Lexikon wichtiger Fachbegriffe und Abkürzungen
Das Lexikon kann auch als PDF-Datei Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" geladen und ausgedruckt werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular (PDF) möglich.
Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet. Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge einzuordnen und für sich zu bewerten. Mit dem vorliegenden Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Interessierten eine Hilfestellung geben und Patienten und Angehörigen die Kommunikation mit Ärzten und Betreuern erleichtern.
Ein Klick auf die Buchstabenleiste am Kopf der Seite führt zu den gesuchten Erläuterungen.
T
- T-Lymphozyten
Untergruppe der Lymphozyten mit wichtiger Funktion in der Immunabwehr, die im Thymus ausreifen; tragen auf ihrer Oberfläche Moleküle, die körperfremde Merkmale auf anderen Zellen erkennen und diese fremden Zellen selbst oder im Zusammenwirken mit anderen Mechanismen des Immunsystems zerstören können, mehr dazu hier
- T
Tumor; Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 1 bis 4 bezeichnet die Tumorgröße und örtliche Ausdehnung, mehr dazu hier
- TACE
transarterielle Chemoembolisation, zur gezielten Chemotherapie nur in ein Organ, etwa die Leber
- Tamoxifen
Antiöstrogen; besetzt die Rezeptoren für Östrogene in Zellen und blockiert sie für das Hormon, so dass die Östrogenwirkung ausgeschaltet wird; zur Behandlung von Tumoren eingesetzt, die durch Östrogen zum Wachstum angeregt werden, etwa Brustkrebs; Antihormontherapie, mehr dazu hier
- targeted therapy
engl. für zielgerichtete Therapie, mehr dazu hier
- Taxane
Klasse von Zytostatika, mehr dazu hier
- TBI
engl. "total body irradiation": Ganzkörperbestrahlung; Form der Strahlentherapie, die im Rahmen der Konditionierung vor einer allogenen Blutstammzelltransplantation zum Einsatz kommen kann
- Teilremission
auch: Partialremission, partielle Remission, Abk. PR; messbarer Rückgang der Tumorgröße bzw. der gesamten Tumormasse um mehr als die Hälfte, der mindestens vier Wochen anhält
- TENS
transkutane elektrische Nervenstimulation, Methode zur Schmerzbehandlung
- Tesla
Maßeinheit für die elektrische Feldstärke von Magnetfeldern, z. B. von Magnetresonanztomographen
- Testosteron
wichtigstes männliches Geschlechtshormon, das die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, -merkmale und -funktionen, die Samenbildung und die Prostataentwicklung steuert
- Thalamus
Region des Zwischenhirns, Umschaltstelle und Filter für Sinnesreize und Weiterleitung an die Großhirnrinde
- Third-Line-Therapie
Drittlinientherapie
- Thorax
Brustkorb; Brustraum
- Thrombose
vollständiger oder teilweise Verschluss von Arterien, Venen oder, seltener, Arterien durch Blutgerinnsel
- Thrombozyten
Blutplättchen, mehr dazu hier
- Thrombozytopenie
Verringerung der Zahl von Blutplättchen auf weniger als 150.000 pro Mikroliter Blut; mit weiter abnehmender Thrombozytenzahl erhöht sich das Risiko von Blutungen, besonders stark bei unter 10.000 pro Mikroliter
- Thymus
auch: Bries; hinter dem Brustbein gelegenes Organ des lymphatischen Systems, in dem die Lymphozyten ausreifen; bildet sich ab der Pubertät nach und nach zurück
- Thyreoidektomie
operative Entfernung der Schilddrüse
- TKI
Tyrosinkinasehemmer
- TNF
Tumornekrosefaktor
- TNM-Klassifikation
auch: TNM-System; international gültiges System zur Beschreibung (Klassifikation) der Größe und Ausbreitung bösartiger Tumoren; "T" steht für den Ursprungstumor oder Primärtumor, "N" für Nodus (Lymphknoten) und "M" für Metastasen; der Zusatz von Zahlen, ggf. auch Kleinbuchstaben, bezeichnet Tumorgröße und Grad der Ausbreitung genauer (z. B. Tumordurchmesser und -ausdehnung, Lage und Zahl befallener Lymphknoten), mehr dazu hier
- TNS
transkutane Nerven-Stimulation, Methode der Schmerzbehandlung
- Toxizität
Giftigkeit, Schädlichkeit
- Tracer
Markierungsstoff; Begriff in der Krebsmedizin meist für strahlende Teilchen verwendet; Radiopharmakon
- Trachea
Luftröhre
- Trachealtumor
Krebserkrankung der Luftröhre
- Trachelektomie
Gebärmuttererhaltende Operation bei Gebärmutterhalskrebs: Entfernt werden dabei zwei Drittel des Gebärmutterhalses und ein Teil der Scheide (einfache Trachelektomie) oder zusätzlich ein Teil der Haltebänder der Gebärmutter (radikale Trachelektomie). Anschließende wird der innere Muttermund mit dem Rest der Scheide verbunden.
- Tracheoskopie
Betrachtung ("Spiegelung") der Luftröhre mit einem Endoskop
- Tracheostoma
künstlicher Ausgang der Luftröhre am Hals; wird zur Erhaltung der Atmung dauerhaft angelegt, wenn die oberen Luftwege verschlossen sind und wenn der Kehlkopf entfernt werden musste
- Tracheotomie
Luftröhrenschnitt; operative Anlage eines Tracheostomas
- TRAM-Flap
Transversus abdominis myokutaner Lappen; quer aus dem Unterbauch entnommenes Gewebestück aus Haut, Fettgewebe und Muskel, das zur Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Mastektomie verwendet werden kann
- transdermal
durch die Haut
- Transfusion
Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen
- Transplantation
Übertragung von Organen oder Zellen
- transrektal
durch den (End)darm
- transurethral
durch die Harnröhre
- TRUS
transrektaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über den Enddarm (Sonographie)
- TTS
transdermales therapeutisches System; Medikamente in Pflasterform
- Tuben
Eileiter
- Tumor
allg. Schwellung; im engeren Sinne Geschwulst durch überschießende Zellteilung mit Neubildung von Gewebe; kann gutartig oder bösartig sein
- Tumorantigen
Eiweiß, das nur von Tumorzellen und nicht von normalen Körperzellen gebildet und häufig auf der Zelloberfläche ausgeprägt wird; kann zur molekularbiologischen Charakterisierung von Tumoren genutzt werden; wenn das Immunsystem solche Tumorantigene als fremd erkennt, kann eine Immunreaktion zur Zerstörung der das Merkmal tragenden Zellen führen, mehr dazu hier
- Tumorkonferenz
(Tumorboard) setzt sich aus Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener medizinischer Fachrichtungen zusammen. Sie beraten regelmäßig über das weitere Vorgehen bei der oder dem Krebserkrankten, um die bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden. Dabei berücksichtigen sie alle Untersuchungsergebnisse, bisherige Therapien und den Erkrankungsverlauf, aber auch Alter und Allgemeinzustand der oder des Betroffenen sowie persönliche Wünsche.
- Tumorlokalisation
Bezeichnung des Orts, an dem ein Tumor wächst
- Tumorlysesyndrom
Notfallsituation; kann sich als Folge einer Zerstörung von großen Mengen von Tumorgewebe innerhalb kurzer Zeit entwickeln, v.a. bei Chemotherapie von dafür sehr empfindlichen Tumoren; die aus den zerstörten Zellen freigesetzten Stoffe können zur lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung und zum Nierenversagen führen
- Tumormarker
körpereigene Substanzen, die bei bestimmten Krebserkrankungen im Blut oder auch in anderen Körperflüssigkeiten vermehrt auftreten können; wegen meist mangelnder Spezifität und Sensitivität zur Krebsfrüherkennung nicht bzw. nur sehr eingeschränkt geeignet; Bestimmung im Blut zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf eine Behandlung; siehe auch Biomarker, mehr dazu hier
- Tumornekrosefaktor
Abk. TNF; Signalstoff des Immunsystems mit zahlreichen regulierenden Funktionen; spielt auch bei Entzündungen eine Rolle
- Tumorsuppressorgene
Gene, die die Zellteilung hemmen und damit der Entstehung von Krebs entgegenwirken
- Tumorvakzine
"Impfstoff", der Teile oder spezielle Merkmale der Zellen eines Tumors enthält und das Immunsystem gegen diese Merkmale aktivieren soll; Form der spezifischen, gezielten Immuntherapie
- Tumorviren
auch: Onkoviren, onkogene Viren; Viren, die an der Entstehung von Krebserkrankungen ursächlich beteiligt sein können
- TURB
auch TUR-B, transurethrale Resektion von Blasengewebe; Ausschälung der Harnblase von der Harnröhre aus
- TURP
transurethrale Resektion der Prostata; Ausschälung der Prostata von der Harnröhre aus; Operationsverfahren bei gutartiger Vergrößerung der Prostata mit Behinderung der Blasenentleerung
- TVUS
transvaginaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über die Scheide (Sonographie)
- Tyrosinkinaseinhibitoren
Abk. TKI, auch: Tyrosinkinasehemmer; neue Klasse von Krebsmedikamenten, die die Funktion bestimmter Tyrosinkinasen blockieren und dadurch die Weiterleitung von (Wachstums)signalen zum Zellkern unterbinden; Form der zielgerichteten Krebstherapie, mehr dazu hier
- Tyrosinkinasen
zentrale "Schalter" in Zellen, die Signale von Rezeptoren in der Zelle weiterleiten
- TZ
Tumorzentrum, Zusammenschluss auf Krebserkrankungen spezialisierter und forschender Einrichtungen einer Region