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Heilpilze: Kein Mittel gegen Krebs

Heilpilze, Vitalpilze, Mykotherapie – auf vielen Internetseiten findet man Werbung für die angeblich außergewöhnliche Heilkraft von Pilzen. Vor allem Lackporlinge, eigentlich ungenießbare Baumpilze, sollen es in sich haben: Ihnen wird in der traditionellen chinesischen Medizin eine immunstärkende Wirkung zugeschrieben. Bei vielen Erkrankungen soll sich die Einnahme deshalb günstig auswirken, auch bei Krebs.
Doch sind Kapseln, Tabletten oder andere Zubereitungen aus Pilzen tatsächlich zur Krebstherapie geeignet?
Nein – denn eine Wirkung ist nicht ausreichend belegt: Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler, die im Auftrag der Cochrane Collaboration bereits vorliegende chinesische Studien überprüft und erneut ausgewertet haben.

Bisher schlechte Studienqualität

Ganoderma lucidum © Eric Steinert
Baumpilzarten enthalten interessante Wirkstoffe. Noch gibt es aber keine zugelassenen Arzneimittel. Foto © Eric Steinert

In ihrer Übersichtsarbeit konzentrierten sie sich auf Ganoderma lucidum, den Glänzenden Lackporling. Dieser Pilz wird auch als "Reishi" oder "Ling Zhi" angeboten. Die Autoren der neuen Übersichtsarbeit fanden zwar durchaus Hinweise auf Veränderungen im Immunsystem der Patienten. Dies erscheint anhand der bisher vorliegenden Laboruntersuchungen zu einzelnen Inhaltsstoffen der Pilze nachvollziehbar. Auch sprachen die Teilnehmer in den erfassten Studien geringfügig besser auf Chemotherapie oder Bestrahlung an, einige berichteten von einer besseren Lebensqualität.

Bisher sei es jedoch völlig offen, ob dieser Pilz deshalb auch wirklich eine Heilung wahrscheinlicher mache – solche Studien fehlen.

Die Experten weisen zudem darauf hin, dass die allermeisten bisherigen Veröffentlichungen von sehr schlechter Qualität waren. Nur 5 von insgesamt 257 Studien zum Thema waren überhaupt für eine Zweitauswertung geeignet, und damit nur die Daten von 373 Patienten. Auch bei diesen Studien wurden die Ergebnisse zum Teil unzureichend wiedergegeben, und es standen keine weiteren Originaldaten zur Überprüfung zur Verfügung.



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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