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Was tun gegen Chemobrain?

Frage des Monats

Schadet die Krebstherapie meinem Gedächtnis? Gibt es ein "Chemo-Brain" überhaupt? Und was kann man dagegen tun? Diese Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst häufig. Wir geben anhand einer Beispielanfrage Antworten.

Frau liegt erschöpft auf einer Zeitung. Bild: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ
Chemobrain tritt nicht selten zusammen mit einer chronische Erschöpfung (Fatigue) auf. Bild: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ


Sie beschreiben, dass Sie während und nach Ihrer Chemotherapie Einschränkungen Ihrer Gedächtnisleistung festgestellt haben und möchten gerne wissen, ob diese Beschwerden vorrübergehend oder dauerhaft sind.

Tatsächlich sind Beschwerden, die Sie beschreiben, gar nicht so selten bei Krebspatienten: Bis zu 7 von 10 Krebs-Überlebenden oder Cancer-Survivors bemerken als Folge der Krebsbehandlung Veränderungen ihrer Fähigkeiten im Hinblick auf

  • das Gedächtnis,
  • das Lernen neuer Dinge,
  • die Konzentration und
  • das Planen und Treffen von alltäglichen Entscheidungen.

Ein Teil der Betroffenen kommt damit gut zurecht, bei anderen leidet die Lebensqualität deutlich darunter.

"Chemobrain": Ist die Chemo schuld?

Verschiedene Einflussfaktoren für ein Chemobrain. © Krebsinformationsdienst, DKFZ. Erstellt mit BioRender.com
Nicht nur eine Chemotherapie kann sich auf die Gehirnfunktion auswirken, auch andere Faktoren spielen eine Rolle. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Für Sie vielleicht interessant zu wissen: Das Wort "Chemobrain" (auf Deutsch "Chemo-Hirn") erweckt den Eindruck, dass Einschränkungen bei Gehirn- und Denkleistung alleine Folge einer Chemotherapie seien.

Experten gehen aber davon aus, dass unterschiedliche Faktoren bei diesen Beschwerden eine Rolle spielen können, beispielsweise:

  • verschiedene Krebstherapien, wie Chemotherapie, Hormontherapie, zielgerichtete Therapie, Immuntherapie, Strahlentherapie und/oder Operation
  • psychosoziale Faktoren wie Schlaflosigkeit, berufliche "Auszeit", Angst oder Depressivität
  • die Krebserkrankung selbst

Fachleute sprechen daher bevorzugt von "kognitiven Beschwerden" oder "kognitiven Beeinträchtigungen": Diese Bezeichnungen sind neutraler in Bezug darauf, wie die Beschwerden entstehen.

Zusammenhang mit Fatigue: Sie beschreiben auch, dass zu Ihren kognitiven Beeinträchtigungen Beschwerden einer Fatigue hinzukommen, also einer chronischen Erschöpfung. Das ist gar nicht so selten. Manchmal lassen sich kognitive Symptome gar nicht eindeutig von einer Fatigue abgrenzen. Dies kann sich auf mögliche Therapieansätze auswirken.

Kognitive Beschwerden: Auf Besserung hoffen?

Bei manchen Betroffenen halten kognitive Beeinträchtigungen länger an, andere erholen sich ‒ teilweise oder ganz. Wie der Verlauf in Ihrer individuellen Situation sein wird, lässt sich schwer vorhersagen.

Einheitliche Empfehlungen von Experten zur Therapie des "Chemobrains" gibt es nicht. Dennoch gibt es Ansätze, mit denen Sie unter fachlicher Anleitung versuchen können, kognitiven Einschränkungen entgegen zu wirken. Dazu gehören beispielsweise

  • Verhaltenstherapie,
  • achtsamkeitsbasierte Programme,
  • Bewegungstherapie und
  • manchmal auch Medikamente.

Möglicherweise kommen für Sie auch Behandlungsansätze aus dem Bereich der Fatigue-Therapie infrage.

Fazit

Ihr Gefühl, dass sich die Krebstherapie negativ auf die Gedächtnisleistung und Gehirnfunktion auswirkt, beschreiben auch andere Krebspatientinnen und Krebspatienten. Bei manchen verschwinden die Beschwerden von allein, bei anderen halten sie länger an.

Es gibt Therapieansätze, mit denen man kognitiven Beschwerden entgegensteuern kann. Wichtig ist, das Gespräch mit den behandelnden Ärzten zu suchen. Sie kennen Ihre persönliche Krankheitsgeschichte am besten und können gemeinsam mit Ihnen entscheiden, welche Maßnahmen in Ihrem individuellen Fall infrage kommen.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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