Chronische lymphatische
Leukämie

Chronische lymphatische Leukämie: Reha, Nachsorge und Verlaufskontrollen

So geht es nach der Behandlung der CLL weiter

Letzte Aktualisierung: 22.07.2021
  • Während oder nach der Krebsbehandlung schließen sich für Betroffene mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) Nachsorgeuntersuchungen sowie bei Bedarf Rehabilitationsmaßnahmen an.
  • Die Nachsorge dient dazu, einen Rückfall, aber auch Folgen der Behandlung frühzeitig zu erkennen und zu behandeln: Ärzte stimmen die Untersuchungen bei Patientinnen und Patienten mit einer CLL auf die persönliche Erkrankungssituation ab.
  • Zur "Reha" gehören nicht nur medizinische Leistungen: Auch für die Rückkehr in den Alltag sind Angebote vorgesehen.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt zu ersetzen.

Eine alte Frau räumt die Spülmaschine ein.
Eine Reha kann Betroffenen mit einer chronischen lymphatischen Leukämie die Rückkehr in den Alltag erleichtern [Symbolbild]. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Eine chronische lymphatische Leukämie (CLL) und ihre Behandlung kann mit belastenden Symptomen, Nebenwirkungen oder Spätfolgen verbunden sein. Einschränkungen, die sich daraus ergeben können, sind beispielsweise:

  • Schlafstörungen
  • Muskelschwäche
  • psychische Belastung
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche (Fatigue)

Für Krebspatientinnen und Krebspatienten gibt es daher die Möglichkeit einer gezielten Rehabilitation. Die medizinische "Reha" dient dazu, Krankheits- und Therapiefolgen vorzubeugen, zu mindern oder den Umgang mit ihnen zu erlernen. Für Berufstätige gehört auch die Rückkehr in den Beruf zu den Zielen.

Mögliche Reha-Maßnahmen bei einer CLL

Physiotherapeutin behandelt Frau mit Lymphödem am Bein.
Physiotherapie ist eine von verschiedenen möglichen Reha-Maßnahmen. [Symbolbild] Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Patientinnen und Patienten können sich bei ihren behandelnden Ärzten über Reha-Möglichkeiten informieren. Prinzipiell orientiert sich das Programm der medizinischen Reha an der persönlichen Krankheitsgeschichte und den vorliegenden Einschränkungen. Daher ist es sinnvoll, für die Rehabilitation eine Einrichtung zu wählen, die Erfahrung mit CLL-Patientinnen und -Patienten hat.

Beispiele für Reha-Maßnahmen, die infrage kommen:

  • Bewegungstherapie
  • Badetherapie
  • Erlernen von Entspannungstechniken
  • Sozialberatung
  • Schulungen zum Umgang mit der Krankheit
  • Ernährungsberatung


Wichtig zu wissen

Oft brauchen Patientinnen und Patienten mit einer chronischen lymphatischen Leukämie noch keine Behandlung. Dann finden strenggenommen auch keine Nachsorgetermine statt, sondern regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Mehr zum Ablauf finden Sie im Text Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie.

Was passiert, wenn die Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zunächst abgeschlossen ist? Was, wenn Patientinnen und Patienten dauerhaft zielgerichtete Medikamente einnehmen müssen? Für die meisten Betroffenen bedeutet das weitere regelmäßige Arzt- oder Kliniktermine. Fachleute bezeichnen das als Nachsorge, bzw. Verlaufskontrollen.

Ziel der Nachsorge ist es

  • Krankheitsrückfälle oder ein Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen,
  • den allgemeinen Gesundheitszustand zu überwachen und
  • etwas gegen Folgen der Krankheit oder Therapie zu unternehmen.

Individuelle Situation ist ausschlaggebend: Welche Untersuchungen bei Patienten nach einer ersten Behandlung der CLL erforderlich sind und wie häufig diese erfolgen sollen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Wie ausgebreitet ist die CLL-Erkrankung bei Diagnosestellung?
  • Wie hoch wird das Rückfallrisiko der CLL eingeschätzt?
  • Welche Behandlung gegen die CLL wurde durchgeführt und wie hat die Erkrankung auf die Therapie angesprochen?
  • Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten oder der Patientin und welche zusätzlichen Begleiterkrankungen liegen vor?
Sie haben Beschwerden?

Warten Sie nicht bis zum nächsten Nachsorgetermin – gehen Sie besser gleich zum Arzt.

Ablauf: Abhängig von der Erkrankungssituation und der Behandlung findet eine Nachsorge alle 3 Monate oder alle 6 Monate statt. Wenn mehr Betreuung erforderlich ist, können die Zeitabstände auch kürzer sein. Da die CLL mit den herkömmlichen Therapien bisher nicht dauerhaft heilbar ist, erhalten die Betroffenen die Nachsorge lebenslang.
Wird die Patientin oder der Patient im Rahmen einer klinischen Studie behandelt, gibt es in der Regel genaue Vorgaben für den Nachsorgeplan.

Hier findet die Nachsorge statt: Infrage kommen niedergelassene Ärzte oder die Ambulanz des Krankenhauses, in dem man bisher behandelt wurde. Patientinnen und Patienten sollten bereits unter der eigentlichen Behandlung klären, wo die Nachsorge stattfindet.



Welche Untersuchungen sind Teil der Nachsorge?

Eine Ärztin tastet die Lymphknoten eines Patienten ab.
Bei der Nachsorge einer chronischen lymphatischen Leukämie bekommen Betroffene von Ärztinnen oder Ärzten regelmäßig die Lymphknoten abgetastet. [Symbolbild] © Alexander Raths, Shutterstock.com

Mit verschiedenen Untersuchungen können Fachärztinnen oder Fachärzte einen möglichen Rückfall oder ein Fortschreiten der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) erkennen:

  • Anamnese: Die Betroffenen werden regelmäßig zu ihrem Gesundheitszustand befragt.
  • körperliche Untersuchung: Lymphknoten, Milz und Leber werden abgetastet.
  • Blutkontrollen: Es wird Blut abgenommen und ein großes Blutbild und Differentialblutbild gemacht sowie Leber- und Nierenwerte und Immunglobuline (Antikörper) untersucht.

Bildgebende Verfahren nur bei Bedarf: Dazu gehört etwa eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums zur Kontrolle von Leber, Milz und Lymphknoten im Bauchraum. Auch andere bildgebende Verfahren, wie etwa ein Kernspin (MRT), kommen nur in besonderen Situationen zum Einsatz. Im Gespräch mit den behandelnden Ärzten lässt sich klären, welche Kontrolluntersuchungen in welchen Abständen notwendig sind.

Risiko für Zweitkrebs minimieren: CLL-Patientinnen und -Patienten haben ein erhöhtes Risiko, weitere Tumorerkrankungen zu entwickeln: insbesondere weitere Leukämien und manchmal auch sogenannte "feste" (solide) Tumoren. Fachleute empfehlen Betroffenen deshalb,

  • die angebotenen, altersentsprechenden Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen. Einen Überblick über die Untersuchungen finden Sie im Text Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung.
  • sich regelmäßig zur Hautkrebsfrüherkennung vorzustellen und auch regelmäßig die Haut selbst zu untersuchen.
  • auf das Rauchen zu verzichten.

Weitere Informationen zu Zweitkrebserkrankungen nach einer CLL, finden Sie im Text Leben mit einer chronischen lymphatischen Leukämie.

Belastungen ansprechen

Sie können nicht nur körperliche Beschwerden bei der Nachsorge ansprechen, sondern auch seelischen Belastungen.

Seelische Belastung und soziale Probleme ansprechen: Neben dem körperlichen Befinden können Patientinnen und Patienten beim Nachsorgetermin auch seelische Beschwerden ansprechen. Die Situation, mit einer nicht heilbaren Erkrankung konfrontiert zu werden, kann für viele Menschen sehr belastend sein.

  • Der betreuende Arzt kann Ihnen bei der Suche nach einem Psychotherapeuten oder einer Beratungsstelle helfen. Diese Anlaufstellen sind auf die Unterstützung von Krebspatientinnen und Krebspatienten spezialisiert.
  • Auch Probleme im Alltag, in der Familie oder gegebenenfalls im Beruf können Sie ansprechen. Denn auch zu sozialrechtlichen und beruflichen Fragen gibt es Ansprechpartner, die konkrete Hilfe vermitteln oder Lösungsansätze aufzeigen können.




Quellen und weiterführende Informationen

Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Leitlinien und Quellen sowie nützliche Links, zum Beispiel zur Patientenleitlinie, sind in der Übersicht zur CLL aufgeführt.

Sozialrechtliche Ansprechpartner

Eine Übersicht zu den wichtigsten Anlaufstellen bei sozialrechtlichen Fragen finden Sie:

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Erstellt: 22.07.2021

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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