Durchführung

Mammographie: So wird die Röntgenuntersuchung der Brust durchgeführt

Letzte Aktualisierung: 15.07.2016

Die Mammographie wird heute in Deutschland nur von Ärzten, Ärztinnen und Röntgenassistentinnen durchgeführt, die eine besondere Ausbildung und Qualifikation nachweisen können. Wie die Untersuchung abläuft, ist im Großen und Ganzen standardisiert. Je nachdem, ob die Methode zur Abklärung von Veränderungen in der Brust eingesetzt wird oder im Rahmen des Mammographie-Screenings für gesunde Frauen, ergeben sich die weiteren Rahmenbedingungen.
Der folgende Text erläutert, wie die Untersuchung in etwa abläuft.

Bevor man eine Mammographie durchführen lässt, sollte man gut über die Vor- und Nachteile der Untersuchung informiert sein. Ansprechpartner sind die behandelnden Frauenärzte - sie klären auf, was die Mammographie zum Beispiel bei der Abklärung eines Knotens in der Brust leisten kann und was nicht.

Soll die Mammographie zur Früherkennung durchgeführt werden? Zu dieser Untersuchung erhalten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren eine gezielte Einladung in das nächstgelegene regionale Mammographie-Zentrum.
Bei der Untersuchung selbst ist kein Arzt anwesend, die Bilder werden im Anschluss allerdings nicht nur von einem, sondern von zwei geschulten Medizinern beurteilt. Wer sich vorher trotzdem noch beraten möchte, kann einen gesonderten Termin mit den Ärzten in der Mammographie-Einheit vereinbaren.

Der beste Zeitpunkt für eine Mammographie wäre theoretisch während der Periode oder in der ersten Woche danach. In dieser Zeit ist der Flüssigkeitsgehalt der Brust am geringsten, das Gewebe ist weich. Dann ist die Mammographie am besten beurteilbar. 
Ist man wegen eines Knotens oder anderer Veränderungen beunruhigt? Dann kann die Untersuchung zu jedem beliebigen Zeitpunkt vorgenommen werden.

Für Frauen nach der letzten Regelblutung, der Menopause, ist der Zeitpunkt unwesentlich. 

Was ist, wenn man Hormone zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden einnimmt? Dann kann die Beurteilung allerdings erschwert sein, weil das Brustdrüsengewebe durch die Hormoneinwirkung dichter ist. Frauenarzt oder Frauenärztin beraten dazu, ob es sinnvoll wäre, die Arzneimittel im Monat der Untersuchung abzusetzen.

Keine Cremes, Deos oder Puder vor der Untersuchung
Vor der Untersuchung empfehlen Fachleute, zum Beispiel die Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening, auf Deos und Cremes im Brust- und Achselbereich zu verzichten: Diese Körperpflegemittel können je nach Zusammensetzung einen in der Röntgenaufnahme sichtbaren Film auf der Haut hinterlassen.

Oberkörper frei?
Für die Untersuchung muss man den Oberkörper frei machen. Es empfiehlt sich also Kleidung, die sich leicht ablegen lässt. Auch längere Halsketten muss man in der Regel ablegen. Ganz ausziehen muss man sich für eine Mammographie aber nicht, Rock oder Hose kann man in der Regel anlassen.

Die richtige Position
Zur Untersuchung tritt man vor das Mammographie-Gerät, in der Regel wird die Aufnahme im Stehen gemacht. Frauen, die nicht lange oder gar nicht stehen können, sollten dies bei der Anmeldung sagen. Dann werden die Geräte nach Möglichkeit an ihre Situation angepasst, oder die Untersuchung wird in einer anderen Praxis mit besonderen Geräten durchgeführt. 

Die Aufnahmen
Die Brust wird zwischen zwei strahlendurchlässigen Plexiglasscheiben möglichst flach zusammengedrückt. Abhängig von der Beschaffenheit der Brust wird dies von Frauen gelegentlich als unangenehm oder auch etwas schmerzhaft empfunden. Je flacher die Brust zusammengedrückt wird, desto aussagekräftiger ist allerdings das Röntgenbild. Es werden jeweils zwei Aufnahmen angefertigt, einmal von oben nach unten und einmal schräg von der Mitte her zur Seite. Dadurch entstehen zweidimensionale Schwarzweißbilder vom Brustgewebe. Durch den Abgleich der beiden Bilder können sich Ärzte einen räumlichen Eindruck von der Lage einzelner Strukturen, auch möglicher Veränderungen, in der Brust verschaffen.

Wie lange dauert die Untersuchung?
In der Regel werden von jeder Brust zwei Aufnahmen gemacht. Wie bei anderen Röntgenaufnahmen dauern die eigentlichen Aufnahmen nur Sekunden. Da man sich für jede entsprechend neu positionieren muss und das Mammographie-Gerät eingestellt wird, kann man mit etwa 15 Minuten rechnen.

Digital oder analog

Zwei Techniken stehen zur Verfügung: die "klassische" analoge Röntgenaufnahme, bei der das Bild auf einer Filmfolie festgehalten wird, und die digitale Mammographie, bei der die Bilddaten elektronisch gespeichert und auf dem Computerbildschirm begutachtet werden. Für die Frau läuft die Untersuchung mit beiden Verfahren gleich ab. Auch die Aussagekraft gilt bei optimaler Durchführung und Einhaltung der Vorschriften als gleichwertig.

  • Früherkennung: Bei wem die Mammographie zur Brustkrebsfrüherkennung eingesetzt wird und wer sie durchführen darf, lesen Sie im Text : "Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs".
  • Brustkrebsverdacht: Wann die Mammographie zur Abklärung von Befunden auch außerhalb der Früherkennung gemacht werden sollte und an wen sich besorgte Frauen wenden können, darüber informiert der Krebsinformationsdienst im Beitrag: Mammographie zur Abklärung von Symptomen.
  • Nachsorge nach Brustkrebs: Auch für Patientinnen spielt die Mammographie weiter eine wichtige Rolle, als Nachsorgeuntersuchung.


Genutzte Quellen

Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Quellen sowie nützliche Links finden Sie im Text Mammographie: Symptome abklären, Veränderungen erkennen.

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Erstellt: 09.05.2015

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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