Computertomographie

Computertomographie (CT)

Überblick zum Ablauf, Nutzen und Risiken einer CT

Letzte Aktualisierung: 20.10.2020
Röntgenstrahlung: Wann ist ihr Einsatz gerechtfertigt?

Eine Untersuchung mit Strahlenrisiko ist dann gerechtfertigt, wenn sie der Patientin oder dem Patienten erheblich nützt. Mediziner bezeichnen dies als eine sogenannte rechtfertigende Indikation.

  • Eine Computertomographie (CT) ist eine Röntgenuntersuchung. Die Strahlenbelastung für eine Patientin oder einen Patienten ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
  • Eine CT-Untersuchung ist schmerzfrei und dauert in der Regel nur wenige Minuten.
  • Manchmal kann es notwendig sein, dass eine Patientin oder ein Patient ein Kontrastmittel bekommt. Das kann die Aussagekraft der CT bei bestimmten Fragestellungen verbessern.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Ein Mann liegt auf dem Untersuchungstisch eines Computertomographen.
Eine Computertomographie ermöglicht detailreiche Aufnahmen vom Inneren des Menschen. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Eine Computertomographie (CT) ist ein Röntgenverfahren. Die Untersuchung ist für Patienten daher mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Diese hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem auch von dem untersuchten Körperbereich.

Für eine Patientin oder einen Patienten ist die CT-Untersuchung nicht schmerzhaft. Sie dauert in der Regel nur wenige Minuten. Je nach Untersuchungsregion erhalten Patienten spezielle Abdeckungen, um angrenzende Körperregionen vor Streustrahlung zu schützen.

Was ist der Unterschied zum klassischen Röntgen? Bei einer CT-Aufnahme entsteht ein Schnittbild der untersuchten Körperregion. CT-Aufnahmen sind deshalb detailreicher als das übliche Röntgenbild und bereits kleine Veränderungen sind gut erkennbar.

Welchen Stellenwert hat die CT? Eine CT-Untersuchung ist als bildgebendes Verfahren oftmals nicht zu ersetzen: Gerade in der Krebsdiagnostik hat die CT einen großen Stellenwert, um einen Krebsverdacht abzuklären und den Verlauf der Erkrankung zu beurteilen oder zu kontrollieren.

Wann sind Kontrastmittel notwendig? Immer dann, wenn Mediziner Blutgefäße, Gewebe und Organe bei einer CT-Untersuchung besser voneinander unterscheiden wollen. Für Patienten sind sie in der Regel gut verträglich. Vor einer Untersuchung klären Ärzte immer über mögliche Nebenwirkungen auf und fragen nach vorhandenen Unverträglichkeiten.

Aufnahmen einer Computertomographie des menschlichen Gehirns mit Kontrastmittel.
CT-Aufnahme des menschlichen Gehirns: eine CT kann die verschiedenen Schichten eines Organs darstellen. © WikiImages, Pixabay

Eine Computertomographie (CT) ist ein Röntgenverfahren. Es erzeugt Schnittbilder des menschlichen Körpers: Bei der Untersuchung werden nacheinander mehrere Bilder eines Organs oder einer bestimmten Körperregion aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommen und zusammengesetzt. Daher bezeichnet man eine CT auch als Schichtröntgen.

Gleichbedeutend verwenden Mediziner auch die Begriffe CT-Scan oder CAT-Scan (englisch für computer-assisted tomography oder computerized axial tomography).

Wichtig

Vor einer Computertomographie wägen Ärzte zusammen mit der Patientin oder dem Patienten Nutzen und mögliche Risiken der Untersuchung ab.

Einsatzgebiete der CT: Eine CT ist eine schnelle und aussagekräftige Untersuchung. Daher ist sie in der Regel bei Unfallopfern, Kopfverletzungen, aber auch Knochenbrüchen oder inneren Verletzungen die bildgebende Untersuchung der Wahl. Auch in der Krebsmedizin hat die CT-Untersuchung einen hohen Stellenwert.

Der Unterschied zum klassischen Röntgen:

  • Bei einer gewöhnlichen Röntgenaufnahme überlagern sich die "Schatten" der verschiedenen Gewebe und Strukturen während eine CT-Untersuchung überlagerungsfreie Schnittbilder erzeugt.
  • CT-Aufnahmen sind detaillierter, weshalb Ärztinnen und Ärzte in der Regel bereits kleine Gewebeveränderungen erkennen können.
  • Mithilfe einer CT-Untersuchung lassen sich Organe auch dreidimensional darstellen.

Kontrastmittel bei einer Computertomographie

CT-Aufnahmen: Strukturen erkennen

Dichtes Gewebe wie Knochen, ist weniger strahlendurchlässig. Diese Strukturen erscheinen hell auf der CT-Aufnahme.

Weniger dichte Strukturen wie Fettgewebe oder Luft erscheinen wiederum dunkel.

Manchmal unterscheiden sich Gewebe im Körper nur sehr gering in ihrer Dichte. Dadurch erscheinen sie auf einer CT-Aufnahme in einem ähnlichen Grau. Für Ärzte kann es dann unter Umständen schwierig sein, einen Krebsverdacht abzuklären.

Aufnahme einer Computertomographie des Gehirns: oben ohne und unten mit Kontrastmittel.
CT-Aufnahmen des Gehirns im Vergleich: Mit Kontrastmittel erscheinen bestimmte Strukturen heller (untere Bilderreihe), die ohne Kontrastmittel nicht sichtbar wären (obere Bildreihe). © Suttha Burawonk, Shutterstock

Wenn eine Patientin oder ein Patient ein Kontrastmittel erhält, lassen sich ähnlich dichte Gewebe im Körper besser voneinander unterscheiden. Es gibt verschiedene Arten von Kontrastmittel. In der Regel bekommen Patienten sogenannte positive Kontrastmittel. Diese enthalten Jod oder Barium und lassen ein Organ oder Gewebe auf einer CT-Aufnahme hell/weiß erscheinen.

Wie lange bleiben Kontrastmittel im Körper?

Nach der Untersuchung sollten Patienten viel trinken. Denn: je nach Darreichungsform scheiden sie das Kontrastmittel entweder mit dem Urin oder Stuhl aus. In der Regel dauert das ungefähr 24 Stunden.

Wie erhalten Patienten ein Kontrastmittel?

Meist bekommt eine Patientin oder ein Patient ein jodhaltiges Kontrastmittel in ein Blutgefäß gespritzt oder als Infusion verabreicht. Bei bestimmten Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes trinken Patienten das Kontrastmittel oder erhalten es als Einlauf in den Enddarm. Bis sich eine Trinklösung mit Kontrastmittel im Darm verteilt hat, dauert es einige Zeit. Daher sollte man ein solches Kontrastmittel etwa eine Stunde vor der Untersuchung zu sich nehmen.

Wann kommen Kontrastmittel nicht infrage?

Um Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten vorzubeugen, ist es wichtig vor einer CT-Untersuchung Folgendes abzuklären:

  • Gibt es möglicherweise Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten? Es gibt Wirkstoffe, die mit einem Kontrastmittel reagieren können. Dazu zählen beispielsweise Medikamente gegen eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Geben Sie daher alle Medikamente an, die Sie regelmäßig einnehmen. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie besprechen, wie Sie in dieser Situation vorgehen.
  • Gibt es Vorerkrankungen? Leiden Sie beispielsweise an bestimmten Stoffwechselkrankheiten oder haben Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion, ist Vorsicht geboten. Der behandelnde Arzt rät dann je nach Erkrankungssituation möglicherweise von einer CT-Untersuchung mit Kontrastmittel ab.
  • Liegen Allergien und Unverträglichkeiten vor? Sehr selten reagieren Patienten allergisch auf ein Kontrastmittel. Geben Sie daher im Aufklärungsgespräch alle Allergien und Unverträglichkeiten an. Wenn Sie bei einer früheren Untersuchung auf ein Kontrastmittel reagiert haben, sollten Sie dies auch Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mitteilen.
  • Besteht eine Schwangerschaft? Manche jodhaltigen Kontrastmittel können über das Blut der Mutter in den Blutkreislauf des Kindes gelangen. Generell kommt eine CT-Untersuchung bei einer schwangeren Patientin nur in Ausnahmefällen infrage.

Wie funktioniert eine CT?

Ein CT-Gerät besteht aus einerringförmigen Scaneinheit und einem beweglichen Untersuchungstisch. Grafik: Asena Tunali © Krebsinformationsdienst, DKFZ
Schematischer Aufbau eines Computertomographen. Grafik: Asena Tunali © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Aufbau des CT-Gerätes: Ein Computertomograph besteht aus einer ringförmigen Scan-Einheit, der sogenannten Gantry (englisch für Portal), und einem beweglichen Untersuchungstisch. Am Bedienelement lässt sich die Position des Untersuchungstisches steuern. Zudem kann das medizinische Personal dort Messeinstellungen festlegen. Das kann beispielsweise die Strahlendosis oder der genaue Körperbereich sein, der untersucht werden soll.
In der Gantry befindet sich die Röntgenröhre und ihr gegenüberliegend das Aufnahmesystem (Detektoren). Die Detektoren messen die Stärke der ankommenden Röntgenstrahlung und leiten die Signale an einen Computer, der sie zu Schnittbildern verarbeitet (Computertomogramm).

Technik hinter der Untersuchung: Anders als bei der konventionellen Röntgenaufnahme dreht sich die Röntgenröhre um den Patienten und nimmt dabei mehrere Bilder aus unterschiedlichen Richtungen auf. Ein Computer erzeugt daraus überlagerungsfreie Schnittbilder des untersuchten Körperbereichs. Abhängig von ihrer Dichte sind Gewebe oder Organe unterschiedlich durchlässig für die Röntgenstrahlen. Sie erscheinen daher unterschiedlich hell oder dunkel auf der CT-Aufnahme.



CT hat hohen Stellenwert

Trotz der Strahlenbelastung lässt sich eine Computertomographie bei vielen Fragestellungen nicht ersetzen.

In der Krebsmedizin ist die Computertomographie (CT) fester Bestandteil bei der Diagnostik von Krebserkrankungen. Die CT hat aus mehreren Gründen einen hohen Stellenwert:

  • Mit einer CT lässt sich der Körper schneller untersuchen als beispielsweise mit einer Magnetresonanztomographie.
  • Die CT erzeugt Schnittbilder des Körpers und kann Organe auch dreidimensional darstellen.
  • Mithilfe einer CT-Untersuchung können Ärzte die Größe und Lage eines Tumors einschätzen.
  • Außerdem können Ärzte mit einer CT beurteilen, ob der Tumor bereits Absiedlungen (Metastasen) in anderen Organen gebildet hat.

Welche Tumoren lassen sich gut mithilfe einer CT erkennen?

Ob ein Tumor bei einer CT-Untersuchung auffällt, hängt davon ab, wie gut er sich vom umliegenden Gewebe abhebt. In der Regel sind Tumoren von 5 bis 10 mm Größe mithilfe einer CT gut erkennbar. Moderne Geräte können Tumoren bereits ab einer Größe von wenigen Millimetern erkennen.

Nicht immer können Ärzte auf einer CT-Aufnahme klar beurteilen, ob Veränderungen gut- oder bösartig sind. Eine Gewebeentnahme (Biopsie) sichert die Krebsdiagnose. Die anschließende feingewebliche Untersuchung liefert zudem Informationen über die biologischen Eigenschaften eines Tumors. Also beispielsweise darüber, wie schnell ein Tumor wächst.

CT – keine enge Röhre

Wichtig für Menschen, die sich in engen Räumen unwohl fühlen und unter Platzangst leiden: Die ringförmige Öffnung des Computertomographen hat einen Durchmesser von ungefähr 70 bis 80 cm. Der Großteil des Körpers befindet sich außerhalb des Geräts.

Eine Computertomographie (CT) ist schmerz- und geräuschlos. Die Untersuchung dauert je nach Körperregion in der Regel zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde. Das medizinische Personal befindet sich während der Aufnahme im Nebenraum. Über ein Fenster und eine Gegensprechanlage hat die Patientin oder der Patient jedoch ständigen Kontakt mit dem Personal.

So läuft eine CT-Untersuchung ab:

  • Eine Patientin oder ein Patient legt sich auf den Untersuchungstisch.
  • Der Untersuchungstisch fährt langsam durch die ringförmige Öffnung des Computertomographen, die sogenannten Gantry.
  • Zuerst wird ein Übersichtsbild erzeugt, bestehend aus einer Aufnahme von oben und von der Seite. Danach folgen die Aufnahmen für die eigentliche Untersuchung.
  • Die Röntgenröhre bewegt sich kreisförmig um den Patienten. Dadurch entstehen Aufnahmen aus verschiedenen Richtungen, die der Computer zu einer überlagerungsfreien Aufnahme (CT-Scan) zusammensetzt.

Einsatz von Kontrastmittel: Je nach Fragestellung kann es notwendig sein, dass Patienten vor der Untersuchung ein Kontrastmittel bekommen. In der Regel erhält eine Patientin oder ein Patient das Röntgenkontrastmittel über eine Plastikkanüle in einer Vene an der Hand oder dem Unterarm.

Aufklärungsgespräch vor der Untersuchung

Hält die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt eine Computertomographie (CT) für notwendig, bekommen Patienten eine Überweisung an eine Facharztpraxis oder eine spezialisierte Klinikambulanz. Eine Patientin oder ein Patient kann zudem während eines stationären Aufenthaltes eine CT erhalten.

Vor einer CT-Untersuchung informieren Ärzte über den Nutzen und mögliche Risiken der Untersuchung. Sie fragen im Gespräch unter anderem

  • nach früheren Röntgen- oder CT-Aufnahmen,
  • welche Medikamente eine Patientin oder ein Patient aktuell einnimmt,
  • ob Allergien vorliegen oder
  • ob eine Schwangerschaft besteht.
Metallgegenstände

Anders als bei einer Magnetresonanztomographie ist Metall im Körper bei einer CT nicht gefährlich. Es kann allerdings Bildstörungen, sogenannte Artefakte, auf den CT-Aufnahmen verursachen. Das erschwert die Diagnosestellung für die Ärzte.

Wann sollten Patienten keine CT erhalten?

Es gibt wenige Einschränkungen, bei denen eine CT-Untersuchung nicht infrage kommt. Besteht eine Schwangerschaft, sollten Frauen ihre behandelnden Ärzte darauf hinweisen. Denn: Aufgrund der Strahlenbelastung sollten Schwangere nur in Ausnahmefällen eine CT erhalten. Herzschrittmacher oder bestimmte Metall-Implantate sind dagegen kein Ausschlussgrund.

Hinweise für Patienten

Vor der Untersuchung mit dem Arzt sprechen: Die Patientin oder der Patient sollte mit dem zuständigen Arzt besprechen,

  • ob es Gründe gibt, die gegen eine CT sprechen.
  • ob sie oder er bei der Computertomographie nüchtern sein muss.
  • ob man ein Kontrastmittel bekommt und was diesbezüglich zu beachten ist.

Während der Untersuchung ruhig liegen bleiben: Das ist wichtig für die Bildqualität. Die Patientin oder der Patient ist in dieser Zeit alleine im Untersuchungsraum, über eine Gegensprechanlage gibt es jedoch einen ständigen Kontakt zum Untersuchungsteam. Gegebenenfalls erhalten Patienten auch bestimmte Anweisungen wie etwa kurzes Luftanhalten.

Nach der Untersuchung ausreichend trinken: Das ist wichtig, wenn die Patientin oder Patient ein Kontrastmittel bekommen hat. Dadurch kann der Körper das Kontrastmittel möglichst schnell über die Nieren ausscheiden.

Lexikon

Die effektive Dosis beschreibt das mit einer Strahlenbelastung verbundene Gesundheitsrisiko für eine Person und wird in der Einheit Sievert (Sv) angegeben. Dadurch lassen sich beispielsweise unterschiedliche Untersuchungsverfahren miteinander vergleichen.
Mehr dazu beim Bundesamt für Strahlenschutz.

Jede Computertomographie (CT) ist für eine Patientin oder einen Patienten mit einer Strahlenbelastung (Strahlenexposition) verbunden.

Die Strahlung einer CT kann Jahre später möglicherweise eine Krebserkrankung auslösen. Statistisch gesehen ist das Risiko dafür jedoch eher gering. Zudem hängt das strahlenbedingte Krebsrisiko einer CT von mehreren Faktoren ab, wie unter anderem dem Alter, Körperbau und Gewicht der Patientin oder des Patienten sowie der Strahlendosis.

Eine Frau trägt eine Bleiweste und liegt auf dem Untersuchungstisch eines Computertomographen.
Spezielle Abdeckungen wie Bleiwesten können benachbarte Körperregionen von Patienten vor Streustrahlung schützen. © KaliAntye, Shutterstock

Schutz für Patienten: Um benachbarte Körperregionen vor Streustrahlung zu schützen, gibt es spezielle Abdeckungen. Das sind beispielsweise Bleiwesten- oder -decken, eine Hodenkapsel, eine Abdeckung für die Eierstöcke oder ein Schutz für die Augen oder Schilddrüse.

Um die Strahlenbelastung durch die Untersuchung abzuschätzen, gibt es spezielle Berechnungshilfen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie hoch die Strahlenbelastung der geplanten Untersuchung ist. Eine Übersicht über Grenzwerte und typische Dosiswerte im Vergleich findet sich auch auf der Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Abwägen von Nutzen und Risiken

Patienten sollten vorab mit der Ärztin oder dem Arzt den Nutzen der CT-Untersuchung besprechen. Ärzte können das Risiko gut beurteilen, ob ohne CT ein Tumor übersehen oder die Erkrankung falsch eingeschätzt wird. Je nach Fragestellung kann eine CT-Untersuchung sehr wichtig für die Diagnostik und weitere Therapieentscheidungen sein.

  • Mehr zum Thema Krebsrisiko beim Röntgen und CT sowie weiterführende Informationen finden Sie unter Radioaktivität und Strahlung: Quellen, Risiken, Nutzen

Vorteile technischer Weiterentwicklungen: Die Untersuchungsdauer und Strahlenbelastung einer CT-Untersuchung haben sich für Patienten mit dem technischen Fortschritt inzwischen deutlich verringert. Außerdem sind die Aufnahmen detaillierter und weniger anfällig für Störungen. Dadurch werden bereits kleine Veränderungen im Körper sichtbar.

Können Kontrastmittel Nebenwirkungen haben?

Wichtig

Wer nach oder während der CT-Untersuchung ungewöhnliche Symptome bemerkt, sollte der Ärztin oder dem Arzt direkt Bescheid sagen.

Insgesamt sind schwere Nebenwirkungen oder Komplikationen durch Kontrastmittel eher selten.

  • Viele Patienten spüren bei der Injektion des Kontrastmittels in die Vene ein vorübergehendes Kribbeln oder Wärmegefühl.
  • Selten hat ein Patient oder eine Patientin während oder nach der Gabe eines Kontrastmittels schwere Unverträglichkeitsreaktionen oder eine beeinträchtigte Funktion der Nieren oder Schilddrüse.

Was ist eine Niedrigdosis-CT? Hierbei handelt es sich um eine CT-Untersuchung mit einer geringeren Strahlenbelastung. Fachleute bezeichnen sie auch als Low dose-Computertomographie.

  • Im Vergleich zu einer normalen CT-Untersuchung beträgt die Strahlenbelastung etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Dosis.
  • Wie hoch die genaue Strahlenbelastung bei einer Untersuchung ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Die Strahlenbelastung hängt – wie bei der üblichen CT auch – von verschiedenen Faktoren ab.
Wer gehört zur Risikogruppe für Lungenkrebs?

Ein hohes Lungenkrebsrisiko haben insbesondere starke Raucher. Das sind Personen mit mindestens 30 sogenannten "Packungsjahren" (Anzahl der gerauchten Packungen pro Tag multipliziert mit der Zahl der Jahre):
Das entspricht beispielsweise dem Konsum:

  • von 2 Packungen Zigaretten pro Tag über 15 Jahre hinweg
  • oder 3 Packungen täglich über 10 Jahre

Welchen Stellenwert hat die Niedrigdosis-CT zur Lungenkrebs-Früherkennung? Früh erkannt, lässt sich Lungenkrebs am besten behandeln. Ergebnisse aus Studien deuten an, dass die Niedrigdosis-CT zur Lungenkrebs-Früherkennung bei Risikogruppen geeignet sein könnte: In den Studien konnten durch die Untersuchung mehr Lungenkarzinome frühzeitig entdeckt werden als mit einer gewöhnlichen Röntgenuntersuchung der Lunge. Besonders Personen mit einem hohen Lungenkrebsrisiko scheinen von einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung mit Niedrigdosis-CT zu profitieren.

Bisher noch nicht geklärt: Ob und wann es für Risikogruppen eine regelmäßige Einladung zur Untersuchung auf Lungenkrebsvorstufen oder Frühstadien gibt (Screening) wird der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) künftig in einem Beschluss regeln. Ein genaues Datum der Veröffentlichung ist bisher nicht bekannt.



Zum Weiterlesen

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) informiert auf seinen Internetseiten über Strahlenbelastungen in der Medizin.

Die Deutsche Röntgengesellschaft bietet Informationen zum Thema Radiologie und weiteren Fachthemen. (abgerufen am 08.09.2020)

Das Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz stellt auf seiner Internetseite die Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) zur Verfügung.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) hat die Niedrigdosis-Computertomographie als Lungenkrebsscreening bewertet. Der Beschlusstext des IQWIG mit der wissenschaftlichen Einschätzung ist frei einsehbar. (abgerufen am 17.11.2020)

Leitlinien

Die Bundesärztekammer stellt die Leitlinien zur Qualitätssicherung in der Computertomographie aus dem Jahr 2007 als PDF zur Verfügung. (abgerufen am 08.09.2020)

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftllichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Für Fachleute bieten aktuelle Leitlinien der Krebsmedizin Anhaltspunkte zum Stellenwert der Computertomographie in der Krebsdiagnostik.

Literatur (Auswahl)

de Koning HJ, van der Aalst CM, de Jong PA, Scholten ET, Nackaerts K, Heuvelmans, MA, Lammers JWJ, Weenink C, Yousaf-Khan U, Horeweg N, et al. (2020). Reduced Lung-Cancer Mortality with Volume CT Screening in a Randomized Trial. N Engl J Med. 2020 Feb 6;382(6):503-513. doi: 10.1056/NEJMoa1911793

Becker N, Motsch E, Trotter A, Heussel CP, Dienemann H, Schnabel PA, Kauczor HU,González Maldonado S, Miller AB, Kaaks R, Delorme S (2019). Lung cancer mortality reduction by LDCT screening-Results from the randomized German LUSI trial. Int J Cancer. 2019 Jun 4. doi: 10.1002/ijc.32486.

Shao YH, Tsai K, Kim S, Wu YJ, Demissie K (2019). Exposure to Tomographic Scans and Cancer Risks, JNCI Cancer Spectrum, Volume 4, Issue 1, February 2020, pkz072, https://doi.org/10.1093/jncics/pkz072

Fiebich M, Zink K. Strahlenbelastung in der Schwangerschaft. Onkologe 2018; 24:545-551. https://doi.org/10.1007/s00761-018-0367-2

Neumann W, Uhrig T, Malzacher M, Kossmann V, Schad LR, Zoellner FG. Risk assessment of copper-containing contraceptives: the impact for women with implanted intrauterine devices during clinical MRI and CT examinations. Eur Radiol. 2018 Nov 19. doi: 10.1007/s00330-018-5864-6.

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Erstellt: 20.10.2020

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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