Ist man in erhöhtem Maß und langfristig radioaktivem Radon ausgesetzt, steigt das Krebsrisiko. Damit Bürgerinnen und Bürger sich zum Thema informieren können, gibt es verlässliche Anlaufstellen. Wir geben eine Übersicht.
Jeder Mensch auf der Erde ist natürlicher radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Dazu gehört auch radioaktive Erdstrahlung durch das Gas Radon. Diese Strahlung kann jedoch das Erbmaterial von Körperzellen verändern und damit das Risiko für Krebs erhöhen.
Krebsrisiko durch Radon
Radon: radioaktives Gas aus dem Erdboden, das in manchen Regionen vermehrt vorkommt und in Gebäude eindringen kann
Radon kann in Gebieten mit hoher Radonbelastung aus dem Erdboden in die Raumluft gelangen und sich dort anreichern – vor allem in Kellern und unteren Stockwerken.
Wenn Hausbewohnerinnen und Hausbewohner das radioaktive Gas und seine Zerfallsprodukte in erhöhtem Maß und über einen längeren Zeitraum einatmen, steigt ihr Risiko für Lungenkrebs. Da Radon hauptsächlich eingeatmet wird, ist die Lunge der radioaktiven Strahlung in der Regel am stärksten ausgesetzt.
Radon ist nach dem Rauchen der zweitwichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs.
Auch die Haut kann Strahlung durch Radon abbekommen. Möglicherweise erhöht Radon daher das Risiko für schwarzen Hautkrebs (Melanome). Zudem diskutieren manche Fachleute Radon als Risikofaktor für Leukämie. Es gibt allerdings bisher keine Studienergebnisse, die einen Zusammenhang zwischen Radon und einem erhöhten Risiko für diese Krebsarten belegen.
Lungenkrebs ist die einzige Krebsart, für die Radon als Risikofaktor eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen ist.
Informationsangebote zu Radon
Verlässliche Informationen rund um das Thema Radon finden Interessierte bei verschiedenen Anlaufstellen. Im Folgenden haben wir eine Auswahl zusammengestellt.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bietet ausführliche Informationen zum Thema Radon – unter anderem auch in einem Video zu Radon und im Radon-Handbuch Deutschland. Darüber hinaus gibt es viele weitere Themenseiten:
- Das BfS stellt unter anderem Karten zur regionalen Verteilung von Radon zur Verfügung: Wie ist Radon in Deutschland räumlich verteilt? Diese sind auf dem aktuellen Stand von September 2021.
- Ob Ihr Haus anfällig für hohe Radonmengen in der Raumluft sein könnte, lesen Sie unter Wann ist mein Haus / meine Wohnung besonders gefährdet?
- Wie Sie Radon messen können, erfahren Sie unter Wie kann ich Radon messen (lassen)?
- Das BfS informiert außerdem zum Schutz vor Radon unter Wie kann ich mich vor Radon schützen? und nennt konkrete Schutzmaßnahmen.
- Sie möchten in einem radonbelasteten Gebiet bauen? Was es zu beachten gilt, lesen Sie in den Vorschriften für Gebäude und Arbeitsplätze.
Weitere Anlaufstellen
- Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat eine Themenseite zu Radon.
- Auf regionaler Ebene informiert das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg zum Schutz vor Radon.
- Auch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat Informationen zu Radon in Gebäuden aufbereitet.
- Hinweise zum Schutz vor Radon finden Sie auch beim Lungeninformationsdienst.
Zum Weiterlesen
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) führt eine Umweltmedizinische Leitlinie Radon in Innenräumen, die derzeit überarbeitet wird.
Informationen des Krebsinformationsdienstes
Mehr zum Thema lesen Sie im Abschnitt "Radon: Wie gefährlich ist das Gas?" unter Radioaktivität und Strahlung.
Fragen zu Krebsrisiken? Wir sind für Sie da.
Sie erreichen den Krebsinformationsdienst:
- am Telefon täglich von 8 bis 20 Uhr kostenlos unter 0800 – 420 30 40
- per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de (datensicheres Kontaktformular)