Manche Krebspatienten bekommen während ihrer Erkrankung Durchfall: als Symptom der Tumorerkrankung oder Nebenwirkung der Therapie. Das kann die Lebensqualität einschränken. Lesen Sie, was bei der Ernährung helfen kann.
"Ich habe Darmkrebs und bekomme gerade eine Kombinations-Chemotherapie. Im Moment habe ich Durchfall und Bauchschmerzen. Darf ich denn alles essen? Oder soll ich bestimmte Lebensmittel weglassen?"*
Manche Krebspatientinnen und -patienten haben ein höheres Risiko, an Durchfall zu erkranken. Das Risiko hängt vor allem davon ab, an welcher Krebsart sie erkrankt sind und welche Behandlung sie gegen den Krebs erhalten. In der Tat können Betroffene mit Darmkrebs unter Kombinations-Chemotherapie Durchfall bekommen.
Aber auch andere Chemotherapien, bestimmte zielgerichtete Therapien und Immuntherapien sowie eine Strahlentherapie können Durchfälle auslösen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über auftretende oder stärker werdende Beschwerden. Je früher die Ärzte Sie behandeln, desto eher können sie verhindern, dass sich Ihre Symptome verschlimmern.
Viel trinken: Bei Durchfall verlieren Betroffene viel Flüssigkeit. Deshalb ist es sehr wichtig, ausreichend viel zu trinken, um den Verlust an Flüssigkeit auszugleichen.
Medikamente: Gegen die Beschwerden bei Durchfall erhalten viele Patienten Medikamente. Bei sehr starkem Durchfall bekommen manche Betroffene zusätzlich Infusionen.
Gezielte Auswahl beim Essen: Betroffene Patientinnen und Patienten können auch mit ihrer Ernährung versuchen, ihre Durchfall-Beschwerden zu lindern.
Was können Betroffene selbst tun?
Prinzipiell raten Ärzte Patientinnen und Patienten mit Durchfall, viel zu trinken und leicht verdauliche und ballaststoffarme Speisen zu sich zu nehmen. Nicht alle Getränke und Lebensmittel sind bei Durchfall gleich gut geeignet. Auf manches sollten Betroffene lieber verzichten. Eine geeignete Auswahl kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und Symptome positiv zu beeinflussen.
- Da jeder unterschiedlich auf Nahrungsmittel reagiert, sollten Sie selbst darauf achten, was Ihnen guttut und was nicht.
Unsere folgenden Tipps basieren auf der Erfahrung von Betroffenen und Ärzten. Sie haben sich als unterstützend und hilfreich erwiesen, sind jedoch noch nicht mit hochwertigen Studien belegt.
Tipp 1: Trinken Sie ausreichend viel
- 2 – 4 Liter. Fragen Sie Ihren Arzt nach der für Sie geeigneten Menge.
- Mineralwasser mit wenig oder keiner Kohlensäure.
- Kräutertee und verdünnte Fruchtsäfte. Durch bestimmte Teesorten lassen sich auch Bauchschmerzen etwas lindern, zum Beispiel mit Fencheltee.
- Suppe und Brühe enthalten viel Salz. Dies gleicht den Elektrolytverlust aus.
Tipp 2: Essen Sie vorwiegend leicht verdauliche Lebensmittel
- Weißbrot, Haferflocken, Toast
- Salzstangen oder Cracker, deren Salzgehalt zusätzlich den Salz- oder Elektrolytverlust ausgleicht
- Bananen, Apfelmus, geschälte geriebene Äpfel
- gekochte Kartoffeln, leicht verdauliches Gemüse wie Karotten, Kürbis, Spinat
- Fisch, Geflügel, Fleisch im Backofen zubereitet
- Joghurt, Buttermilch, Eier
Tipp 3: Vermeiden Sie möglichst
- Milch und Milchprodukte (außer Joghurt, Buttermilch oder Hartkäse)
- ballaststoffreiche Kost, zum Beispiel Vollkornprodukte, Müsli
- blähende Lebensmittel, zum Beispiel Linsen, Zwiebeln, rohes Gemüse
- fettreiches Essen, zum Beispiel Butter, Nüsse, Schokolade
- Alkohol, Kaffee und Tabak
- starke Gewürze
Achten Sie außerdem darauf, dass die Speisen Zimmertemperatur haben, und essen Sie möglichst immer nur kleine Portionen.
Zum Weiterlesen
Informationen des Krebsinformationsdienstes
Chemotherapie-Medikamente: Wirkstoffe und Nebenwirkungen
Einfluss der Behandlung: Wie wirkt sich die Therapie auf die Ernährung aus?
Ernährung bei Krebs: Was ist wichtig? (PDF)
* Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.
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