Chronische lymphatische
Leukämie

Chronische lymphatische Leukämie: Risikofaktoren und Früherkennung

Letzte Aktualisierung: 22.07.2021
  • Bei den meisten Patientinnen und Patienten lässt sich keine eindeutige Ursache für ihre chronische lymphatische Leukämie (CLL) feststellen.
  • Bestimmte Erkrankungen und genetische Faktoren können das Risiko für eine CLL beeinflussen. Auch ein beruflicher Kontakt mit Benzol und organischen Lösungsmitteln gilt als möglicher Risikofaktor.
  • Es gibt keine empfohlenen Untersuchungen zur Früherkennung einer chronischen lymphatischen Leukämie.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt zu ersetzen.

Zum Weiterlesen

Ob jemand in seinem Leben einmal an einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) erkranken wird oder nicht, kann niemand vorhersagen. Bei den meisten Patientinnen und Patienten finden Ärzte keine eindeutige Ursache dafür, warum sich eine CLL entwickelt hat. Nach heutigem Wissen müssen verschiedene Faktoren zusammenwirken, bevor eine CLL entsteht.

Möglicherweise führen folgende Faktoren – statistisch betrachtet – zu einem leicht erhöhten Risiko für eine CLL:

  • ererbte (genetische) Faktoren: Erstgradige Verwandte, beispielsweise Kinder von CLL-Patienten, haben ein leicht erhöhtes Risiko, ebenfalls an einer CLL oder an einem anderen Lymphom zu erkranken.
  • bestimmte Erkrankungen: etwa allergische Erkrankungen, Hepatitis-C-Infektionen oder viele Atemwegsinfekte in der Krankengeschichte
Chemikalien-Flasche mit einem Etikett, das mit "Benzol" und der Summenformel von Benzol beschriftet ist
Der regelmäßige Kontakt mit dem Lösungsmittel Benzol kann vermutlich das Risiko für eine chronische lymphatische Leukämie erhöhen. © modifiziert nach sulit.photos, Shutterstock.com

Alter: Je älter eine Person wird, desto wahrscheinlicher ist es an einem Lymphom wie der CLL zu erkranken. Eine mögliche Ursache: Mit dem Alter nehmen Veränderungen im Erbgut von Zellen zu.

In welchem Umfang Umweltfaktoren dazu beitragen, dass eine CLL entsteht, ist noch unklar. Bekannt ist, dass ein regelmäßiger beruflicher Kontakt mit Benzol und organischen Lösungsmitteln vermutlich das Risiko erhöht, an einer CLL zu erkranken.

  • Bei einer beruflichen Belastung mit den Chemikalien Benzol oder 1,3-Butadien ist die CLL in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt.

Es gibt kein Angebot zur Früherkennung von chronisch lymphatischen Leukämien (CLL) in Deutschland.

Auch eine gezielte frühe Diagnosestellung des CLL-Vorstadiums monoklonale B-Lymphozytose (MBL) führt nach derzeitigem Wissen nicht zu einem besseren oder längeren Überleben der Betroffenen.

So urteilen Experten: Ein Früherkennungsprogramm für das Vorstadium MBL oder eine CLL in einem frühen Stadium ohne Beschwerden würde weder die Behandlung der Erkrankung noch die Lebensqualität und Prognose der Betroffenen deutlich verbessern.



Quellen und weiterführende Informationen (Auswahl)

Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Leitlinien und Quellen sowie nützliche Links, zum Beispiel zur Patientenleitlinie, sind in der Übersicht zur CLL aufgeführt. Im Folgenden findet sich eine Auswahl weiterer Quellen:

Fachartikel

Rushton L, Schnatter AR, Tang G, Glass DC. Acute myeloid and chronic lymphoid leukaemias and exposure to low-level benzene among petroleum workers. Br J Cancer. 2014 Feb 4;110(3):783-7. doi: 10.1038/bjc.2013.780.

Vlaanderen J, Lan Q, Kromhout H, Rothman N, Vermeulen R. Occupational benzene exposure and the risk of lymphoma subtypes: a meta-analysis of cohort studies incorporating three study quality dimensions. Environ Health Perspect. 2011 Feb;119(2):159-67. doi: 10.1289/ehp.1002318.

Institutionen und Fachgesellschaften

Merkblatt zur Berufskrankheit Nr. 1318 Erkrankungen des Blutes, des blutbildenden und des lymphatischen Systems durch Benzol (PDF) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Stand: 30.12.2009, abgerufen am 12.07.2021)

Gesetze und Verordnungen

Berufskrankheiten-Verordnung (BKV), abgerufen am 12.07.2021

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Erstellt: 22.07.2021

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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