Darmkrebs

Darmkrebs-Früherkennung

Letzte Aktualisierung: 11.08.2021

Welche Möglichkeiten gibt es zur Früherkennung von Darmkrebs? Die wichtigste Untersuchung ist die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt. Aber auch ein Stuhltest auf nicht sichtbares Blut gehört zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm in Deutschland. Wer hat Anspruch auf diese Untersuchungen? Wie zuverlässig sind sie? Gibt es Alternativen zur Darmspiegelung? Hintergründe bietet der folgende Text.

Die persönliche Entscheidung für oder gegen die "Darmkrebsvorsorge" lässt sich besser treffen, wenn man über die Vor- und Nachteile der Untersuchungen Bescheid weiß. Wie hoch das persönliche Risiko ist, an Darmkrebs zu erkranken, spielt ebenso eine Rolle. Daher lässt sich das Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin durch Auskünfte aus dem Internet nicht ersetzen.

Früherkennung von Darmkrebs: Diese Angebote gibt es in Deutschland

Ab dem Alter von 50 Jahren hat in Deutschland jeder Versicherte Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Sie sind Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms. Die Kosten werden daher von den gesetzlichen wie auch von den privaten Krankenkassen übernommen. Solche Früherkennungsuntersuchungen für große Gruppen Gesunder bezeichnet man auch als "Screening".

Experten schätzen die Früherkennung als sinnvoll ein: Wenn Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, sind die Heilungsaussichten gut. Und: Bei einer Darmspiegelung können sogar Krebsvorstufen entfernt werden, bevor sie sich zu einem Tumor entwickeln. Diese Untersuchung kann deshalb eine echte "Krebsvorsorge" sein und vor Krebs schützen.
Der Nutzen und auch die Risiken der verfügbaren Untersuchungen werden fortlaufend in Studien untersucht. Wissenschaftler prüfen aber auch, ob neuere Untersuchungsverfahren zur Früherkennung von Darmkrebs geeignet sind.

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Welche Untersuchungen gehören dazu?

Lexikon

iFOBT: Immunologischer Stuhltest auf verstecktes Blut, die Abkürzung steht für immunologischer fäkaler Okkultbluttest, ab dem Alter von 50 Jahren zur Krebsfrüherkennung
Koloskopie: Darmspiegelung; zur Untersuchung bei Beschwerden oder Symptomen; zur Krebsfrüherkennung für Männer ab dem Alter von 50 Jahren, für Frauen ab 55 Jahren

Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl: Ab dem Alter von 50 Jahren können Männer und Frauen jährlich ihren Stuhl untersuchen lassen, ab 55 Jahren alle 2 Jahre. Der Grund: Darmtumoren bluten häufiger als gesunde Darmschleimhaut. Sogenannte immunologische Stuhltests (iFOBT) weisen auch kleinste Blutmengen im Stuhl nach, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind.

Darmspiegelung: Für Männer ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren wird im Früherkennungsprogramm eine Darmspiegelung angeboten. Sie ist zuverlässiger als der Stuhltest. Ärzte schauen dabei den Darm mit einem Endoskop von innen an. Krebsvorstufen können sie bei der Untersuchung sofort entfernen. Die Darmspiegelung heißt fachsprachlich Koloskopie.

  • Warum können Männer früher teilnehmen als Frauen? Studien haben gezeigt, dass ihr Risiko in diesem Alter bereits etwas höher ist als das von Frauen.

Ist das Ergebnis unauffällig, reicht es, wenn man die Untersuchung nach frühestens 10 Jahren noch einmal in Anspruch nimmt. Insgesamt haben Frauen und Männer im Früherkennungsprogramm Anspruch auf 2 Darmspiegelungen. Lässt man die erste Untersuchung erst ab dem Alter von 65 Jahren durchführen, dann hat man keinen Anspruch auf eine zweite Darmspiegelung.

Wichtig: Wer die Koloskopie nach Abwägung aller Vor- und Nachteile ablehnt, kann alternativ regelmäßig einen Stuhltest machen.

Abtasten des Enddarms (nicht mehr Teil der Darmkrebs-Früherkennung): Nicht mehr Teil des gesetzlichen Programms zur Früherkennung von Darmkrebs ist das Abtasten des Enddarms. Bei der Untersuchung können Ärzte unter Umständen Veränderungen im letzten Darmabschnitt bemerken. Der Nachteil: Tumoren können auch in Darmabschnitten entstehen, die sich nicht ertasten lassen. Je nach Situation führen Ärzte die Untersuchung aber weiter durch, zum Beispiel bei der Untersuchung der Prostata bei Männern oder bei Frauen im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung.

Beschwerden? Vorerkrankungen? Krebs in der Familie?

Die Regelungen zur Krebsfrüherkennung gelten für gesunde Menschen. Was tun, wenn man Beschwerden hat? Welche Empfehlungen gibt es für Menschen, in deren Familie bereits Darmkrebs oder Darmkrebsvorstufen aufgetreten sind? Was gilt für Menschen mit besonderen Risikofaktoren, etwa einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung?

  • Wer Beschwerden hat oder auffällige Veränderungen bemerkt, sollte nicht bis zum nächsten "Vorsorge"-Termin warten, sondern gleich zum Arzt gehen. Welche Warnzeichen sollte man ernst nehmen? Dazu gehören Blut im Stuhl, andauernde Veränderungen der Stuhlgewohnheiten oder wiederholte stärkere Bauchschmerzen. Diese Symptome können auch auf andere Darmerkrankungen hinweisen. Sie sollten dennoch vom Arzt untersucht werden.
  • Betroffene, bei denen es möglicherweise besondere Risiken für Darmkrebs gibt, sollten mit ihren Ärzten besprechen, ob sie früher mit regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen beginnen und nicht erst mit 50 Jahren. Mehr dazu lesen Interessierte auch im Text Darmkrebs: Risikofaktoren und Vorbeugung.

Wohin gehen zur Beratung und Früherkennung?

Einladung und Beratung: Personen, die die gesetzlich festgelegten Voraussetzungen erfüllen, erhalten von ihrer Krankenkasse in regelmäßigen Abständen eine Einladung zur Darmkrebsfrüherkennung. Außerdem können sie ein Beratungsgespräch beim Arzt in Anspruch nehmen.

Teilnahme ohne Einladung: Die Teilnahme am Screening-Angebot ist aber nicht vom Einladungsschreiben abhängig. Das heißt, sobald man das betreffende Alter erreicht hat, kann man die Früherkennungsuntersuchungen nutzen, auch wenn man das Einladungsschreiben noch nicht erhalten hat.

Wohin zum Stuhltest? Erste Ansprechpartner für die Darmkrebsfrüherkennung sind der Hausarzt oder die Hausärztin, bei Frauen auch der behandelnde Gynäkologe oder die Gynäkologin. Diese Ärzte informieren auch zu Nutzen und Risiken der Früherkennung. Wenn man sich dafür entscheidet, geben sie ein Stuhlproben-Entnahmeset für den Test auf verstecktes Blut mit nach Hause.

Wohin zur Darmspiegelung? Zur Darmspiegelung müssen Haus- oder Frauenarzt hingegen überweisen: Die Koloskopie darf nur von Medizinern durchgeführt werden, die eine besondere Weiterbildung und Qualifikation für diese Untersuchung nachgewiesen haben. Auch die Ausstattung und die Abläufe in der Praxis müssen entsprechend geregelt und zertifiziert sein.

Recht auf Nichtwissen?

Die Darmkrebsfrüherkennung ist keine Pflicht: Niemand muss teilnehmen. Wer sich gegen eine Früherkennungsuntersuchung entscheidet, verliert deshalb nicht seinen Versicherungsschutz. Auch wenn man später an Darmkrebs erkrankt, wird man bei der Behandlung im Krankenhaus oder der Arztpraxis nicht benachteiligt. Über die Vor- und Nachteile der "Krebsvorsorge" Bescheid zu wissen hilft aber bei der Entscheidung, ob man teilnimmt oder nicht.

Darmkrebs trotz Früherkennung?

Auch wenn die Früherkennungsuntersuchungen heute eine hohe Qualität haben - hundertprozentige Sicherheit bieten sie nicht. Rein statistisch lässt es sich nie ganz ausschließen, dass auch Menschen an Darmkrebs erkranken, die regelmäßig zur "Vorsorge" gegangen sind und sehr gesund gelebt haben.

Zum gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland gehört ein Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl. Wer möchte, kann diese Untersuchung im Alter von 50 bis 54 jährlich durchführen lassen. Die gesetzlichen wie die privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten. Ab 55 bezahlen die Krankenkassen den Test alle zwei Jahre. Ansprechpartner sind Hausärzte, bei Frauen auch Gynäkologen, bei Männern Urologen.

Worauf beruhen diese Tests?
Tumore im Darm bluten häufig. Auch Darmpolypen – die Krebsvorstufen sein können – bluten manchmal. Das Blut wird dann oft mit dem Stuhl ausgeschieden. Meist ist die Menge aber so gering, dass man es mit bloßem Auge nicht erkennt. Dieses nicht sichtbare ("okkulte") Blut im Stuhl kann man mit sogenannten Stuhltests nachweisen.
Bis März 2017 waren Tests in Gebrauch, die das Blut mit einer biochemischen Methode nachweisen. Man bezeichnet sie als Guajak-Test oder "guajakbasierten fäkalen Okkultbluttest", abgekürzt gFOBT.

Seit dem 1. April 2017 können Versicherte neuere Stuhltestverfahren in Anspruch nehmen: Die sogenannten quantitativen immunologischen Stuhltests weisen Blut im Stuhl mithilfe von Antikörpern nach. Diese binden spezifisch an den Blutfarbstoff Hämoglobin. Ein Vorteil dieser Tests: Sie weisen tatsächlich nur menschliches Blut nach und sind deshalb weniger störanfällig.
Diese neuen Verfahren bezeichnet man fachsprachlich als "immunologische fäkale Okkultbluttests", abgekürzt iFOBT, manchmal auch als "fäkale immunchemische Tests", abgekürzt FIT.

Wichtig zu wissen: Es gibt auch qualitative Stuhltests. Diese übernehmen Krankenkassen im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung nicht. Der Grund: Quantitative Stuhltests ermöglichen eine bessere Bewertung und Sicherung der Qualität des gesetzlichen Darmkrebsfrüherkennungsprogramms als qualitative Tests.

Wie wird der Stuhltest durchgeführt?

Röhrchen für Stuhlprobe; Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
Für den Test auf Blut im Stuhl sammelt man zu Hause eine Stuhlprobe. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Für den Test bekommt man ein Stuhlproben-Entnahmeset mit nach Hause. Frauen, die ihre Periodenblutung haben, sollten den Test erst mehrere Tage danach durchführen, wenn die Blutung sicher aufgehört hat.

Mit dem Stuhlentnahmeset sammelt man eine Stuhlprobe, wie in der beigefügten Anleitung beschrieben. Möglichst bis zum nächsten Tag gibt man die Probe in der Arztpraxis ab. Zur Auswertung wird sie an ein Labor geschickt. Bis das Ergebnis vorliegt, können mehrere Tage vergehen. Eine Benachrichtigung von Arzt oder Ärztin erhält man normalerweise nur, falls etwas Auffälliges gefunden wird.

Wie geht es weiter, wenn das Ergebnis des Stuhltests positiv ist, wenn also Blut nachgewiesen wird?
Wenn Blutbeimengungen im Stuhl gefunden wurden, dann muss die Ursache durch weitere Untersuchungen geklärt werden. Dazu gehört vor allem die Darmspiegelung, mehr dazu im Text "Darmkrebs: Was tun bei Krebsverdacht?". Bei der Entscheidung für oder gegen einen Stuhltest sollte man sich also auch überlegen, ob man bereit ist, bei einem auffälligen Ergebnis eine Darmspiegelung machen zu lassen.

Wie zuverlässig sind die gängigen Tests auf verstecktes Blut?

Blut im Stuhl = Krebs?

Wenn der Test Blut im Stuhl anzeigt, bedeutet das nicht automatisch Krebs: Oft hat die Blutung andere, harmlosere Ursachen: zum Beispiel Hämorrhoiden oder Darmentzündungen.

Der Nachweis von Blut im Stuhl muss nicht gleich Krebs bedeuten: Nur bei einem kleinen Teil derer, bei denen der Test angeschlagen hat, finden die Ärzte durch weitere Untersuchungen tatsächlich einen bösartigen Tumor. Bei den übrigen hat die Blutung andere Ursachen: zum Beispiel Polypen im Darm, Hämorrhoiden oder Darmentzündungen. Polypen können allerdings Vorstufen von Krebs sein: Werden sie entfernt, dann entsteht Krebs unter Umständen erst gar nicht.

Wichtig ist aber auch: Nicht jeder bösartige Tumor blutet. Das bedeutet: Auch wenn kein Blut im Stuhl gefunden wurde, kann eine Krebserkrankung vorliegen.

Tests, die für das gesetzliche Früherkennungsprogramm zugelassen werden, müssen bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen:

  • Sie dürfen nicht zu oft falschen Alarm schlagen und damit Betroffene unnötig belasten ("falsch positive" Ergebnisse).
  • Sie müssen aber dennoch mit einer gewissen Zuverlässigkeit Betroffene mit Darmkrebs oder fortgeschrittenen Krebsvorstufen erkennen.

Zugelassen werden nur solche Tests, deren Spezifität bei mindestens 90 Prozent liegt. Das bedeutet: Bei höchstens einer von zehn Personen, bei denen der Test anschlägt, darf ein falscher Alarm vorliegen. Die Empfindlichkeit muss dagegen bei mindestens 25 Prozent liegen. Das bedeutet: Bei mindestens 25 von 100 Betroffenen mit einem Darmtumor oder einer fortgeschrittenen Krebsvorstufe muss der Test anschlagen.

Was bringt der Stuhltest?

Hochwertige vergleichende Studien an großen Bevölkerungsgruppen haben ergeben: Wird der Test regelmäßig wiederholt, dann sinkt auf lange Sicht die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu sterben. Diese Studien wurden zwar noch mit den älteren biochemischen Tests durchgeführt. Fachleute gehen aber davon aus, dass die Ergebnisse auf die neueren immunologischen Tests übertragbar sind. Denn vergleichende Studien der beiden Testverfahren zeigen: Die immunologischen Stuhltests sind noch empfindlicher und genauer als die bisher genutzten Tests - sie zeigen Blut im Stuhl zuverlässiger an.

Fachleute haben anhand der bisher veröffentlichten Studien Modellrechnungen durchgeführt, die den Nutzen der Untersuchung darstellen. Sie unterscheiden dabei zwischen Frauen und Männern, da ihr Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, unterschiedlich hoch ist. Die Schätzungen beziehen sich außerdem auf bestimmte Altersgruppen.

Für Frauen gilt: Wenn 1.000 fünfzigjährige Frauen über zehn Jahre regelmäßig Stuhltests machen, dann haben 340 von ihnen irgendwann ein auffälliges Testergebnis. Sie werden zu einer Darmspiegelung eingeladen.
Bei 223 von ihnen ist das Ergebnis der Darmspiegelung unauffällig. Sie müssen erst zehn Jahre später wieder eine Früherkennungsuntersuchung durchführen.
Bei 114 Frauen finden die Ärzte dagegen Darmpolypen, von denen ein Teil als Krebsvorstufe gilt. Diese werden entfernt. Wann die nächste Untersuchung stattfinden sollte, hängt von der Menge und Beschaffenheit der Polypen ab. Drei der Frauen erhalten die Diagnose Darmkrebs und müssen behandelt werden, mehr dazu im Text "Behandlungsmöglichkeiten bei Darmkrebs". Bei zwei der 1.000 Frauen dagegen übersieht der Stuhltest bereits vorhandenen Krebs, dieser wird dann erst aufgrund von Beschwerden festgestellt.

  • Insgesamt schätzen Fachleute: Machen 1.000 Frauen regelmäßig über zehn Jahre Stuhltests, wird von ihnen innerhalb dieser Zeitspanne bis zu eine Frau weniger an Darmkrebs sterben.

Für Männer gilt: Wenn 1.000 Fünfzigjährige zehn Jahre lang regelmäßig Stuhltests machen, dann werden 340 von ihnen aufgrund eines auffälligen Ergebnisses zur Darmspiegelung eingeladen. Bei 180 von diesen Männern finden die Ärzte bei der Koloskopie nichts Auffälliges. Sie müssen erst zehn Jahre später wieder eine Früherkennungsuntersuchung durchführen.
Bei 155 Männern werden Darmpolypen entdeckt und entfernt. Von Menge und Beschaffenheit und damit dem Risiko dieser Polypen hängt ab, wann sie die nächste Untersuchung machen lassen sollten. Fünf der Männer erhalten die Diagnose Darmkrebs und müssen behandelt werden. Bei zwei der Männer übersieht der Stuhltest Krebs, dieser wird dann erst später aufgrund von Beschwerden festgestellt.

  • Insgesamt schätzen die Experten, dass innerhalb von zehn Jahren bis zu ein Mann weniger an Darmkrebs stirbt, wenn 1.000 Männer regelmäßig Stuhltests machen.

Die hier genannten Zahlen stammen aus der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme.

Derzeit haben gesetzlich krankenversicherten Männer ab dem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Darmspiegelung, Frauen ab 55 Jahren. Die Spiegelung des Darms ist derzeit die zuverlässigste Methode zur Darmkrebsfrüherkennung: Wartet man nicht so lange, bis bereits Beschwerden auftreten, werden rein statistisch Tumoren in einem früheren Stadium gefunden. Für die meisten Betroffenen bedeutet dies, dass die Heilungschancen höher sind. Ein weiterer Vorteil: Krebsvorstufen wie zum Beispiel eine bestimmte Form von Schleimhaut-Polypen - sogenannte Adenome - können entdeckt und gleich entfernt werden. So wird von vornherein verhindert, dass sie sich zu Krebs weiterentwickeln.

Untersuchung ambulant möglich

Während der Darmspiegelung © Felix Burda Stiftung
Bei der Darmspiegelung untersucht der Arzt den gesamten Dickdarm mit einem Koloskop. © Felix Burda Stiftung

Die Darmspiegelung kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Die Untersuchung dürfen nur Mediziner durchführen, die eine entsprechende Weiterbildung und eine bestimmte Anzahl von regelmäßigen Koloskopien nachweisen können. Dies sind meist Fachärzte für innere Medizin mit einer Spezialisierung für Erkrankungen des Verdauungstraktes, sogenannte Gastroenterologen. Haus- oder Frauenarzt können eine Überweisung ausstellen.

Zur Vorbereitung muss man den Darm vollständig entleeren. Wie diese Darmreinigung durchgeführt wird und was man einige Tage vor der Untersuchung beim Essen beachten sollte, erfährt man vorab über eine schriftliche Aufklärung und das Gespräch mit dem durchführenden Arzt oder der Ärztin.

Was passiert bei der Untersuchung?
Bei der Darmspiegelung selbst untersuchen die Ärzte den gesamten Dick- und Enddarm mithilfe eines Endoskops. Das ist ein etwa fingerdicker, biegsamer Schlauch mit einer kleinen Kamera am Ende. Über einen Monitor können die Ärzte die Bilder aus dem Darminneren beurteilen. Wenn man möchte, kann man die Untersuchung auf diesem Monitor auch selbst mitverfolgen.

Finden sich verdächtige Gewebewucherungen, dann werden sie sofort entfernt. Dies geschieht mit kleinen Instrumenten, die sich ebenfalls durch den Schlauch einschieben lassen. Entnommene Proben werden im Labor auf Krebszellen oder andere Veränderungen untersucht.

Mit den heutigen Geräten, die mit weichen Schläuchen und winzigen Instrumenten arbeiten, ist die Untersuchung unangenehm, aber selten schmerzhaft. Wer trotzdem Angst vor der Darmspiegelung hat, kann mit seinem Arzt oder seiner Ärztin vorher darüber sprechen: Vor Beginn der Untersuchung bekommt man dann ein sehr kurz wirksames Narkosemittel und verschläft die Untersuchung weitgehend.

  • Wie ist der genaue Ablauf der Untersuchung? Was muss man bei der Vorbereitung beachten? Wie unangenehm oder schmerzhaft ist eine Koloskopie? Wie lange dauert es, bis die Befunde vorliegen? Diese und weitere Informationen finden Interessierte im Text "Darmspiegelung: Bilder aus dem Darm".

Wie geht es nach der Koloskopie weiter?

Finden die Ärzte bei der Untersuchung keine auffälligen Veränderungen, dann muss man die Darmspiegelung erst nach zehn Jahren wiederholen. Nach diesem Zeitraum wird sie auch von der Krankenversicherung zur Früherkennung ein weiteres Mal bezahlt. Warum reicht ein so langer zeitlicher Abstand aus? Darmkrebs entsteht meist aus zunächst gutartigen Gewebewucherungen - sogenannten Polypen - und wächst in der Regel sehr langsam.

Polypen als Krebsvorstufe

Darmpolyp © MediDesign Frank Geisler
Darmpolypen könnten Krebsvorstufen sein. Sie werden bei der Koloskopie meist gleich entfernt. © MediDesign Frank Geisler

Finden sich dagegen Polypen, die eine Krebsvorstufe sein könnten, dann werden sie in der Regel gleich während der Untersuchung entfernt. Einer Krebsentstehung ist damit zwar vorgebeugt. Trotzdem muss die Darmspiegelung zur Sicherheit in kürzeren Abständen wiederholt werden: meist nach drei bis fünf Jahren, eventuell auch früher. Abhängig ist der Zeitabstand davon, wie weit sich die Krebsvorstufen bereits entwickelt hatten und wie viele gefunden wurden.

Was ist, wenn Arzt oder Ärztin bei der Untersuchung bereits eine größere Geschwulst finden, die sich endoskopisch nicht gleich entfernen lässt? Sie entnehmen dann eine Gewebeprobe.

  • Das weitere Vorgehen hängt davon ab, welche Ergebnisse die Begutachtung dieser Probe unter dem Mikroskop ergibt. Gegebenenfalls kommen weitere Untersuchungen hinzu, mehr dazu im Text "Darmkrebs: Untersuchungen bei Krebsverdacht".

Wie zuverlässig ist die Darmspiegelung?

Der Nutzen und die Risiken der Darmspiegelung als Früherkennungsuntersuchung werden fortlaufend in Studien geprüft. Die Koloskopie ist derzeit die zuverlässigste Methode, um Darmkrebs und seine Vorstufen zu erkennen.
Selten kann es trotzdem vorkommen, dass bei der Untersuchung Krebsvorstufen oder Krebsherde übersehen werden - vor allem dann, wenn sie sehr klein oder flach sind. Fachleute schätzen, dass etwa fünf von 100 vorhandenen Tumoren übersehen werden.

Wichtig für ein möglichst zuverlässiges Ergebnis ist, dass man selbst die vorherige Darmreinigung sorgfältig durchführt und sich ganz genau an die Vorgaben dazu hält. Außerdem spielt die Erfahrung der untersuchenden Ärzte eine Rolle. Deshalb dürfen in Deutschland nur Mediziner mit einer besonderen Zulassung die Untersuchung durchführen.

Gibt es Risiken?

Die Risiken der Darmspiegelung sind gering: Nur wenige Menschen müssen während der Früherkennungsuntersuchung mit Komplikationen rechnen. Begleitende Studien zeigen, dass etwa ein bis zwei von 1.000 Frauen und zwei bis drei von 1.000 Männern betroffen sind.

Was bedeutet "Komplikationen"?
Möglich sind kleine Blutungen im Darm - vor allem dann, wenn Krebsvorstufen entfernt werden. Solche Blutungen können meist noch während der Koloskopie gestillt werden und sind harmlos. Um das Risiko späterer Nachblutungen zu senken, sollte man sich nach der Entfernung von Polypen einige Tage körperlich nicht zu sehr anstrengen.

Zu schwereren Verletzungen, etwa dem Durchstoßen des Darms mit dem Untersuchungsgerät oder starken Blutungen bei der Entfernung von Polypen, kommt es noch seltener. Sehr selten sind auch Herz-Kreislauf-Probleme, die durch die Kurznarkose entstehen können.

Anders kann es bei Menschen aussehen, die unter Vorerkrankungen leiden oder schon einmal eine Bauchoperation hatten. Bei ihnen ist der Darm unter Umständen weniger beweglich und stärker mit dem umliegenden Gewebe verwachsen.

  • Wie hoch das persönliche Risiko für Verletzungen des Darms bei der Untersuchung dann ist, können nur die behandelnden Ärzte beurteilen - pauschale Aussagen dazu sind schwer möglich.

Wie beurteilen Fachleute Nutzen und Risiken?

Nutzen überwiegt Risiko

Studien zeigen, dass der Nutzen der Darmspiegelung mögliche Risiken und Nebenwirkungen überwiegt.

Insgesamt sind die meisten Experten in Deutschland wie in anderen Ländern davon überzeugt, dass der Nutzen der Darmspiegelung mögliche Risiken überwiegt. Sie empfehlen daher diese Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs.

Trotzdem bleiben noch Fragen offen: Hochwertige Studien zur Frage, ob die Koloskopie langfristig die Darmkrebssterblichkeit und die Erkrankungsrate senken kann, sind noch nicht abgeschlossen. Es gibt aber bereits zahlreiche Studien, die darauf hinweisen, und keine Daten, die gegen einen Nutzen sprechen.

Zur aktuellen Einschätzung tragen auch die bevölkerungsbezogenen Statistiken bei: Seit einigen Jahren sinkt in Deutschland sowohl die Zahl der Menschen, die an Darmkrebs erkranken, als auch die Zahl derer, die daran sterben. Fachleute gehen davon aus: Ein Grund dafür ist vermutlich, dass immer mehr Menschen zur Früherkennung gehen.

Experten schätzen anhand von Modellrechnungen:
Eine bis fünf von 1.000 Frauen, die mit 55 Jahren eine Darmspiegelung machen lassen, erkranken bis zum Alter von 65 Jahren nicht an Darmkrebs, weil bei ihr Krebsvorstufen entfernt werden konnten. Eine Frau wird so vor dem Tod durch Darmkrebs bewahrt.

Bei Männern hat die Darmspiegelung bereits in einem Alter von 50 Jahren einen vergleichbaren Nutzen, da ihr Risiko für Darmkrebs früher steigt: Von 1.000 Männern, die mit 50 Jahren eine Darmspiegelung durchführen lassen, erkranken innerhalb der nächsten zehn Jahre einer bis fünf weniger an Darmkrebs, weil Vorstufen rechtzeitig entfernt werden konnten. Ein Mann wird vor dem Tod durch Darmkrebs bewahrt.

Die hier genannten Zahlen stammen aus der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme. Sie beziehen sich auf Menschen, die ausschließlich eine Darmspiegelung zur Früherkennung machen lassen, ohne dass sie vorher einen auffälligen Stuhltest oder andere Warnzeichen hatten.

Wer sich gegen eine Koloskopie entscheidet, kann stattdessen einen Stuhltest machen, so die Bestimmungen des Früherkennungsprogramms. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein: Der Stuhltest ist weniger zuverlässig - und bei einem auffälligen Ergebnis ist eine Darmspiegelung fast unumgänglich.

Weitere Verfahren sind dagegen bis heute in Deutschland kein Teil der regulären "Krebsvorsorge" für Darmkrebs, sondern eher Forschungsthemen. Sie sollten nur im Rahmen von Studien durchgeführt werden oder dann, wenn die regulären Verfahren nicht möglich sind. Einige neuere Angebote muss man sogar selbst bezahlen, als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL).
Hier einige Beispiele:

Sigmoidoskopie: Die "kleine" Darmspiegelung

Darmspiegelung © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Dick- und Enddarm untersucht, bei der Sigmoidoskopie nur der letzte Teil. © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Bei der sogenannten Sigmoidoskopie werden nur der Enddarm und das letzte Stück des Dickdarms untersucht. Das Prinzip ist das Gleiche wie bei der Darmspiegelung. Das Untersuchungsgerät wird aber weniger weit in den Darm vorgeschoben.

Vergleichende Studien an großen Bevölkerungsgruppen haben gezeigt, dass auch die Sigmoidoskopie die Darmkrebssterblichkeit und die Erkrankungsrate senken kann.

  • Ihre Vorteile: Die Vorbereitung und auch die Untersuchung selbst sind weniger aufwändig und das Risiko für Komplikationen ist geringer.
  • Ihr Nachteil: Große Teile des Dickdarms werden nicht untersucht. Tumoren und ihre Vorstufen, die sich eventuell dort befinden, können also nicht entdeckt werden.

Die Sigmoidoskopie gehört daher nicht zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm in Deutschland und wird auch nur vergleichsweise selten durchgeführt. In der Fach-Leitlinie zum "kolorektalen Karzinom" wird die Untersuchung aber Personen empfohlen, die eine Darmspiegelung ablehnen. Zusätzlich empfiehlt die Leitlinie dann einen jährlichen Stuhltest.

Virtuelle Koloskopie und Kapselendoskopie: Schonende Verfahren?

Alternative zur Darmspiegelung?

Moderne Verfahren können die Darmspiegelung nicht ersetzen: Bei einem auffälligen Testergebnis wird trotzdem eine Koloskopie notwendig.

Bei einer virtuellen Koloskopie wird kein Untersuchungsgerät in den Darm eingeführt. Stattdessen fertigen die Ärzte Aufnahmen des Darms mittels einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) an. Diese an sich "schonenderen" Verfahren haben allerdings auch Nachteile:
Bei der CT spielt vor allem die Strahlenbelastung eine Rolle. Experten gehen davon aus, dass dieses Risiko den Nutzen derzeit nicht rechtfertigt - auch wenn die Untersuchung als vergleichsweise zuverlässig gilt.

Die MRT-Koloskopie dagegen befindet sich noch in der technischen Entwicklung. Sie ist derzeit noch nicht zuverlässig genug, um als Früherkennungsmethode eingesetzt zu werden.

Bei der Kapselendoskopie dagegen schluckt man eine kleine unverdauliche Kapsel. Diese ist mit Kameras an beiden Enden ausgerüstet und sendet in regelmäßigen Abständen Bilder aus dem Körperinneren. Jede Kapsel wird nur einmalig verwendet: Nach der Passage durch den gesamten Verdauungstrakt wird sie mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Der untersuchende Arzt kann die Bilder aus dem Darm begutachten. Auch die Kapselendoskopie ist zurzeit nicht ausreichend zuverlässig: Ein Teil der Tumoren und Krebsvorstufen bleibt unerkannt.

  • Hinzu kommt: Sowohl die virtuelle Koloskopie wie auch die Kapselendoskopie setzen dieselbe aufwändige Darmreinigung voraus wie eine normale Darmspiegelung. Entdeckt der Arzt bei der Untersuchung Krebsvorstufen oder Tumore, dann wird zusätzlich eine Darmspiegelung oder sogar eine offene Bauchoperation notwendig, um die Veränderungen zu entfernen.

Wegen ihrer Nachteile und Risiken empfehlen Fachleute die Verfahren derzeit nicht zur Darmkrebsfrüherkennung.
Die virtuelle Koloskopie können aber Menschen erhalten, bei denen eine Darmspiegelung als riskant und zu belastend angesehen wird oder bei denen durch Narbenbildung und Verengungen eine herkömmliche Darmspiegelung nicht durchführbar ist. Ist der Befund "negativ", wird also keine auffällige Veränderung gefunden, bleibt Betroffenen so die Koloskopie erspart.

Molekularbiologische Stuhl- und Bluttests: Noch nicht ausreichend untersucht

Noch Gegenstand der Forschung sind neuere Stuhltests, die Darmkrebs nicht biochemisch oder immunologisch, sondern mit molekularbiologischen Methoden nachweisen sollen. Sie setzen auf den Nachweis von "Krebsmarkern": Dazu zählen etwa Stücke von Erbmaterial (DNA) mit krebstypischen Veränderungen im Stuhl, oder Enzyme, die von Darmkrebszellen vermehrt gebildet werden.
Es gibt auch Tests, die nicht auf Stuhl-, sondern auf Blutproben setzen. Denn ein Tumor gibt Darmkrebs-typische Genabschnitte und andere Marker auch ins Blut ab. Diese kann man zwar mit Bluttests nachweisen, doch noch ist unklar, wie sicher und verlässlich diese Untersuchungen sind. Ob sie zur Früherkennung bei Gesunden geeignet sind, steht noch nicht fest.

Einige dieser Verfahren werden aber trotzdem bereits als sogenannte Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) oder zum Selbstkauf beworben. Das bedeutet: Man kann die Tests zwar durchführen, muss sie aber selbst bezahlen. Das Risiko, dass die Verlässlichkeit solcher Tests noch nicht zweifelsfrei geklärt ist, trägt man ebenfalls selbst. Was man wissen sollte, bevor man IGeL-Angebote wahrnimmt, hat der Krebsinformationsdienst im Text "Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL): Angebote für Selbstzahler " zusammengestellt.



Quellen zum Weiterlesen (Auswahl)

Fachinformationen zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen:

Die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses findet sich im Internet unter www.g-ba.de/informationen/richtlinien/17. Die Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme findet sich unter www.g-ba.de/informationen/beschluesse/3418/.

Eine Zusammenfassung aller Vorsorge- und Früherkennungsangebote in Deutschland bietet das Bundesministerium für Gesundheit unter www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/f/frueherkennung.html.

Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister (KFRG) findet sich unter www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl113s0617.pdf#__bgbl__%2F%2F*[%40attr_id%3D%27bgbl113s0617.pdf%27]__1486547324892.

Der Nationale Krebsplan war ein im Juni 2008 initiiertes Kooperationsprogramm zur Krebsbekämpfung, mehr dazu unter www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/nationaler-krebsplan/der-nationale-krebsplan-stellt-sich-vor.html. Ziel 2 beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung der Darmkrebsfrüherkennung, weitere Ziele befassen sich mit allgemeinen Fragen zur Krebsfrüherkennung.

Leitlinien, Gutachten und Stellungnahmen

Die medizinische S3-Leitline für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des kolorektalen Karzinoms von 2019 ist im Internet als PDF-Dokument abrufbar bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-007OL.html. Die Federführung lag bei der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), herausgegeben wurde die Leitlinie im "Leitlinienprogramm Onkologie" der AWMF, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe, mehr unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de.

Wie das bisherige Früherkennungsangebot weiterentwickelt werden kann, ist Thema eines Vergleichs von bisherigen und neueren immunologischen Stuhltests: Lipperheide K, Rieks S, Janatzek S.(2014): Gutachten zum Vergleich immunologischer Stuhltests mit Guajak-basierten Stuhltests in der Darmkrebsfrüherkennung. Version 1.2. Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) (Hrsg.). Stand: 28.05.2014.

Allgemeine Empfehlungen zur Qualitätssicherung bei der Früherkennung und Diagnose von Dickdarmkrebs wurden auch in einer europäischen Leitlinie dargelegt: Segnan N, Patnick J, & von Karsa L (2010). European guidelines for quality assurance in colorectal cancer screening and diagnosis - First Edition, European Commission, Publications Office of the European Union, Luxembourg; im Internet unter http://bookshop.europa.eu/de/european-guidelines-for-quality-assurance-in-colorectal-cancer-screening-and-diagnosis-pbND3210390/.

Eine eigene S3-Leitlinie "Sedierung in der Gastrointestinalen Endoskopie" (2015) befasst sich mit der Gabe von Mitteln, die Betroffene während der Darmspiegelung in einen Dämmerschlaf versetzen. Sie wurde herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und ist unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-014.html abrufbar.

Im Europäischen Kodex gegen Krebs von 2014 empfehlen Fachleute, an Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung teilzunehmen. Der Kodex ist abrufbar unter http://cancer-code-europe.iarc.fr/index.php/de/. Weiterführende Informationen und Antworten auf häufige Fragen zum Thema Darmkrebs-Früherkennung finden Interessierte unter http://cancer-code-europe.iarc.fr/index.php/de/12-moeglichkeiten/krebsfrueherkennung/darmkrebsfrueherkennung.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG, www.iqwig.de) wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA, www.g-ba.de) damit beauftragt, ein Anschreiben und eine Entscheidungshilfe zum geplanten Einladungsverfahren zur Darmkrebsfrüherkennung zu entwickeln. Der Abschlussbericht dazu ist abrufbar unter www.iqwig.de/de/projekte-ergebnisse/projekte/gesundheitsinformation/p15-01-einladungsschreiben-und-entscheidungshilfe-zum-darmkrebs-screening.6620.html. Die Versicherteninformation für Männer findet sich unter www.g-ba.de/downloads/17-98-4778/2019-02-20_G-BA_Versicherteninformation_Darmkrebsfrueherkennung_Maenner_bf_WZ.pdf, für Frauen unter www.g-ba.de/downloads/17-98-4774/2019-02-20_G-BA_Versicherteninformation_Darmkrebsfrueherkennung_Frauen_bf_WZ.pdf

Fachartikel

Die im Folgenden aufgeführten Artikel stellen eine Auswahl genutzter Quellen und Hintergrundinformationen dar. Fachveröffentlichungen liegen überwiegend in englischer Sprache vor, sie richten sich an vorinformierte Leser und sind meist nur über wissenschaftliche Bibliotheken oder kostenpflichtige Onlinedienste zugänglich.

Altenhofen L. Projekt Wissenschaftliche Begleitung von Früherkennungs-Koloskopien in Deutschland, Berichtszeitraum 2014. 12. Jahresbericht, Version 2. Im Auftrag des GKV-Spitzenverbands und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Januar 2016.

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Erstellt: 25.06.2019

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