obstipation
Verstopfung
- Ödem
Gewebeschwellung durch Einlagerung von Flüssigkeit, die aus dem Gefäßsystem übergetreten ist
- Ösophaguskarzinom
Speiseröhrenkrebs, mehr dazu hier
- Östrogene
weibliche Geschlechtshormone, die auch Follikelhormone genannt werden; sie werden vor allem in den Eierstöcken gebildet, zu einem geringen Teil auch in der Nebenenierenrinde und im Fettgewebe; einige Krebsarten entwickeln sich hormonabhängig, darunter zum Beispiel Brustkrebs
- Östrogenrezeptor
Abk. ER; Bindungsstelle in Zellen für das weibliche Sexualhormon Östrogen, über die die Wirkung des Hormons vermittelt wird
- Off-Label-Use
Verordnung eines zugelassenen Fertigarzneimittels außerhalb des in der Zulassung beantragten und von den nationalen oder europäischen Zulassungsbehörden genehmigten Gebrauchs, z. B. hinsichtlich der Anwendungsgebiete (Indikationen), der Dosierung oder der Behandlungsdauer, mehr dazu hier
- Omentum
Netz, Bauchnetz; "Schürze" aus Fett und Bindegewebe, die vom Magen und queren Dickdarm herabhängt und über den Dünndarmschlingen liegt
- Onkogene
Gene, die bei der Zellteilung aktiv sind und diese fördern; Mutationen, die zur Überfunktion solcher Gene führen, spielen bei der Krebsentstehung eine wichtige Rolle, mehr dazu hier
- Onkologie
Lehre von den Krebserkrankungen, Krebsmedizin
- Onkologischer Schwerpunkt
Zusammenschluss auf Krebs spezialisierter Kliniken einer Region, mehr dazu hier
- Onkologisches Zentrum
Versorgungseinrichtung, in der mehrere Krebserkrankungen unter einem Dach behandelt werden; muss bestimmte Anforderungen erfüllen, was im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens nachzuweisen ist, mehr dazu hier
- Onkolytische Viren
Viren, die gezielt Krebszellen befallen und zerstören können; manche Viren tun das natürlicherweise, andere kann man künstlich tumorspezifisch machen
- Onkozytom
gutartiger Tumor, bestehen aus einem speziellen Zelltyp, den Onkozyten; kommen in Speicheldrüsen, Niere, Hypophyse und Schilddrüse vor
- Opiate
schmerzstillende natürliche Inhaltsstoffe des Opiums, vor allem Morphin; entfalten ihre Wirkung im Gehirn und im Rückenmark durch Bindung an spezielle Opioid-Rezeptoren, mehr dazu hier
- Opioide
Sammelbegriff für alle natürlichen, körpereigenen und künstlich hergestellten Stoffe mit morphinartiger Wirkung (Morphin), die zur Behandlung starker und stärkster Schmerzen eingesetzt werden; unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz, mehr dazu hier
- Opium
Saft aus den Samenkapseln des Schlafmohns, mehr dazu hier
- oral
durch den Mund; zum Mund gehörig; orale Ernährung: Aufnahme von Nahrung, Getränken oder Arzneimitteln über den Mund; orale Nahrungssupplementation: Form der künstlichen Ernährung, bei der Betroffene mehr oder andere Lebensmittel erhält beispielsweise Trinknahrung, diese aber normal zu sich nimmt
- Orchiektomie
operative Entfernung der Hoden
- Organkrebszentrum
Versorgungseinrichtung, die auf die Diagnose, Behandlung und Nachsorge einer bestimmten Krebsart spezialisiert ist; muss spezielle Qualitätsanforderungen erfüllen, die in einem Zertifizierungsverfahren nachzuweisen sind; Beispiel: Brustzentrum, Darmzentrum usw., mehr dazu hier
- Orphan Drug
von engl. "orphan": Waise; Arzneimittel mit spezieller Zulassung für die Behandlung seltener Krankheiten, für die wenige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, sogenannten "orphan diseases", mehr dazu hier
- ORR
engl. "overall response rate", Gesamtansprechrate; Anteil der Patienten, deren Erkrankung auf eine bestimmte Behandlung vollständig oder teilweise anspricht; Ansprechrate
- OS
engl. "overall survival", Gesamtüberleben; Anteil der Patienten, die nach einer bestimmten Behandlung nach einem bestimmten Zeitraum ohne oder mit Krankheitszeichen am Leben sind, mehr dazu hier
- ossär
den Knochen, das Skelett betreffend
- Osteoblast
Knochensubstanz bildende Zelle
- Osteoklast
Knochensubstanz abbauende Zelle
- osteoklastisch
Knochensubstanz abbauend
- osteolytisch
Knochensubstanz auflösend
- osteoplastisch
Knochensubstanz bildend
- Osteoporose
auch: Knochenschwund; Verminderung der Knochensubstanz und der Knochendichte unter eine bestimmte Grenze mit erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche; durch altersbedingte Stoffwechselveränderungen verursacht oder Folge von bestimmten Erkrankungen oder Behandlungen
- Osteosarkom
vom Knochengewebe ausgehender bösartiger Tumor; meist im Bereich der langen Röhrenknochen an Beinen und Armen; tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen/jungen Erwachsenen auf
- Ovarektomie
operative Entfernung eines oder beider Eierstöcke
- Ovarialkarzinom
Eierstockkrebs, mehr dazu hier
- Ovarien
Eierstöcke, weibliche Keimdrüsen, in denen die Eizellen gebildet werden
P
- p.o.
lat. "per os": durch den Mund
- p
1. piko-: vor Maßeinheiten; bezeichnet den billionsten Teil einer Einheit; 2. Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation für pathologisch, an einer Gewebeprobe bestimmt; der TNM-Einstufung vorangestellt, mehr dazu hier
- Palliation
Linderung
- palliative Therapie
medizinische Behandlung, die nicht auf die Heilung einer Erkrankung zielt, sondern auf die Verminderung und Linderung ihrer Folgen umfasst bei Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium Maßnahmen, die Symptome lindern, Komplikationen vermeiden, die bestmögliche Lebensqualität erhalten und, wenn möglich, das Tumorwachstum verlangsamen
- Palliativmedizin
Bereich der Medizin, der sich der ganzheitlichen Behandlung und Betreuung von Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung widmet; das Augenmerk liegt auf der Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden und auf der unterstützenden Begleitung des Patienten entsprechend seiner Bedürfnisse, mehr dazu hier
- Pankreas
Bauchspeicheldrüse
- Pankreaskarzinom
Bauchspeicheldrüsenkrebs, mehr dazu hier
- Pankreatitis
Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- PAP-Test
mikroskopische Untersuchung eines Abstrichs von Muttermund und Gebärmutterhalskanal auf Zellveränderungen; wird zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs durchgeführt; benannt nach dem griechischen Arzt Papanicolaou, mehr dazu hier
- Papillom
gutartige Gewebewucherung von blumenkohlartigem Aussehen, die von Plattenepithel ausgeht; kann an Haut und Schleimhäuten auftreten
- Papillomviren
humane Papillomviren, HPV mehr dazu hier
- Parästhesien
Empfindungen im Bereich eines Hautnervs ohne erkennbare äußere Reize; zum Beispiel Kribbeln, Taubheitsgefühl, schmerzhaftes Brennen; können als Folge von Stoffwechselstörungen, direkter Schädigung eines Nerven oder auch als Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten vorkommen; siehe auch Neuropathie, Polyneuropathie
- Paragangliom
meist gutartiger Tumor von Nervenzellansammlungen (Paraganglien), die sich an verschiedenen Stellen im Körper finden und teilweise Hormone bilden
- paraneoplastisches Syndrom
auch: Paraneoplasie; Begleitsymptome einer Krebserkrankung, die nicht direkt durch das Tumorwachstum ausgelöst werden; Ursache sind vom Tumor freigesetzte Hormone oder hormonähnliche Stoffe oder aber eine Immunreaktion des Körpers gegen den Tumor; vielfältige Erscheinungsformen möglich, mehr dazu hier
- Paraproteine
von lat. "para": daneben; funktionslose Eiweißstoffe, meist Antikörper oder Teile davon, die von krankhaft veränderten Plasmazellen gebildet werden; nachweisbar durch Untersuchung der Bluteiweiße; Hauptsymptom des multiplen Myeloms
- Paravasat
auch: Extravasat; wörtl. Etwa "neben dem Gefäß"; Flüssigkeit zur intravenösen Verabreichung, die fälschlicherweise nicht in die Vene, sondern in das umgebende Gewebe gelaufen ist
- parenteral
den Verdauungstrakt umgehend, am Darm vorbei; in der Medizin meist für Injektionen und Infusionen gebraucht, auch für die intravenöse Zufuhr von Nährstoffen: parenterale Ernährung, mehr dazu hier
- Parotis
Ohrspeicheldrüse; größte Speicheldrüse, liegt beidseitig vor der Ohrmuschel
- partizipative Entscheidung
gemeinsam von Patient und Arzt getroffene Entscheidung über diagnostische oder therapeutische Schritte nach ausführlicher Erklärung und Diskussion von Vor- und Nachteilen der in Frage kommenden Vorgehensweisen; wichtig sind nicht nur rein medizinische Aspekte, die Erwartungen des Patienten und seine persönliche Bewertung von Nutzen und Risiken einer Maßnahme werden ebenso berücksichtigt
- Pathologe
Facharzt, der krankhafte Veränderungen von Organen, Geweben und Zellen beurteilt; pathologisch: krankhaft, gegenüber dem Normalzustand verändert
- Pathologie
Fachgebiet der Medizin; Lehre von den krankhaften Vorgängen und Veränderungen an Organen, Geweben und Zellen
- pathologisch
krankhaft
- PDT
photodynamische Lasertherapie
- PE
Probeexzision
- PEG
perkutane endoskopische Gastrostomie: Ernährungssonde, die direkt über die Bauchdecke in den Magen gelegt wird; PEJ: perkutane endoskopische Jejunostomie Ernährungssonde, die in einem Teil des Dünndarms, dem Leerdarm liegt; beide Ernährungssonden eignen sich, wenn Menschen längerfristig künstlich ernährt werden müssen
- PEI
Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel
- Periduralanästhesie
Abk. PDA, auch: Epiduralanästhesie; Methode der örtlichen Betäubung durch Gabe eines Medikaments zur Lokalanästhesie in den Periduralraum in die Nähe des Rückenmarks; Anwendung bei operativen Eingriffen oder zur Schmerzbehandlung
- Periduralkatheter
Katheter, der in den Periduralraum eingelegt wird, um Medikamente hineinzugeben
- Periduralraum
Raum im Wirbelkanal zwischen harter Hirnhaut, die das Rückenmark umhüllt, und Knochenhaut der Wirbelkörper
- perineal
das Perineum betreffend, vom Perineum aus
- Perineum
Damm; Bereich zwischen After und Hodensack bzw. Scheideneingang
- peripheres Nervensystem
Nervensystem außerhalb von Gehirn und Rückenmark
- Peritonealkarzinose
Befall des Bauchfells mit Tumorzellen, meist infolge einer Metastasierung
- Peritoneum
Bauchfell, eine Haut, die den Bauchraum auskleidet und die Organe umgibt
- perkutan
durch die Haut
- perkutane endoskopische Gastrostomie
Abk. PEG; Sonde, die über die Bauchhaut in den Magen gelegt wird, meist zur Ernährungstherapie unter Umgehung von Mund und Speiseröhre
- perkutane endoskopische Jejunostomie
Sonde, die über die Bauchhaut in den oberen bis mittleren Dünndarm (Jejunum) gelegt wird, meist zur Ernährungstherapie unter Umgehung von Mund, Speiseröhre und Magen
- perkutane Strahlentherapie
Bestrahlung von außen durch die Haut, mehr dazu hier
- PET-CT
feste Kombination von Positronenemissionstomographie (PET) und Computertomographie in einem Untersuchungsgang; die durch beide Techniken gewonnenen Bilder werden überlagernd dargestellt; die in der PET nachgewiesenen Auffälligkeiten lassen sich durch die überlagerte Computertomographie exakter bestimmten Organen oder Geweben zuordnen
- PET
Positronenemissionstomographie
- Pfortader
allg. eine Vene, die sich erneut in kleinste Blutgefäße aufzweigt; hauptsächlich für die Leberpfortader (Vena portae) verwendet, die das Blut aus den Bauchorganen sammelt und in die Leber transportiert
- PFS
engl. "progression free survival", progressionsfreies Überleben; Überleben ohne Fortschreiten der Erkrankung
- PgR
Progesteronrezeptor
- pH-Wert
Er gibt den Säuregehalt von Flüssigkeiten an. Je kleiner der pH-Wert, desto saurer, je größer der Wert, desto basischer (alkalischer) ist eine Flüssigkeit. Die pH-Wert-Skala reicht von pH 0 bis knapp unter pH 7 für "sauer" und von mehr als pH 7 bis pH 14 für "basisch" oder "alkalisch", "neutral" ist ein pH-Wert von 7.
- Phantomschmerz
Schmerzempfindung, die in der Wahrnehmung in ein nicht mehr vorhandenes Körperteil lokalisiert wird, so als sei dieses noch vorhanden, nach Amputationen
- Pharmakogenetik
befasst sich mit der Auswirkung der unterschiedlichen genetischen Ausstattung von Patienten auf die Wirkung von Arzneimitteln
- Pharmakokinetik
alle Vorgänge, denen ein Medikament im Körper unterliegt, von der Aufnahme über die Verteilung und Verstoffwechslung bis zur Ausscheidung
- Pharmakologie
Lehre von der Wechselwirkung zwischen Stoffen und Lebewesen
- Pharynxkarzinom
Krebs im Rachenbereich
- photodynamische Lasertherapie
Abk. PDT; Behandlung, die auf der Aktivierung eines zuvor in den Körper verabreichten Farbstoffs durch Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge beruht; der verwendete Farbstoff, der die Lichtempfindlichkeit erhöht, reichert sich in bestimmten Tumoren verstärkt an, und die gezielte Laserbestrahlung löst in den Anreicherungsbezirken zusammen mit Sauerstoff gewebezerstörende Reaktionen aus
- Photosensibilisierung
Steigerung der Lichtempfindlichkeit
- Physiotherapie
früher auch: Krankengymnastik; Oberbegriff für äußerliche Behandlungsanwendungen, die die Bewegungs- und Funktions-fähigkeit des Körpers erhalten, verbessern oder wiederherstellen sollen; neben Übungen, aktiver und passiver Bewegung und Massage werden Reize wie Wärme, Kälte, Wasser, Licht und Elektrizität eingesetzt
- Phytotherapie
Behandlung mit Heilpflanzen bzw. aus solchen hergestellten Zubereitungen
- Placebo
Scheinmedikament; enthält keinen wirksamen Arzneistoff, wird z.B. in Studien bei Teilnehmern der Vergleichs- oder Kontrollgruppe eingesetzt , mehr dazu hier
- Placeboeffekt
Auftreten vermeintlich therapeutischer Wirkungen, während in Wirklichkeit eine Scheinbehandlung oder ein Scheinpräparat ("Placebo") verwendet wurde
- Plasmazellen
spezialisierte B-Lymphozyten, die Antikörper bilden
- Plasmozytom
besondere Verlaufsform des multiplen Myeloms, einer Lymphomform, die das Knochenmark und indirekt die Knochen betrifft
- plastische Chirurgie
Wiederherstellungschirurgie; operative Eingriffe aus ästhetischen/kosmetischen Gründen oder zum Ausgleich sichtbar gestörter Form und Funktion von Körperteilen, z. B. nach Verletzungen, nach Operationen mit ausgedehntem Gewebeverlust oder nach Amputationen (rekonstruktive Chirurgie, Wiederherstellungschirurgie)
- Platinverbindungen
Gruppe von Zytostatika, mehr dazu hier
- Plattenepithel
ein- oder mehrlagige Zellschicht, die innere und äußere Körperoberflächen bedeckt; so bezeichnet wegen der abgeflachten Form der Deckzellen
- Plattenepithelkarzinom
Krebs, der vom Plattenepithel ausgeht
- Pleura
Brust- und Lungenfell
- Pleuraerguss
Flüssigkeitsansammlung im Spalt zwischen Lunge und Brustwand zwischen Lungenfell und Brustfell; häufig bei Tumorbefall des Brustfells
- Pleuramesotheliom
Krebserkrankung der Pleura bzw. des Brustfells
- Pleurodese
Methode zur Behandlung bei krankhafter Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum (Pleuraerguss): Der Spalt zwischen Lunge und Brustwand (Pleuraspalt) wird verklebt, bei Krebspatienten häufiger durch das Einspritzen von Medikamenten. So soll verhindert werden, dass sich immer wieder Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammelt, zum Beispiel wegen Tumor- oder Metastasenbefall des Lungenfells.
- pn
perineurale Invasion, Eindringen von Krebszellen in die direkte Umgebung eines Nerven; Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 0 oder 1 bezeichnet das Fehlen oder Vorhandensein einer perineuralen Invasion, mehr dazu hier
- PNET
primitiver neuroektodermaler Tumor, seltene Krebsart
- Pneumologie
Lungenheilkunde
- Polychemotherapie
Kombination verschiedener Chemotherapeutika (Zytostatika) mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, um Tumorzellen an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlichen Phasen des Zellzyklus zu treffen und die Chance auf ihre Zerstörung zu erhöhen
- Polyneuropathie
mehrere Nerven betreffende Störung, die die Empfindungen (Sensibilität) und/oder die Bewegungen (Motorik) beeinträchtigen kann; Symptome je nach betroffenen Nerventypen vielfältig (Kribbeln, Brennen, Stechen, Taubheitsgefühl, Lähmungen etc.); kann bei Krebs als Begleitsymptom der Erkrankung (paraneoplastisches Syndrom) oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten, mehr dazu hier
- Polyp
gestielte oder breitflächige Gewebeneubildung der Schleimhaut in Hohlorganen, z. B. im Darm oder in der Harnblase; meist gutartig, aber Entartung möglich
- Polyposis
Erkrankung mit Ausbildung zahlreicher Polypen
- Port
operativ unter die Haut eingepflanzte kleine Kammer aus Kunststoff und Metall mit einer dicken Silikonmembran als obere Abdeckung und einem mit ihr verbundenen Katheter, der z. B. in eine große Vene eingelegt werden kann; die Anlage eines Ports ist sinnvoll wenn über einen längeren Zeitraum die regelmäßige Verabreichung von Medikamenten in die Blutbahn erforderlich ist; zur Gabe der Medikamente wird die Kammer durch die Haut mit einer speziellen Nadel punktiert; auch in die Bauchhöhle oder in das Nervenwasser können über einen dort eingelegten Port Medikamente verabreicht werden, mehr dazu hier
- positiver Befund
in der Medizin: abnormes oder auffälliges Untersuchungsergebnis
- Positron
kleines positiv geladenes Elementarteilchen
- Positronen-Emissions-Tomographie
Abk. PET; bildgebendes Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin, mit dem sich Stoffwechselaktivität in Organen und Geweben darstellen lässt; beruht auf der gezielten Anreicherung von schwach radioaktiv markierten Substanzen (Tracer), die Positronen aussenden; die bei der Verbindung der Positronen mit Elektronen entstehende elektromagnetische Strahlung lässt sich messen und bildlich umsetzen; die PET erlaubt die Unterscheidung zwischen vitalem (lebendem) und abgestorbenem Gewebe bzw. zwischen langsam und rasch wachsendem Gewebe, mehr dazu hier
- post-
Vorsilbe: nach
- postmenopausal
nach der Menopause; Zeit nach der letzten Regelblutung im Leben
- postoperativ
nach der Operation
- Pouch
engl. Für Beutel, Tasche; operativ hergestellter Ersatz für ein entferntes Hohlorgan, zum Beispiel eine Ersatzblase aus Darmschlingen nach Blasenentfernung
- PR
partielle Remission, Partialremission; Teilremission
- prä-
Vorsilbe: vor
- prädiktiv
voraussagend; in der Krebsmedizin vor allem für prädiktive Biomarker gebraucht, die auf die Empfindlichkeit oder Resistenz einer Tumorerkrankung gegenüber einer bestimmten Behandlung hinweisen; können die Wahl der Behandlung leiten
- Prädisposition
ererbte Veranlagung oder besondere Empfänglichkeit für eine bestimmte Erkrankung
- Präkanzerose
Gewebeveränderung, die mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Krebs einhergeht
- präklinisch
vorklinisch; im Zusammenhang mit medizinisch-wissenschaftlichen Studien: Untersuchungen einer Substanz oder einer Methode vor der Anwendung beim Menschen
- prämenopausal
vor der Menopause; Zeit der hormonellen Umstellung vor der letzten Monatsblutung in den Wechseljahren
- präoperativ
vor der Operation
- Prävalenz
Anzahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einer bestimmten Erkrankung lebenden Personen in einer Bevölkerung; Angabe meist bezogen auf 100.000, mehr dazu hier
- Prävention
Vorbeugung von Krankheiten durch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Ausschaltung schädlicher Einflüsse (primäre Prävention); auch Früherkennung von Krankheitsvorstufen und frühen Krankheitsstadien in einem begrenzten und dauerhaft heilbaren Stadium (sekundäre Prävention) sowie Maßnahmen zur Verhütung des Wiederauftretens einer Erkrankung oder von Folgeschäden einer Erkrankung (tertiäre Prävention), mehr dazu hier
- Primärtumor
Ursprungs- oder Ausgangstumor, in Abgrenzung zu Metastasen
- primitiver neuroektodermaler Tumor
Abk. PNET; Hirntumor, der aus unreifen embryonalen Nervenzellen entsteht; tritt überwiegend im Kindes- und Jugendalter auf
- Proband
Teilnehmer an klinischen Studien
- Probeexzision
Abk. PE; chirurgische Entnahme einer Gewebeprobe aus einem krankheitsverdächtigen Bereich zu Untersuchungszwecken; siehe auch Biopsie
- Progesteron
ein Gestagen; weibliches Geschlechtshormon, einige Krebsarten entwickeln sich hormonabhängig, etwa Brustkrebs
- Progesteronrezeptor
Abk. PgR; Bindungsstelle in Zellen für Progesteron, über die die Hormonwirkung ausgelöst wird
- Prognose
Einschätzung des wahrscheinlichen Krankheitsverlaufs anhand vorliegender Befunde und statistischer Daten aus Beobachtungen an großen Gruppen von Patienten in gleicher Situation
- Prognosemarker
biologisches Merkmal oder sonstiger Faktor, der bestimmend für den Verlauf einer Krebserkrankung ist
- prognostisch
bezeichnet in der Krebsmedizin Biomarker, die eine Abschätzung des Krankheitsverlaufs erlauben
- Progression
Fortschreiten der Erkrankung, erneutes oder anhaltendes Tumorwachstum trotz oder nach einer Behandlung
- Proktologe
Facharzt, der sich auf die Behandlung von Enddarmerkrankungen spezialisiert hat
- Proktologie
Teilgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Enddarms befasst
- Proktoskopie
Spiegelung des Enddarms und des Afterbereichs (Endoskopie)
- Proliferation
Zellteilung und Zellvermehrung, die zu Gewebezunahme führt
- Prophylaxe
Vorbeugung; für die Vorbeugung von Erkrankungen ist heute der Begriff Prävention gebräuchlich
- prospektiv
vorausschauend, auf Zukünftiges gerichtet; auch: voraussichtlich; in der Krebsforschung vor allem im Zusammenhang mit klinischen Studien verwendet, die eine bestimmte Behandlung im Hinblick auf ihre erst später (vom Zeitpunkt der Behandlung aus gesehen in der Zukunft) feststellbare Wirksamkeit erproben
- Prostaglandine
Gruppe von körpereigenen Botenstoffen mit unterschiedlichen Wirkungen; teilweise entzündungs- und schmerzfördernd, mehr dazu hier
- Prostata
Vorsteherdrüse
- Prostatakarzinom
Krebs der Vorsteherdrüse, mehr dazu hier
- prostataspezifisches Antigen
Abk. PSA; Eiweiß-Stoff, der fast ausschließlich in der Prostata gebildet wird und charakteristisch für Prostatagewebe ist; erhöhte Werte im Blut können ein Anzeichen für Prostatakrebs sein, aber auch andere Ursachen wie eine gutartige Vergrößerung oder Entzündung (Adenom) der Drüse haben; wird bei Prostatakrebs in der Verlaufskontrolle als Tumormarker genutzt; Eignung für das Screening auf Prostatakrebs bisher nicht gesichert, mehr dazu hier
- Prostatektomie
operative Entfernung der Vorsteherdrüse (Prostata)
- Protein
Eiweiß
- Protokoll
in der Krebsmedizin für den festgelegten Ablaufplan einer Krebsbehandlung mit den verschiedenen aufeinander folgenden oder parallelen therapeutischen und diagnostischen Einzelmaßnahmen gebraucht (Behandlungsprotokoll); auch ausführliche Beschreibung des Ablaufs einer klinischen Studie (Studienprotokoll, Prüfplan)
- Prüfmedikament
in klinischen Studien getestete neue Substanz, noch ohne Zulassung für den freien Verkauf
- Prüfplan
auch: Studienprotokoll; genaue Beschreibung von wissenschaftlichem Hintergrund, Zielen, Einschlusskriterien und Ablaufplan einer klinischen Studie; Grundlage der Genehmigung zur Durchführung einer Studie
- PS
engl. "performance status", Allgemeinzustand
- PSA
prostataspezifisches Antigen
- PSMA
Abkürzung für "Prostata-spezifisches Membranantigen". Das ist ein Eiweiß, das vermehrt auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen vorkommt.
- PSO
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
- Psychoonkologie
auch: psychosoziale Onkologie; wissenschaftliche Fachrichtung, die sich mit psychologischen und sozialen Aspekten von Krebserkrankungen befasst und entsprechende Unterstützungsangebote für Krebspatienten und deren Angehörige zur Bewältigung der Erkrankung und ihrer Folgen entwickelt, mehr dazu hier
- pTNM
pathohistologische Klassifikation eines Tumors; Klassifizierung nach der Operation, mehr dazu hier
- pulmonal
die Lunge betreffend
- Punktion
bezeichnet allgemein das gezielte Einstechen einer Nadel bzw. Kanüle in den Körper; kann der Einspritzung von Flüssigkeiten in den Körper (z. B. in eine Vene) dienen (Injektion) oder der Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen aus Körperhöhlen und Gewebe zu Untersuchungszwecken
- PUVA
Psoralen-plus Ultraviolett-A-Licht; Behandlung mit der Substanz Psoralen, die die Lichtempfindlichkeit erhöht, und Bestrahlung mit langwelligen ultravioletten Strahlen; kann in der Krebsmedizin zur Behandlung von malignen Lymphomen der Haut eingesetzt werden
- Pyelographie
Untersuchung des Nierenbeckens im Rahmen der (Ausscheidungs-)Urographie, siehe Urographie
Q
- qd
täglich (Angabe in Therapieschemata)
- qm
monatlich (Angabe in Therapieschemata)
- QoL
engl. "quality of life": Lebensqualität, mehr dazu hier
- qw
wöchentlich (Angabe in Therapieschemata)
R
- R
Kürzel für Residualtumor; zurückgebliebener Resttumor nach einer Behandlung; Zusatz 0 bis 2 bezeichnet Fehlen (R0) oder mikroskopisches (R1) bzw. mit bloßem Auge erkennbares (R2) Vorhandensein von Resttumor, mehr dazu hier
- r
Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation für Rezidiv, rezidiviert; wird der TNM-Einstufung als Kleinbuchstabe vorangestellt, mehr dazu hier
- rad, rd
engl. "radiation absorbed dose", veraltete Einheit für die Energiedosis, heute ersetzt durch Gray (Gy); 1 rd = 0,01 Gy
- Radiatio
Strahlentherapie, mehr dazu hier
- Radioaktivität
Strahlungsaktivität; Eigenschaft instabiler Atome, die spontan (ohne Einwirkung von außen) zerfallen und dabei energiereiche Strahlung abgeben, mehr dazu hier
- Radiochemotherapie
kombinierte Anwendung von Strahlentherapie und Chemotherapie, mehr dazu hier
- Radiochirurgie
Strahlenchirurgie; Anwendung energiereicher Strahlen wie ein chirurgisches Messer zur gezielten und punktgenauen Zerstörung z. B. von Tumoren an schwer zugänglichen Stellen (stereotaktische Bestrahlung, Stereotaxie)
- Radiofrequenzablation
Abk. RFA; auch: Radiofrequenzthermoablation RFTA; Methode zur örtlichen Zerstörung von Gewebe durch Hitze, die durch in das Gewebe eingeleiteten Strom erzeugt wird
- Radioimmuntherapie
kombinierte Anwendung von Strahlentherapie und Immuntherapie
- Radiologie
Fachbereich der Medizin, der sich mit der Anwendung von Strahlen in Diagnostik und Behandlung befasst
- Radionuklid
Radioaktive Substanz, die kurzzeitig Strahlung abgibt, mehr dazu hier
- Radioonkologie
Lehre von der Anwendung energiereicher (ionisierender) Strahlen (Strahlentherapie) zur Behandlung von Krebserkrankungen, mehr dazu hier
- Radiopharmakon
Arzneimittel, das eine radioaktive Substanz enthält. Diese gibt im Körper für eine kurze Zeit Strahlung ab. Wird in der Nuklearmedizin zu diagnostischen Zwecken (z. B. Szintigraphie) und zur inneren Bestrahlung eingesetzt.
- Radiotherapie
Strahlentherapie, mehr dazu hier
- Randomisierung
von engl. "random": zufällig, nach dem Zufallsprinzip; Verfahren, das in vergleichenden klinischen Studien angewendet wird; Patienten, die die Einschlusskriterien für eine randomisierte Studie erfüllen, werden nach dem Zufallsprinzip einer der Vergleichsgruppen zugeteilt; wichtig für die Verminderung verzerrender Einflussfaktoren und damit für die Aussagekraft der Ergebnisse, mehr dazu hier
- Rash
Hautausschlag; mögliche Nebenwirkung einiger Krebsmedikamente
- RCT
1. engl. "randomized controlled trial", randomisierte kontrollierte Studie; Randomisierung 2. Radiochemotherapie
- Referenzbereich
Normalbereich für Laborwerte, aus Untersuchungen bei Gesunden ermittelt; dient dazu, einen gemessenen Wert als normal, erhöht oder erniedrigt einordnen zu können; aufgrund der natürlichen Streuung wird nicht ein Normalwert angegeben, sondern ein Schwankungsbereich mit unterer und oberer Grenze, innerhalb dessen ein Wert als normal gilt; je nach Messmethode können sich die Referenzbereiche für ein und denselben untersuchten Laborwert unterscheiden
- Reflux
Rückfluss; oft verwendet für den Rückfluss von säurehaltigem Magensaft in die Speiseröhre
- Regeneration
Erholung, Erneuerung/Ersatz
- Rehabilitation
Wiederherstellung; Maßnahmen nach einer Erkrankung, um die körperlichen, seelischen und sozialen Folgen zu reduzieren; soll einem Patienten ermöglichen, sich wieder in das Berufs- und Alltagsleben einzugliedern; die Ansprüche gesetzlich Versicherter auf Rehabilitationsleistungen sind gesetzlich geregelt; zur Durchführung siehe Anschlussrehabilitation. mehr zur Rehabilitation nach Krebs hier
- rektal
das Rektum betreffend
- Rektoskopie
Spiegelung des Enddarms, Endoskopie
- Rektum
Enddarm, Mastdarm; letzter Abschnitt des Darms vor dem inneren Schließmuskel, mehr dazu hier
- Rektumkarzinom
Krebs des Enddarms, mehr dazu hier
- relatives Risiko
Risikovergleichsmaß, mathematisch-statistische Berechnungsgröße um Unterschiede zwischen zwei Gruppen genauer auf den jeweils zu prüfenden Auslöser zurückführen zu können
- rem
engl. "roentgen equivalent man", veraltete Einheit im Strahlenschutz; Maß für die vermutete biologische Wirkung der Aufnahme einer definierten Strahlendosis im Organismus; berücksichtigt spezifische Eigenschaften der verschiedenen Strahlenarten; heutige Einheit: Sievert (Sv)
- Remission
in der Medizin die zeitweise oder anhaltende Rückbildung von Krankheitszeichen; beschreibt bei bösartigen Tumoren das Ansprechen auf eine Behandlung; unterschieden werden Komplettremission, Teilremission und Krankheitsstabilisierung; nicht mit Heilung gleichzusetzen
- Resektion
operative Entfernung
- Resistenz
allg. Widerstandsfähigkeit; bezeichnet in der Medizin die Unwirksamkeit einer normalerweise wirksamen Behandlung; kann von Anfang an der Fall sein (primäre Resistenz) oder sich im Lauf der Zeit entwickeln (sekundäre, erworbene Resistenz); unterschiedliche Ursachen möglich
- Responder
Patienten, die auf eine bestimmte Behandlung ansprechen
- Response
Ansprechen einer Erkrankung auf eine Behandlung
- Responserate
Ansprechrate
- Retardpräparat
Arzneimittel, das nach Einnahme den Wirkstoff verlangsamt freisetzt; manchmal auch für Depotpräparate gebraucht
- retrospektiv
zurückblickend, in die Vergangenheit schauend; in der Krebsforschung vor allem im Zusammenhang mit Studien verwendet, die von der Gegenwart aus rückblickend mögliche Zusammenhänge zwischen bestimmten früheren Einflüssen oder Maßnahmen auf Entstehung oder Verlauf von Erkrankungen untersuchen, mehr dazu hier
- Rezeptor
Bindungsstelle auf oder in Zellen für Boten- oder Signalstoffe; setzt nach dem Andocken des Signalstoffs die Weiterleitung des Signals zum Zellkern in Gang, wo die für die entsprechende Wirkung zuständigen Gene aktiviert werden
- Rezeptorblocker
auch: Rezeptorhemmer, Rezeptorinhibitor; Substanz, die einen Rezeptor so blockiert, dass der zugehörige Botenstoff dort nicht mehr andocken kann und seine Wirkung ausgeschaltet wird
- Rezidiv
Rückfall; Wiederauftreten einer Tumorerkrankung nach einer symptomfreien Zeit entweder am ursprünglichen Ort (Lokalrezidiv) oder entfernt (Metastasen)
- RFA
Radiofrequenzablation
- Rhabdomyosarkom
Weichteilsarkom bei Kindern, das in nahezu allen Körperregionen entstehen kann
- Ribonukleinsäure
Abk. RNS, RNA; "Zwischenspeicher" der in der Desoxiribonukleinsäure (DNS) festgeschriebenen Erbinformation; wird unter anderem beim Ablesen der DNS gebildet und transportiert die abgelesene Information für die Bildung von Eiweißstoffen zu den Eiweißfabriken der Zelle (Ribosomen), mehr dazu hier
- Risikofaktor
körperliche Eigenschaft, genetische Veranlagung oder Umwelteinfluss, die/der das persönliche Risiko erhöht, dass sich eine Krankheit entwickelt – zum Beispiel Krebs
- RNS/RNA
Ribonukleinsäure
- Röntgenkontrastmittel
für Röntgenstrahlung undurchdringliche Substanz, die vor einer Röntgenaufnahme verabreicht wird, um Hohlräume oder Gefäße auf dem Röntgenbild besser sichtbar zu machen
- Röntgenstrahlung
Form der elektromagnetischen Strahlung; energiereiche Strahlung, die für die Röntgentechnik eingesetzt wird; nicht mit radioaktiver Strahlung gleichzusetzen
- RPE
radikale Prostatektomie, mehr dazu hier
- RT
Radiotherapie, mehr dazu hier
S
- S-100
ein Tumormarker
- s.c.
subkutan, unter die Haut
- Salvage-Therapie
von engl. "salvage", Rettung; erneute Behandlung, wenn die Standardtherapie versagt hat oder wenn es zum Krankheitsrückfall gekommen ist; kann mit Operation, Bestrahlung oder Medikamenten erfolgen
- Sarkom
bösartiger Tumor, der sich aus Binde- und Stützgewebe entwickelt (Sehnen, Muskeln, Fett, Knochengewebe)
- Sarkopenie
altersbedingter Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft; Ursachen sind ein mit höherem Lebensalter eingeschränkter Stoffwechsel, oft auch Bewegungsmangel und ein insgesamt schlechter Allgemein- und Ernährungszustand.
- SCC
1. engl. "squamous cell carcinoma", Plattenepithelkarzinom; 2. auch SCCA engl. "squamous cell carcinoma antigen", Plattenepithelkarzinomantigen, ein Tumormarker
- SCF
engl. "stem cell factor", Stammzellfaktor, hämatopoetischer Wachstumsfaktor
- Schlüssellochchirurgie
minimal-invasive Operation mit Hilfe von Endoskopen; der Eingriff wird ohne große Eröffnung einer Körperhöhle durch kleine Hautschnitte durchgeführt
- Schmerzgedächtnis
dauerhafte Veränderung der Reaktion von Nervenzellen des Rückenmarks durch lang anhaltende starke Schmerzreize; führt dazu, dass die Nervenzellen auch bei schwachem Reiz oder völlig ohne Reiz Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten (Verselbständigung des Schmerzes), mehr dazu hier
- Schmerzpumpe
Methode der patientengesteuerten Schmerztherapie; über eine mit Schmerzmedikamenten gefüllte Pumpe kann ein Patient sich bei Bedarf Schmerzmittel über ein Portsystem spritzen, mehr dazu hier
- Schnellschnitt
pathologische Aufarbeitung und Untersuchung von Gewebeproben während einer laufenden Operation, um Informationen für das erforderliche weitere chirurgische Vorgehen zu gewinnen
- Schwannom
Neurinom, Nerventumor
- SchwbG
Schwerbehindertengesetz
- SCLC
engl. "small cell lung cancer", kleinzelliger Lungenkrebs, mehr dazu hier
- Score
in der Medizin: System zur Bewertung von Befunden
- Screening
von engl. "screen", Sieb; organisierte Reihenuntersuchung einer Bevölkerungsgruppe mit dem Ziel, mit einfachen, nicht belastenden Methoden Hinweise auf noch symptomlose Vor- und Frühstadien einer bestimmten Erkrankung zu erhalten; sinnvoll, wenn die Untersuchungsmethode ausreichend treffsicher und die gesuchte Erkrankung in Frühstadien mit höherer Wahrscheinlichkeit erfolgreich behandelbar ist als bei späterer Diagnose
- SD
engl. "stable disease", Krankheitsstabilisierung
- SDM
engl. "Shared Decision-Making"
- Second-Line-Therapie
Zweitlinientherapie
- Sedierung
Beruhigung, Ruhigstellung; Dämpfung des zentralen Nervensystems durch Beruhigungsmittel
- Seeds
engl. Saat, Korn; kleine, ummantelte Strahlenquellen (Radionuklide), die zur inneren Bestrahlung in Tumorgewebe eingebracht werden; Brachytherapie, mehr dazu hier
- Sekret
alle inneren und äußeren Absonderungen des Körpers, insbesondere aus Drüsen
- Selbsthilfegruppe
Abk. SHG; Vereinigung, in der sich Menschen mit den gleichen Themen, Erkrankungen austauschen können
- selektive interne Radiotherapie
Abk. SIRT, besondere Form der Strahlentherapie, bei der Krebszellen nicht von außen, durch gesundes Gewebe hindurch, bestrahlt werden, sondern direkt im Tumorgewebe
- semi
Vorsilbe: halb
- semimaligne
halbbösartig; bezeichnet Tumoren, die zwar Zeichen der Malignität aufweisen, aber keine Metastasen bilden
- Seminom
häufigste Form des Hodenkarzinom; bösartiger Hodentumor, geht von entarteten Vorläufern von Samenzellen aus
- Senologie
Lehre von der weiblichen Brust
- Sensitivität
wichtiges Gütekriterium eines diagnostischen Tests (Empfindlichkeit); gibt in Prozent an, wie zuverlässig der Test erkennt, ob man erkrankt ist; je höher die Sensitivität eines Tests, desto weniger Erkrankungen werden übersehen
- Sentinel-Lymphknoten
Wächterlymphknoten, mehr dazu hier
- Sepsis
den ganzen Körper erfassende Infektion durch Ausbreitung von Bakterien aus einem Krankheitsherd über Lymph- und Blutbahnen; kann akut oder chronisch verlaufen, mehr dazu hier
- sequentielle Therapie
Bei dieser Form der Behandlung werden verschiedene Therapieverfahren oder Wirkstoffe einzeln und nacheinander eingesetzt, nicht wie bei der Kombinationstherapie gemeinsam und gleichzeitig. In der Krebstherapie wird dieser Begriff meist im Zusammenhang mit Chemotherapien verwendet.
- SGB
Sozialgesetzbuch
- Shared Decision-Making
partizipative Entscheidung
- SHG
Selbsthilfegruppe
- Shunt
natürliche oder operativ angelegte Verbindung zwischen zwei Blutgefäßen oder Hohlräumen, die normalerweise nicht verbunden sind, mehr zu Shunts in der Aszites-Behandlung hier
- Sievert
Abk. Sv; Messgröße für die biologische Wirkung einer bestimmten Strahlendosis unter Berücksichtigung der Strahlenart und der Bestrahlungsbedingungen, mehr dazu hier
- Sigmoidoskopie
"kleine Darmspiegelung", die im Gegensatz zur Koloskopie nur den Mastdarm und den nach oben daran anschließenden Sigmadarm erfasst; Endoskopie
- Signaltransduktionshemmer
auch: Signaltransduktionsinhibitor, Abk. STI; Substanz, die gezielt in die Signalübertragungswege einer Zelle eingreift und diese blockiert; bei Krebs kann dies dazu führen, dass eine unkontrollierte Zellteilung verhindert oder verlangsamt wird; Prinzip der zielgerichteten Therapie, mehr dazu hier
- SIOP
Société Internationale d’Oncologie Pédiatrique; Internationale Gesellschaft für pädiatrische Onkologie
- Skelettszintigraphie
nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung von Veränderungen am Knochenskelett; eine schwach radioaktive Substanz (Radiopharmakon) wird in eine Vene gespritzt und reichert sich in Bereichen des Knochengewebes an, in denen Umbauvorgänge stattfinden; mit einer Gammakamera, die die abgegebene Strahlung auffängt, lassen sich die Orte der Anreicherung auf einem Bild sichtbar machen; sie können auf Knochenmetastasen hinweisen, mehr dazu hier
- SLN
engl. "sentinel lymph node", Wächterlymphknoten, der Lymphknoten, der am nächsten zu einem Tumor liegt und in den zuerst Tumorzellen einwandern
- solide Tumoren
Tumoren mit festem Gewebeverband, die von einem Organ bzw. Gewebe ausgehen und zunächst örtlich auf dieses begrenzt sind; bei bösartigen Tumoren wird der Begriff zur Abgrenzung insbesondere von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems verwendet, bei denen die entarteten Zellen nicht im Gewebeverband auftreten und von Anfang an im ganzen Körper zirkulieren können
- somatisch
den Körper betreffend, körperlich
- Sondenernährung
Form der Ernährung von Kranken, die auf normalem Weg gar nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt essen und trinken können; sie erhalten über Mund, Nase oder direkt über die Bauchdecke einen dünnen, biegsamen Schlauch, eine Ernährungssonde, in Magen oder Dünndarm; darüber erhalten sie Sondennahrung
- Sonographie
auch: Ultraschalluntersuchung, Echographie; bildgebende Untersuchungsmethode, bei der mit Schallwellen weit oberhalb der Hörschwelle Bilder des Körperinnern erzeugt werden; keine Strahlenbelastung, mehr dazu hier
- Spezifität
wichtiges Gütekriterium eines diagnostischen Tests (Zielsicherheit, Treffsicherheit); gibt in Prozent an, wie zuverlässig ein Test erkennt, ob man nicht erkrankt ist; je höher die Spezifität eines Tests, desto weniger Gesunde werden fälschlich als krank eingestuft
- Sphinkter
Schließmuskel am Ausgang eines Hohlorgans
- Spickung
in der Krebsmedizin Form der Brachytherapie; ummantelte radioaktive Substanzen (Seeds) werden in Tumorgewebe eingebracht und führen zu einer Bestrahlung "von innen", mehr dazu hier
- Spiegelung
Untersuchung von Körperhohlräumen; Endoskopie, Endoskop
- Spinalanästhesie
rückenmarknahe örtliche Betäubung; Betäubung der unteren Körperhälfte durch Einspritzung von Betäubungsmitteln in den das Rückenmark umhüllenden Flüssigkeitsraum (Liquorraum) im Bereich der Lendenwirbel
- Spinaliom
spinozelluläres Karzinom
- Spinozelluläres Karzinom
auch: Spinaliom, Stachelzellkrebs; Form von Hautkrebs mit Ausgang von den oberen Zellschichten, Plattenepithelkarzinom der Haut
- Splenektomie
operative Entfernung der Milz
- Sputum
Auswurf, abgehustete Ausscheidung der Rachen- und Bronchialschleimhaut, enthält auch abgelöste Schleimhautzellen
- Stadium
bezeichnet in der Medizin die Ausdehnung und Schwere einer Erkrankung; meist mit römischen Ziffern von I bis IV angegeben, mehr dazu hier
- Staging
Bestimmung des Krankheitsstadiums unter Berücksichtigung verschiedener Untersuchungsbefunde; Grundlage der individuellen, an die jeweilige Situation eines Patienten angepassten Behandlungsplanung, mehr dazu hier
- Stammzellen
Körperzellen, die die sich einerseits durch Teilung selbst erneuern und andererseits zu verschiedenen Zelltypen entwickeln können
- Stammzelltransplantation
Abk. SZT; Blutstammzelltransplantation, mehr dazu hier
- Stent
Röhrchen bzw. Hülse aus einem Metall- oder Kunststoffgittergeflecht, das in verengte Gefäße oder durch Tumorwachstum verschlossene Hohlorgane (z. B. Speiseröhre, Luftröhre) eingelegt werden kann, um sie wieder durchgängig zu machen; das Geflecht entfaltet sich nach der Einlage und drängt das einengende Gewebe an den Rand
- Sterblichkeit
auch: Sterberate, fachsprachl. Mortalität, mehr dazu hier
- Stereotaxie
räumlich exakte und gezielte Steuerung von Eingriffen oder Bestrahlungen; in der Krebsmedizin meist mit Hilfe von Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder anderen bildgebenden Verfahren. Beispiel ist etwa die stereotaktische Bestrahlung von Hirntumoren, unter Schonung des umliegenden Gewebes, mehr dazu hier
- Steroide
Oberbegriff für eine große Gruppe von Stoffen, die chemisch ähnlich aufgebaut sind; wichtigstes natürliches Steroid ist das Cholesterin, das Ausgangsstoff für die Bildung zahlreicher Hormone ist, unter anderem Corticosteroide, Östrogene, Gestagene, Testosteron
- STI
Signaltransduktionshemmer
- Stoma
künstliche Körperöffnung
- Stomatitis
Entzündung der Mundschleimhaut, mögliche Nebenwirkung mancher Krebstherapien
- Strahlentherapie
auch: Radiotherapie; Anwendung energiereicher Strahlen zur Zerstörung von Tumorgewebe, mehr dazu hier
- Studie
wissenschaftliche Untersuchung; in der Medizin meist für klinische Studie gebraucht, mehr dazu hier
- Studienprotokoll
Prüfplan, Ablaufbeschreibung für eine Studie, mehr dazu hier
- Stuhlinkontinenz
fehlende oder verminderte Kontrolle des Stuhldrangs
- subfebril
leicht erhöhte Temperatur unter 38 Grad Celcius
- subkutan
Abk. s.c.; unter der Haut, unter die Haut
- Sublingualtablette
Tablette, die unter der Zunge zergeht; die Wirkstoffe werden durch die Mundschleimhaut aufgenommen
- Supportivtherapie
Begleittherapie zur Unterstützung einer Behandlung, zur Linderung von Nebenwirkungen oder langfristigen Krankheits- oder Therapiefolgen, mehr dazu hier
- suprapubisch
oberhalb des Schambeins
- Sv
Sievert
- Syndrom
charakteristisches Zusammentreffen mehrerer verschiedener Symptome oder Krankheitszeichen
- systemische Therapie
Krebserkrankte erhalten Medikamente, die im gesamten Körper wirken. Gegensatz: lokale Therapie
- Szintigraphie
bildgebendes Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin, bei dem bestimmte schwach radioaktive Substanzen (Radiopharmaka, Radionuklide) in den Körper gegeben werden, die sich im zu untersuchenden Gewebe oder Organ bzw. in krankhaften Veränderungen anreichern können; solche Anreicherungen lassen sich durch Auffangen der von den Radiopharmaka abgegebenen Strahlung mit einer Gammakamera bildlich darstellen (Szintigramm), mehr dazu hier
- SZT
Stammzelltransplantation, mehr dazu hier
T
- T-Lymphozyten
Untergruppe der Lymphozyten mit wichtiger Funktion in der Immunabwehr, die im Thymus ausreifen; tragen auf ihrer Oberfläche Moleküle, die körperfremde Merkmale auf anderen Zellen erkennen und diese fremden Zellen selbst oder im Zusammenwirken mit anderen Mechanismen des Immunsystems zerstören können, mehr dazu hier
- T
Tumor; Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 1 bis 4 bezeichnet die Tumorgröße und örtliche Ausdehnung, mehr dazu hier
- TACE
transarterielle Chemoembolisation, zur gezielten Chemotherapie nur in ein Organ, etwa die Leber
- Tamoxifen
Antiöstrogen; besetzt die Rezeptoren für Östrogene in Zellen und blockiert sie für das Hormon, so dass die Östrogenwirkung ausgeschaltet wird; zur Behandlung von Tumoren eingesetzt, die durch Östrogen zum Wachstum angeregt werden, etwa Brustkrebs; Antihormontherapie, mehr dazu hier
- targeted therapy
engl. für zielgerichtete Therapie, mehr dazu hier
- Taxane
Klasse von Zytostatika, mehr dazu hier
- TBI
engl. "total body irradiation": Ganzkörperbestrahlung; Form der Strahlentherapie, die im Rahmen der Konditionierung vor einer allogenen Blutstammzelltransplantation zum Einsatz kommen kann
- Teilremission
auch: Partialremission, partielle Remission, Abk. PR; messbarer Rückgang der Tumorgröße bzw. der gesamten Tumormasse um mehr als die Hälfte, der mindestens vier Wochen anhält
- TENS
transkutane elektrische Nervenstimulation, Methode zur Schmerzbehandlung
- Tesla
Maßeinheit für die elektrische Feldstärke von Magnetfeldern, z. B. von Magnetresonanztomographen
- Testosteron
wichtigstes männliches Geschlechtshormon, das die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, -merkmale und -funktionen, die Samenbildung und die Prostataentwicklung steuert
- Thalamus
Region des Zwischenhirns, Umschaltstelle und Filter für Sinnesreize und Weiterleitung an die Großhirnrinde
- Third-Line-Therapie
Drittlinientherapie
- Thorax
Brustkorb; Brustraum
- Thrombose
vollständiger oder teilweise Verschluss von Arterien, Venen oder, seltener, Arterien durch Blutgerinnsel
- Thrombozyten
Blutplättchen, mehr dazu hier
- Thrombozytopenie
Verringerung der Zahl von Blutplättchen auf weniger als 150.000 pro Mikroliter Blut; mit weiter abnehmender Thrombozytenzahl erhöht sich das Risiko von Blutungen, besonders stark bei unter 10.000 pro Mikroliter
- Thymus
auch: Bries; hinter dem Brustbein gelegenes Organ des lymphatischen Systems, in dem die Lymphozyten ausreifen; bildet sich ab der Pubertät nach und nach zurück
- Thyreoidektomie
operative Entfernung der Schilddrüse
- TKI
Tyrosinkinasehemmer
- TNF
Tumornekrosefaktor
- TNM-Klassifikation
auch: TNM-System; international gültiges System zur Beschreibung (Klassifikation) der Größe und Ausbreitung bösartiger Tumoren; "T" steht für den Ursprungstumor oder Primärtumor, "N" für Nodus (Lymphknoten) und "M" für Metastasen; der Zusatz von Zahlen, ggf. auch Kleinbuchstaben, bezeichnet Tumorgröße und Grad der Ausbreitung genauer (z. B. Tumordurchmesser und -ausdehnung, Lage und Zahl befallener Lymphknoten), mehr dazu hier
- TNS
transkutane Nerven-Stimulation, Methode der Schmerzbehandlung
- Toxizität
Giftigkeit, Schädlichkeit
- Tracer
Markierungsstoff; Begriff in der Krebsmedizin meist für strahlende Teilchen verwendet; Radiopharmakon
- Trachea
Luftröhre
- Trachealtumor
Krebserkrankung der Luftröhre
- Trachelektomie
Gebärmuttererhaltende Operation bei Gebärmutterhalskrebs: Entfernt werden dabei zwei Drittel des Gebärmutterhalses und ein Teil der Scheide (einfache Trachelektomie) oder zusätzlich ein Teil der Haltebänder der Gebärmutter (radikale Trachelektomie). Anschließende wird der innere Muttermund mit dem Rest der Scheide verbunden.
- Tracheoskopie
Betrachtung ("Spiegelung") der Luftröhre mit einem Endoskop
- Tracheostoma
künstlicher Ausgang der Luftröhre am Hals; wird zur Erhaltung der Atmung dauerhaft angelegt, wenn die oberen Luftwege verschlossen sind und wenn der Kehlkopf entfernt werden musste
- Tracheotomie
Luftröhrenschnitt; operative Anlage eines Tracheostomas
- TRAM-Flap
Transversus abdominis myokutaner Lappen; quer aus dem Unterbauch entnommenes Gewebestück aus Haut, Fettgewebe und Muskel, das zur Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Mastektomie verwendet werden kann
- transdermal
durch die Haut
- Transfusion
Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen
- Transplantation
Übertragung von Organen oder Zellen
- transrektal
durch den (End)darm
- transurethral
durch die Harnröhre
- TRUS
transrektaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über den Enddarm (Sonographie)
- TTS
transdermales therapeutisches System; Medikamente in Pflasterform
- Tuben
Eileiter
- Tumor
allg. Schwellung; im engeren Sinne Geschwulst durch überschießende Zellteilung mit Neubildung von Gewebe; kann gutartig oder bösartig sein
- Tumorantigen
Eiweiß, das nur von Tumorzellen und nicht von normalen Körperzellen gebildet und häufig auf der Zelloberfläche ausgeprägt wird; kann zur molekularbiologischen Charakterisierung von Tumoren genutzt werden; wenn das Immunsystem solche Tumorantigene als fremd erkennt, kann eine Immunreaktion zur Zerstörung der das Merkmal tragenden Zellen führen, mehr dazu hier
- Tumorkonferenz
(Tumorboard) setzt sich aus Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener medizinischer Fachrichtungen zusammen. Sie beraten regelmäßig über das weitere Vorgehen bei der oder dem Krebserkrankten, um die bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden. Dabei berücksichtigen sie alle Untersuchungsergebnisse, bisherige Therapien und den Erkrankungsverlauf, aber auch Alter und Allgemeinzustand der oder des Betroffenen sowie persönliche Wünsche.
- Tumorlokalisation
Bezeichnung des Orts, an dem ein Tumor wächst
- Tumorlysesyndrom
Notfallsituation; kann sich als Folge einer Zerstörung von großen Mengen von Tumorgewebe innerhalb kurzer Zeit entwickeln, v.a. bei Chemotherapie von dafür sehr empfindlichen Tumoren; die aus den zerstörten Zellen freigesetzten Stoffe können zur lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung und zum Nierenversagen führen
- Tumormarker
körpereigene Substanzen, die bei bestimmten Krebserkrankungen im Blut oder auch in anderen Körperflüssigkeiten vermehrt auftreten können; wegen meist mangelnder Spezifität und Sensitivität zur Krebsfrüherkennung nicht bzw. nur sehr eingeschränkt geeignet; Bestimmung im Blut zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf eine Behandlung; siehe auch Biomarker, mehr dazu hier
- Tumornekrosefaktor
Abk. TNF; Signalstoff des Immunsystems mit zahlreichen regulierenden Funktionen; spielt auch bei Entzündungen eine Rolle
- Tumorsuppressorgene
Gene, die die Zellteilung hemmen und damit der Entstehung von Krebs entgegenwirken
- Tumorvakzine
"Impfstoff", der Teile oder spezielle Merkmale der Zellen eines Tumors enthält und das Immunsystem gegen diese Merkmale aktivieren soll; Form der spezifischen, gezielten Immuntherapie
- Tumorviren
auch: Onkoviren, onkogene Viren; Viren, die an der Entstehung von Krebserkrankungen ursächlich beteiligt sein können
- TURB
auch TUR-B, transurethrale Resektion von Blasengewebe; Ausschälung der Harnblase von der Harnröhre aus
- TURP
transurethrale Resektion der Prostata; Ausschälung der Prostata von der Harnröhre aus; Operationsverfahren bei gutartiger Vergrößerung der Prostata mit Behinderung der Blasenentleerung
- TVUS
transvaginaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über die Scheide (Sonographie)
- Tyrosinkinaseinhibitoren
Abk. TKI, auch: Tyrosinkinasehemmer; neue Klasse von Krebsmedikamenten, die die Funktion bestimmter Tyrosinkinasen blockieren und dadurch die Weiterleitung von (Wachstums)signalen zum Zellkern unterbinden; Form der zielgerichteten Krebstherapie, mehr dazu hier
- Tyrosinkinasen
zentrale "Schalter" in Zellen, die Signale von Rezeptoren in der Zelle weiterleiten
- TZ
Tumorzentrum, Zusammenschluss auf Krebserkrankungen spezialisierter und forschender Einrichtungen einer Region
U
- U
engl. "unit", Einheit; international gebräuchliche Maßeinheit für Enzymaktivität
- Überdiagnose
Diagnose einer eigentlich nicht behandlungsbedürftigen Erkrankung; führt ggf. zu unnötigen Therapien; kann Folge von Krebsfrüherkennungs- und Screeninguntersuchungen sein
- Überexpression
stark erhöhte Aktivität eines Gens (Genexpression); führt zur vermehrten Bildung des speziellen Proteins, dessen Bauplan das betreffende Gen enthält
- UICC
engl. "Union for International Cancer Control", internationale Vereinigung gegen Krebs
- Ultraschall
Schallwellen mit einer Wellenlänge oberhalb des Hörbereichs; wird in der Medizin zu Untersuchungszwecken genutzt; (Sonographie)
- Ureter
Harnleiter, transportiert den Harn vom Nierenbecken zur Blase
- Urethra
Harnröhre
- Urethrakarzinom
Harnröhrenkrebs
- Urogenitaltrakt
Gesamtheit der Harn- und Geschlechtsorgane
- Urographie
Ausscheidungsurogramm
- Urologie
Fachbereich der Medizin, befasst sich mit den harnableitenden Organen
- Urostoma
künstlicher Blasenausgang über eine Öffnung in der Bauchdecke
- Urothel
Gewebeschicht, die die ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre) auskleidet; sog. Übergangsepithel
- Urothelkarzinom
vom Urothel der ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre) ausgehende Krebserkrankung
- US
Ultraschall, mehr dazu hier
- Uterus
Gebärmutter
- UV-A
ultraviolette Strahlung im Bereich von 400 - 320 nm
- UV-B
ultraviolette Strahlung im Bereich von 320 - 280 nm
- UV-C
ultraviolette Strahlung im Bereich von 280 - 200 nm
- UV-Strahlung
ultraviolette Strahlung, mehr dazu hier
V
- V.a.
Verdacht auf
- V
Veneninvasion, Einbruch von Krebszellen in Venen; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 0 bis 2 bezeichnet das Fehlen oder mikroskopische bzw. sichtbare Vorhandensein eines Gefäßeinbruchs, mehr dazu hier
- Vagina
Scheide
- vaginale intraepitheliale Dysplasie
Abk. VAIN; Gewebeveränderung der Schleimhaut der Scheide (Vagina); unterschiedliche Ausprägung (1 bis 3), wobei VAIN 3 mit einer Krebsvorstufe gleichzusetzen ist
- VAIN
vaginale intraepitheliale Dysplasie
- Vakzination
Impfung
- Vakzine
Impfstoff
- VAS
visuelle Analogskala, Methode bzw. Schema zur Beurteilung der Schmerzstärke durch den Patienten selbst
- vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor
Abk. VEGF, von engl. "vascular endothelial growth factor"; Signalstoff, der von Krebszellen gebildet werden kann, um die Ausbildung von Gefäßen zur Versorgung des wachsenden Tumors zu fördern; bindet an Rezeptoren auf Zellen der inneren Blutgefäßwand (Endothelzellen) und regt dadurch das Gefäßwachstum an; Hemmung des Wachstumsfaktors ist ein Ansatzpunkt moderner zielgerichteter Krebstherapien; Angiogenesehemmer, mehr dazu hier
- vegetatives Nervensystem
auch: autonomes Nervensystem; bezeichnet der Teil des menschlichen Nervensystem, der sich nicht willentlich beherrschen lässt und lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Stoffwechsel und Verdauung usw. steuert
- VEGF
vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor
- Venenkatheter
dünner Kunststoffschlauch, der für Stunden oder Tage in eine Vene eingelegt wird, wenn mehrfach Medikamente intravenös verabreicht werden müssen; erspart dem Patienten das wiederholte Aufsuchen und Anstechen einer Vene; man unterscheidet periphere Venenkatheter, die in der Regel in eine Unterarmvene eingelegt werden, und zentrale Venenkatheter
- Verblindung
Verfahren bei der Durchführung randomisierter klinischer Studien zur Prüfung von neuen Therapien, mit dem sichergestellt wird, dass der Patient (einfache Verblindung) oder sowohl Patient als auch Arzt (doppelte Verblindung) nicht wissen, wer das Prüfmedikament beziehungsweise die Prüfbehandlung erhält und wer der Kontrollgruppe zugeordnet ist; soll Verzerrungen in der Bewertung der Ergebnisse vermeiden helfen
- Verum
wirksames Medikament (im Gegensatz zu Placebo)
- Vigilanz
Wachheit
- Vincaalkaloide
Klasse von Zytostatika, mehr dazu hier
- Virotherapie
Krebstherapie mithilfe von Viren; diese sollen die Tumorzellen befallen und zerstören, sowie das Immunsystem aktivieren, weitere Krebszellen zu vernichten
- viszeral
die Eingeweide, v. a. die Bauchorgane, betreffend
- Vollnarkose
ein tiefschlafähnlicher Zustand: Man ist nicht bei Bewusstsein und empfindet keine Schmerzen.; Fachleute sprechen von "Allgemeinanästhesie"
- Vollremission
Komplettremission
- Vulva
die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane
- Vulvakarzinom
Krebs der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane
W
- Wachstumsfaktoren
Oberbegriff für körpereigene Eiweißstoffe, die der Signalübermittlung zwischen Zellen dienen und überwiegend wachstumsfördernde Wirkungen unterschiedlicher Art haben; die Signalwirkung wird in der Regel über spezifische Rezeptoren vermittelt
- Wachstumsmuster
bezeichnet das Erscheinungsbild von (Tumor-) Gewebe unter dem Mikroskop sowie Art und Aussehen der Zellen; erlaubt Rückschlüsse auf das biologische Verhalten
- Wächterlymphknoten
auch: Sentinel-Lymphknoten (engl. "sentinel", Wächter); erster Lymphknoten im Lymphabflussgebiet eines Tumors und häufig erste Station von Metastasen; wird bei manchen Krebserkrankungen gezielt entfernt und auf Krebszellen untersucht; ist er nicht befallen, spricht dies dafür, dass der Tumor noch nicht über den Lymphweg metastasiert hat
- Watchful Waiting
engl. für abwartendes Beobachten; etwa Strategie beim frühen, wenig bösartigen Prostatakrebs, bei der bis zum Auftreten von Symptomen auf eine Behandlung und auf intensive Untersuchungen verzichtet wird
- Weichteilsarkom
Oberbegriff für verschiedene bösartige Tumoren mit Ausgang von Binde-, Fett- oder Muskelgewebe, mehr dazu hier
- Whipple-Operation
ausgedehnte Operation bei Bauchspeicheldrüsenkrebs; beinhaltet die teilweise oder vollständige Entfernung der Bauspeicheldrüse, die Entfernung des Zwölffingerdarms, eines Teils des Magens, der Gallenblase und eines Teil des Gallengangs
- WHO
engl. "World Health Organization", Weltgesundheitsorganisation
- Wilms-Tumor
Nephroblastom
- Wirksamkeit
Begriff zur Bewertung einer medizinischen Maßnahme, zum Beispiel eines Behandlungsansatzes oder eines Diagnoseverfahrens, englisch efficacy; gibt an, wie gut festgelegte Ziele erreicht werden. In der Krebsmedizin können solche Ziele zum Beispiel die Kontrolle des Tumorwachstums oder die Überlebensrate sein. Die Wirksamkeit wird unter den kontrollierten Bedingungen einer wissenschaftlichen Arbeit nachgewiesen (Idealbedingungen). Die Wirksamkeit ist nicht zu verwechseln mit dem Nutzen.
X
- X
Kürzel im Rahmen der TNM- Klassifikation für "keine Angabe möglich", mehr dazu hier
- Xerostomie
Mundtrockenheit, z.B. als Nebenwirkung von Medikamenten oder Bestrahlung des Kopfes, als Symptom von Austrocknung mehr dazu hier
Y
- y
Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation für "nach einer Therapie bestimmt", z. B. nach neoadjuvanter Chemotherapie; der TNM-Einstufung vorangestellt
Z
- z.A.
zum Ausschluss
- Z.n.
Zustand nach
- Zelle
kleinste für sich lebens- und vermehrungsfähige Einheit des menschlichen Körpers; enthält einen Zellkern mit der Erbinformation und ist von einer Membranhülle umgeben
- Zellzyklus
Phase im Leben einer Zelle von einer Zellteilung bis zur nächsten; gegliedert in mehrere Abschnitte, in denen in der Zelle bestimmte Vorgänge ablaufen
- zentraler Venenkatheter
Abk. ZVK; dünner Kunststoffschlauch, der über eine große Vene, meist im Halsbereich bis nahe zum Herzen vorgeschoben wird; erlaubt die wiederholte Verabreichung von Infusionslösungen und auch konzentrierter Nährstofflösungen
- Zentralnervensystem
Abk. ZNS; Gehirn und Rückenmark
- zervikale intraepitheliale Neoplasie
Abk. CIN; Gewebeveränderung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Zervix) unterschiedlicher Ausprägung (1 bis 3), wobei CIN 3 mit einer Krebsvorstufe gleichzusetzen ist
- Zervix
Gebärmutterhals
- Zervixkarzinom
Gebärmutterhalskrebs, mehr dazu hier
- zielgerichtete Therapie
auch: gezielte Therapie, engl. "targeted therapy"; Oberbegriff für die Krebsbehandlung mit verschiedenen neuartigen Wirkstoffen, die gezielt in die Wachstumssteuerung von Krebszellen eingreifen, indem sie für das Krebswachstum wichtige Vorgänge oder Signalwege blockieren; zu diesen Medikamenten zählen Signaltransduktionshemmer, monoklonale Antikörper, Tyrosinkinasehemmer, Angiogenesehemmer; Anwendung überwiegend in Kombination mit einer Chemo- oder Strahlentherapie, mehr dazu hier
- Zielvolumen
räumlicher Zielbereich einer Strahlentherapie
- Zirbeldrüse
Epiphyse
- ZKRD
Zentrales Knochenmark- und Stammzellspender-Register Deutschland
- ZMV
Zytomegalievirus
- ZNS
Zentralnervensystem, Gehirn und Rückenmark
- Zoster
Herpes Zoster
- ZVK
Zentraler Venenkatheter
- Zweitlinientherapie
auch: Second-Line-Therapie; zweiter Behandlungsversuch, wenn die Erkrankung nach einer vorausgegangenen Therapie erneut fortschreitet oder wenn die erste Therapie (Erstlinientherapie) keine Wirksamkeit zeigt
- Zyste
flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe, der von einer Epithelschicht ausgekleidet ist
- Zystitis
Harnblasenentzündung, mögliche Nebenwirkung mancher Krebstherapien, mehr dazu hier
- Zystographie
Röntgenuntersuchung der Harnblase mit Kontrastmittel; das Röntgenbild wird als Zystogramm bezeichnet
- Zystoskopie
Blasenspiegelung
- Zytokine
Oberbegriff für eine Vielzahl von meist in Zellen des Immunsystems gebildeten Signal- bzw. Botenstoffen, die bestimmte Vorgänge in anderen Zellen auslösen können (z. B. Teilung, Aktivierung, Ausreifung, Absterben); gentechnisch hergestellte Zytokine werden auch als Medikamente eingesetzt (z. B. Interleukin, Interferon, Wachstumsfaktoren), mehr zu Zytokinen in der Krebstherapie hier
- Zytologie
allg. Zelllehre; in der Medizin die mikroskopische Untersuchung von einzelnen Zellen aus Abstrichen, Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben (Zytodiagnostik), mehr dazu hier
- Zytopathologie
Untersuchung von krankhaft veränderten Zellen oder von Tumorzellen, mehr dazu hier
- Zytostatika
Substanzen, die die Zellteilung und das Zellwachstum hemmen (wörtl. anhalten), überwiegend durch Störung von Vorgängen im Zellkern, vor allem durch Beeinflussung von Funktion oder Bildung der DNS; Anwendung zur Chemotherapie von Krebserkrankungen, mehr dazu hier
- zytotoxisch
zellgiftig, zellschädigend