Leberkrebs (Leberzellkarzinom)
Dieser Text bietet einen allgemeinen Überblick zu Leberkrebs. Bei Fragen zu Ihrer individuellen Erkrankungssituation können Sie uns gerne kostenlos kontaktieren.
- Leberkrebs ist insgesamt eher selten: Unter den etwa 9.500 neu auftretenden bösartigen Lebertumoren pro Jahr sind knapp Zweidrittel Leberzellkarzinome. Männer erkranken im Vergleich zu Frauen häufiger an dieser Krebsart.
- Typische Symptome verursacht das Leberzellkarzinom nicht. Daher erhalten Betroffene die Diagnose meist erst im fortgeschrittenen Stadium.
- Die Behandlung von Leberkrebs richtet sich nach dem Krankheitsstadium und danach, wie gut die Leberfunktion ist.
Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.
Leberkrebs: Kurz erklärt
Das Wort "Leberkrebs" kann für verschiedene Krebsarten stehen. Für die Behandlung und die Prognose ist es wichtig, die genaue Krebsart zu kennen.
Hepatozelluläres Karzinom: Leberzellkarzinom oder Leberzellkrebs
- Aus Gründen der Lesbarkeit wird im nachfolgenden Text in der Regel der Begriff "Leberkrebs" für das hepatozelluläre Karzinom verwendet.
Biliäres Karzinom: Krebs, der in den Gallengängen innerhalb oder außerhalb der Leber entstanden ist
Krebs, der direkt in der Leber entsteht, bezeichnen Fachleute als "primären Leberkrebs".
Leberzellkrebs entsteht aus den Zellen der Leber und ist die häufigste Leberkrebsart. Andere Bezeichnungen für diese Erkrankung sind hepatozelluläres Karzinom (HCC), Leberzellkarzinom oder auch einfach Leberkrebs.
Gallengangskrebs entsteht aus Zellen der Gallenwege. Er kann seinen Ursprung in der Leber haben (intrahepatisch). Dann gehört er zu den primären Lebertumoren. Gallengangskarzinome gibt es auch außerhalb der Leber (extrahepatisch). Fachleute fassen diese Erkrankungen unter dem Begriff "Cholangiozelluläre Karzinome" beziehungsweise "biliäre Karzinome" zusammen.
Lebermetastasen werden häufig auch als "Leberkrebs" bezeichnet. Lebermetastasen sind allerdings keine primären Lebertumoren. Sie bilden sich aus Krebszellen, die von einem Tumor außerhalb der Leber stammen und sich in der Leber angesiedelt haben. Deswegen bezeichnen Fachleute Lebermetastasen als sekundäre Lebertumoren. Sie sind sehr viel häufiger, als primäre Tumoren der Leber.
- Ausführliche Informationen finden Sie in den Texten Lebermetastasen bei Krebs – Entstehung, Diagnose und Behandlung
Merke
- Leberkrebs entsteht in der Leber selbst.
- Lebermetastasen sind Folgen einer anderen Krebsart.
Für die Behandlung ist es wichtig zu wissen, ob man an Leberkrebs oder an Lebermetastasen erkrankt ist.
Wie häufig ist Leberkrebs?
Leberkrebs ist in Westeuropa vergleichsweise selten. Etwa 9.500 Personen erkranken jedes Jahr in Deutschland an einem primären Lebertumor. 3 von 4 Erkrankten davon sind Männer.
Etwa 65 Prozent dieser Tumore sind Leberzellkarzinome. Leberzellkrebs ist bei Männern sogar 4-mal häufiger als bei Frauen. Bei fast allen Patienten entsteht Leberkrebs in einer vorgeschädigten Leber.
Die Zahl der Neuerkrankungen steigt mit dem Alter an. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 71 Jahre für Männer und 75 Jahre für Frauen.
Ist Leberkrebs heilbar?
Wird Leberkrebs sehr früh entdeckt, so besteht eine Chance auf Heilung.
Im fortgeschrittenem Stadium oder bei einer sehr schlechten Leberfunktion ist Leberkrebs nicht mehr heilbar und die Prognose ist für die Betroffenen ungünstig. Ärzte können aber das Tumorwachstum verlangsamen und krebsbedingte Beschwerden lindern.
Leberkrebs: Risiko und Vorbeugung
Was verursacht Leberkrebs?
Leberkrebs entsteht bei 9 von 10 Personen durch eine lang andauernde Schädigung der Leber. Bleibt die Schädigung über Jahre bestehen, kommt es zu einer Bindegewebsvermehrung (Fibrose) und das Lebergewebe vernarbt zunehmend. Es entsteht eine Leberzirrhose, die sich nicht wieder zurückbildet. Risikofaktoren für eine chronische Leberschädigung erhöhen deshalb auch das Risiko für Leberkrebs.
Ursachen für Leberkrebs sind:
- ein hoher Alkoholkonsum
- eine chronische Infektion mit Hepatitis-Viren (vor allem Hepatitis C und Hepatitis B)
- nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (abgekürzt: NAFLD)
- Fettleibigkeit (erhöht auch das NAFLD-Risiko)
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2; auch ein Risikofaktor für NAFLD)
- Stoffwechselstörungen, wie eine Hämochromatose oder ein Morbus Wilson
- seltene Ursachen für eine Leberzirrhose (Beispiele: Autoimmunerkrankungen der Leber, Leberzirrhosen durch Drogen, Arzneimittel, Parasiten oder Giftstoffe)
Wenn Personen mit einem dieser Risikofaktoren zusätzlich rauchen, so erhöht sich das Risiko noch weiter.
Die Ursachen von Leberkrebs sind weltweit unterschiedlich. In Deutschland wird Leberkrebs am häufigsten durch Alkohol oder eine Hepatitis C verursacht. In Südostasien und Afrika spielen Infektionen mit Hepatitis B und C die größte Rolle. In tropischen Ländern tragen auch Leberparasiten und Schimmelpilzgifte zur hohen Erkrankungsrate bei.
Kann man Leberkrebs vorbeugen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das persönliche Risiko für eine Leberschädigung zu senken und damit speziell Leberkrebs vorzubeugen:
- Lassen Sie sich gegen Hepatitis B impfen.
- Trinken Sie möglichst wenig Alkohol.
- Sorgen Sie für einen gesunden Lebensstil und ein normales Körpergewicht
Für Zuckerkranke (Typ-2-Diabetiker) ist das Medikament Metformin eine Möglichkeit, das Risiko für Leberkrebs zu senken.
Menschen mit einer Hepatitis B und einer Hepatitis C können sich mit Medikamenten behandeln lassen.
Bei einer chronischen Lebererkrankung gibt es besondere Empfehlungen: Fachleute empfehlen Personen mit einem bekannten Leberschaden, regelmäßig Kaffee zu trinken. Sie können dadurch ihr Risiko für Leberkrebs senken. Je mehr Kaffee man trinkt, desto größer ist der Schutz vor Leberkrebs. Außerdem sollten Personen mit einem chronischen Leberleiden Alkohol strikt vermeiden.
Früherkennung von Leberkrebs nur bei Vorerkrankungen
Fachleute empfehlen Patienten mit einer fortgeschrittenen Lebererkrankung oder einer anhaltenden (chronischen) Virushepatitis Früherkennungsuntersuchungen auf Leberkrebs. Dasselbe gilt auch für Menschen mit einem erhöhten Leberkrebsrisiko aufgrund bestimmter Stoffwechselerkrankungen. Beispiele sind eine akute intermittierende Porphyrie, eine Glykogenspeicherkrankheit, Morbus Gaucher oder Tyrosinämie Typ I.
Betroffene sollten ihre Leber alle 6 Monate mit Ultraschall untersuchen lassen. Ergänzend kann der Arzt oder die Ärztin den Tumormarker Alpha-Fetoprotein bestimmen.
Symptome von Leberkrebs
Es gibt keine Symptome, die speziell auf Leberkrebs hinweisen. Die Beschwerden sind oft nicht von den Symptomen anderer Leber- oder Gallenwegerkrankungen zu unterscheiden:
- allgemeine Schwäche
- Appetitlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust
- Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch, vor allem auf der rechten Seite
- gelb gefärbte Haut und Augen (Gelbsucht, auch Ikterus genannt)
Häufig wird Leberkrebs im Rahmen von Untersuchungen bei Risikopersonen erkannt, ohne dass sie Beschwerden hatten.
Diagnose Leberkrebs: Untersuchungen bei Krebsverdacht
Bei Verdacht auf Leberkrebs veranlassen Ärztinnen und Ärzte in der Regel folgende Untersuchungen:
- Ultraschall
- Magnetresonanztomographie (MRT)
- Blutuntersuchung
Eine Ultraschalluntersuchung kann erste Hinweise geben. Als weitere Untersuchung empfehlen Fachleute eine Magnetresonanztomographie (MRT) mit Kontrastmittel. Dabei werden mehrere Aufnahmen innerhalb weniger Minuten gemacht. Sollte eine MRT nicht möglich sein, so kommt eine entsprechende Computertomographie (CT) in Frage. Wichtig sind zusätzlich Blutwerte, um die Leberfunktion abzuschätzen.
Gut zu wissen
Leberkrebs hat eine andere Blutversorgung als gesundes Lebergewebe. Dadurch sind spezielle bildgebende Untersuchungen mit Kontrastmittel besonders aussagekräftig.
Das weitere Vorgehen richtet sich deshalb nach den Ergebnissen der ersten Untersuchungen.
Wenn die Diagnose nach den ersten Untersuchungen schon sicher feststeht: Dann müssen die Ärzte die genaue Tumorausdehnung bestimmen. Fachleute empfehlen dafür ergänzend zu der Untersuchung des Bauchraumes (mit MRT oder CT) eine Computertomographie des Brustraums. Eine Gewebeprobe aus der Leber ist nur manchmal notwendig.
Wenn die Leberveränderung mit Ultraschall und MRT nicht sicher beurteilbar ist: Dann hängt das weitere Vorgehen von dem genauen Bild des Leberherds ab. In Frage kommen entweder eine zusätzliche Computertomographie oder eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem verdächtigem Leberbereich.
- Der Arzt oder die Ärztin kann die Gewebeprobe für die Biopsie von außen durch die Haut entnehmen. Da die Leber selbst nicht schmerzempfindlich ist, genügt dafür eine örtliche Betäubung der Haut. Das entnommene Gewebe wird dann unter dem Mikroskop genau untersucht.
- Bei sehr kleinen Veränderungen unter 1 cm können die Ärzte auch abwarten. In diesem Fall werden die Untersuchungen nach 3 Monaten wiederholt.
Personen ohne Lebervorerkrankungen
Bei Personen mit Verdacht auf Leberkrebs, die keine Vorerkrankung der Leber haben, gilt ein anderes Vorgehen. Fachleute empfehlen in dieser Situation vor einer Behandlung den Verdacht immer mit einer Gewebeprobe (Biopsie) zu sichern – zusätzlich zu den bildgebenden Untersuchungen.
Spielen Tumormarker eine Rolle in der Diagnose von Leberkrebs?
Den Tumormarker Alpha-Fetoprotein (AFP) setzen Ärzte vor allem ein, um den Verlauf einer bekannten Erkrankung zu kontrollieren.
Für die Diagnose von Leberkrebs ist der Tumormarker aber zu ungenau. Im frühen Krebsstadium ist das Alpha-Fetoprotein oft normal. Bei fortgeschrittenem Leberkrebs kann das AFP ansteigen. Es kann allerdings auch bei chronischen Leberkrankheiten erhöht sein, obwohl keine Krebserkrankung besteht.
Therapie von Leberkrebs
Welche Behandlung bei Leberkrebs in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Ausdehnung der Erkrankung (dem Krankheitsstadium)
- Leberfunktion
- allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit
In einer fachübergreifenden Tumorkonferenz besprechen Ärztinnen und Ärzte verschiedener Disziplinen, welche Therapie für die individuelle Situation des oder der Betroffenen am besten geeignet ist.
Haben Betroffene zudem eine chronische Hepatitis- B- oder -C-Virusinfektion, empfehlen Fachleute diese auch zu behandeln.
Therapie in heilender Absicht (kurative Therapie)
Im frühen Erkrankungsstadium ist Leberkrebs heilbar. Als Behandlung kommen dann vorrangig in Frage:
- eine operative Entfernung von Leberteilen
- eine Lebertransplantation
- eine Zerstörung des Lebertumors durch Hitze (Radiofrequenz-Ablation oder Mikrowellen-Ablation)
Jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile.
Leberteilentfernung: Man kann bis zu drei Viertel einer gesunden Leber entfernen. Aus diesem Grund ist die operative Entfernung des Lebertumors besonders für Personen geeignet, die keine Leberzirrhose haben. Häufiger entsteht Leberkrebs allerdings in einer vorbestehenden Leberzirrhose: Eine Leberteilentfernung ist dann oft nicht möglich, weil die Leberfunktion in der Restleber nicht ausreichen würde.
Lebertransplantation: Die Lebertransplantation ist eine Möglichkeit, sowohl den Leberkrebs als auch eine Leberzirrhose zu beseitigen. Eine Lebertransplantation ist ein sehr großer Eingriff. Es besteht das Risiko für Komplikationen, insbesondere kurz nach der Operation. Auch müssen Betroffene lebenslang das Immunsystem mit Medikamenten unterdrücken, damit der Körper die transplantierte Leber nicht abstößt. Eine Lebertransplantation kommt deshalb nicht für jeden Patienten in Frage.
- Oft sind die Wartezeiten auf eine Spenderleber sehr lang: Der Leberkrebs wächst in dieser Zeit aber weiter. Ärzte können dann versuchen, das Tumorwachstum durch zusätzliche Therapien zu bremsen und so eine spätere Lebertransplantation noch zu ermöglichen.
Ablation (Radiofrequenzablation oder Mikrowellenablation): Mit einer speziellen Sonde können Lebertumoren durch Hitze zerstört werden. Für das Einbringen der Sonde ist in der Regel keine Operation notwendig. Ärzte können die Sonde meist mit örtlicher Betäubung durch die Bauchdecke hinweg platzieren. Eine Ablation ist besonders dann geeignet, wenn
- der Lebertumor klein (unter 3 cm) ist,
- der Lebertumor mit einer Operation nur schwierig zu entfernen wäre oder
- die Leberfunktion eingeschränkt ist.
Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist
Häufig haben Betroffene keine Heilungschance mehr, wenn der Leberkrebs festgestellt wird. Das Ziel ist dann, das Krebswachstum so lange wie möglich aufzuhalten und krebsbedingte Beschwerden zu lindern.
Alle Therapien setzen eine ausreichende Leberfunktion voraus. Diese beurteilen Ärzte beispielsweise anhand der Leberwerte im Blut. Basierend darauf, wägen Ärzte für jede individuelle Situation gemeinsam mit den Betroffenen ab, welche Behandlung den größten Nutzen bringt. In Frage kommen verschiedene Therapien.
Örtliche Therapien: Es stehen mehrere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um die Tumore direkt in der Leber zu behandeln. Sogenannte minimal-invasive Verfahren, wie transarterielle Chemoembolisation (TACE) oder transarterielle Radioembolisation (TARE / SIRT) zerstören die Lebertumoren von innen. Durch einen Gefäßkatheter kann der Arzt oder die Ärztin Medikamente oder radioaktive Partikel in den Tumor einbringen. Auch eine Hochpräzisions-Strahlentherapie ist bei manchen Patienten möglich.
Medikamente: Für die medikamentöse Behandlung von Leberkrebs haben sich in Studien vor allem Immuntherapien oder zielgerichtete Therapien als hilfreich erwiesen.
Immuntherapie gegen Krebs (PDF)
Zielgerichtete Krebstherapien (PDF)
Immuntherapie gegen Krebs: Impfungen, Antikörper, neue Wirkstoffe
Fachleute empfehlen beispielsweise eine Kombination aus dem Immun-Checkpoint-Hemmer Atezolizumab mit dem zielgerichteten Antikörper Bevacizumab. Ist eine solche Kombination nicht möglich, so kommen die zielgerichteten Medikamente Sorafenib oder Lenvatinib in Frage. Falls die Krebserkrankung unter den ersten Therapien fortschreitet, gibt es weitere zielgerichtete Medikamente oder – abhängig vom individuellen Krankheitsverlauf – auch eine Immuntherapie.
Unterstützende Therapie: Auch Beschwerden durch den Krebs oder Therapienebenwirkungen erfordern eine Behandlung. Bei sehr fortgeschrittener Erkrankung sind diese Therapien besonders wichtig. Belastende Symptome, wie Schmerzen, Bauchwasser oder Verdauungsbeschwerden kann man meist lindern und so die Lebensqualität verbessern.
Was tun, wenn die Erkrankung fortschreitet oder sich der Zustand verschlechtert?
Eine Antwort darauf ist nicht einfach. Manche Patientinnen oder Patienten möchten sich durch zusätzliche Nebenwirkungen einer Krebstherapie nicht einschränken lassen. Man kann dann vereinbaren, dass sich Ärzte allein auf die Behandlung von belastenden Symptomen beschränken. Andere Betroffene möchten alles versuchen, um die Lebenszeit zu verlängern und nehmen dabei auch starke Nebenwirkungen in Kauf.
Sprechen Sie deshalb mit Ihren Ärzten, welche Wünsche und Vorstellungen Sie persönlich haben.
Reha und Nachsorge von Leberkrebs
Rehabilitation
Eine Rehabilitation, auch Reha genannt, kann helfen, sich nach der Behandlung zu erholen. Einen Anspruch auf Rehabilitationsleistungen haben fast alle Krebspatienten.
Nähere Informationen zur Rehabilitation nach Krebs finden Sie in dem Text Rehabilitation nach Krebs: Was hilft beim Gesundwerden?
Nachsorge nach Therapie in heilender Absicht
Wurden Leberkrebs-Patienten oder -Patientinnen mit dem Ziel der Heilung behandelt, schließen sich für sie Nachsorgeuntersuchungen an. Fachleute empfehlen regelmäßige Kontrolluntersuchungen in den ersten 5 Jahren. Sie dienen dazu, einen Krankheitsrückfall frühzeitig zu erkennen. Bei der Nachsorge können Betroffene auch Folgen der Therapie und persönliche Probleme ansprechen.
Zusätzlich zum Arztgespräch empfehlen Fachleute bildgebende Untersuchungen, wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT). Die Zeitintervalle dieser Untersuchung hängen von der Vorbehandlung ab.
Patienten mit einer Leberzirrhose werden nach Abschluss der ersten 5 Jahre Nachsorge weitere lebenslange Früherkennungsuntersuchungen empfohlen. Dabei führt der Arzt oder die Ärztin in der Regel alle 6 Monate eine Ultraschalluntersuchung der Leber durch.
Für Patienten nach einer Lebertransplantation kommen zusätzliche Kontrolluntersuchungen hinzu. Um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern, müssen die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems korrekt dosiert sein. Die Medikamente und Kontrolluntersuchungen legt das Transplantationszentrum fest.
Weiterführende Informationen zur Nachsorge nach Krebs finden Sie in dem Text Nachsorge bei Krebspatienten – Was kann sie leisten, was nicht?
Verlaufskontrollen: Wenn eine Heilung nicht möglich ist
Ist der Leberkrebs nicht heilbar, dann werden Ärzte den Tumor in regelmäßige Verlaufskontrollen während der Therapie beobachten. Diese finden in Zeitabstände von 4 bis 12 Wochen statt. So können die Ärzte beurteilen, ob die Therapie wirksam war und den Tumor im Wachstum gehemmt hat.
Zum Weiterlesen
Eine fortgeschrittene Krebserkrankung ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stark belastend.
Wie Sie Hilfe für die Krankheitsbewältigung bekommen können, lesen Sie auf folgenden Seiten:
Krankheitsverarbeitung bei Krebs: Hilfe für Betroffene und Angehörige
Ansprechpartner für Leberkrebs: Ärzte und Krankenhäuser finden
Erste Ansprechpersonen bei Verdacht auf Leberkrebs oder chronischen Lebererkrankungen sind normalerweise Hausärzte oder Fachärzte für Innere Medizin mit einer Spezialisierung für Erkrankungen des Verdauungstraktes (Gastroenterologen).
Bei Verdacht oder zur Behandlung müssen sich Betroffene aber oft an eine Klinik oder an spezialisierte Ärztinnen oder Ärzte wenden.
Krankenhäuser, die besonders viel Erfahrung bei der Behandlung von Patienten mit Leberkrebs haben, können sich dies durch eine Zertifizierung bestätigen lassen. Die Deutsche Krebsgesellschaft prüft dabei regelmäßig die Einhaltung bestimmter fachlicher Anforderungen.
Die Adressen der zertifizierten Leberkrebszentren finden Sie auf der Internetseite OncoMAP.
Speziell für Operationen der Leber vergibt die Deutsche Gesellschaft für Viszeralchirurgie (DGAV) eine Zertifizierung. Die Klinik-Liste bezieht sich auf die Qualität der chirurgischen Abteilungen.
Quellen und Links für Interessierte und Fachkreise
Sie haben Fragen zu Leberkrebs? Wir sind für Sie da.
Sie erreichen uns kostenlos:
- am Telefon unter 0800 – 420 30 40, täglich von 8 bis 20 Uhr
- per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de (datensicheres Kontaktformular)
Wir als Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums können zwar das Gespräch mit Ihren Ärzten nicht ersetzen. Wir können Ihnen aber weitere Informationen zu Leberkrebs bieten. Auch können wir helfen, die persönliche Krankheitssituation näher einzuschätzen und geeignete Ansprechpartner zu finden.
krebsinformationsdienst.med: Service für Fachkreise aktuell – evidenzbasiert – unabhängig
Sie betreuen beruflich Patientinnen und Patienten mit Leberkrebs und haben Fragen? Mit dem Angebot krebsinformationsdienst.med unterstützt Sie der Krebsinformationsdienst bei Ihrer Arbeit, mit unabhängigen, aktuellen und qualitätsgesicherten Informationen. Der Service steht Ihnen von Montag bis Freitag kostenlos zur Verfügung
- telefonisch von 8 bis 20 Uhr unter 0800 – 430 40 50
- per E-Mail an kid.med@dkfz.de (datensicheres Kontaktformular)
Zum Weiterlesen
Verlässliche Ansprechpartner zum Thema Krebs finden Sie unter Adressen und Links.
Weiteres Informationsmaterial zum Lesen, Bestellen oder Ausdrucken finden Sie unter Unsere Broschüren – darunter beispielsweise:
- Informationsblatt Arzt- und Kliniksuche: Gute Ansprechpartner finden (PDF)
- Informationsblatt Behandlungswahl: Was muss ich wissen? (PDF)
Qualitätsgeprüfte Broschüren zu Leberkrebs anderer Anbieter finden Sie unter Kostenlose Broschüren zu Leber- oder Gallenwegskrebs.
Quellen und weiterführende Informationen
Patientenleitlinie
Allgemeinverständliche Informationen zu Leberkrebs finden Patienten, Angehörige und alle Interessierten in der Patientenleitlinie "Leberkrebs – Ein Ratgeber für Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC)". Sie ist beim Leitlinienprogramm Onkologie abrufbar.
Leitlinien
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Diagnostik und Therapie des Hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karziome, Langversion 3.0, 2022, AWMF Registernummer: 032/053OL, (abgerufen am: 09.08.2022)
Fachgesellschaften
Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) fördert die Entwicklung von Behandlungsleitlinien zum Thema Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen der Verdauungsorgane. Zusätzlich zur Leitlinie zum hepatozellulären Karzinom finden Sie hier verschiedene Leitlinien zu Leber-Vorerkrankungen.
Epidemiologie
Aktuelle statistische Daten bietet das Zentrum für Krebsregisterdaten. Eine Zusammenfassung bietet die Broschüre "Krebs in Deutschland" der epidemiologischen Krebsregister e. V. (GEKID) und des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut.
Weitere Themen
Erstellt: 28.01.2022
Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.
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