Manche Krebserkrankungen oder Krebstherapien schwächen die Immunabwehr. Das macht Patienten anfälliger für Krankheitserreger. Doch es gibt Möglichkeiten, Infekten durch Viren, Bakterien und Pilze vorzubeugen.
Krebspatientinnen und Krebspatienten mit geschwächtem Immunsystem können anfälliger für Infektionen sein. Infektionen lösen oft Entzündungsreaktionen im Körper aus. Sie führen bei Krebs nicht selten zu Komplikationen.
Nicht alle Menschen mit Krebs sind gleichermaßen betroffen. Patienten sollten im Zweifelsfall mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin sprechen. Die Mediziner können sagen, ob im Verlauf der Erkrankung oder Behandlung mit einer Abwehrschwäche zu rechnen ist.
Krebsarten, die zu einer erhöhen Infektionsgefahr führen
Bei Patienten mit einer Erkrankung des blutbildenden oder lymphatischen Systems kommt es vergleichsweise häufig zu Infekten. Dies trifft beispielsweise auf Leukämien oder Lymphome zu: Hier sind die Abwehrzellen direkt von der Tumorerkrankung betroffen. Das schwächt das Immunsystem der Betroffenen.
Bei andere Krebspatienten beeinträchtigt der Tumor selbst das Immunsystem nicht. Dazu zählen Patientinnen mit Brustkrebs oder Patienten mit Prostatakrebs. Sie sind tumorbedingt meist nicht anfälliger für Infektionserkrankungen, solange der Tumor auf das Ursprungsgewebe begrenzt bleibt und keine Behandlung erfolgt, die das Immunsystem schwächt.
Krebstherapien, die zu einer erhöhten Infektionsgefahr führen
Bei vielen Krebstherapien sinkt die Anzahl der Abwehrzellen nicht unter einen kritischen Wert und/oder steigt nach Therapieende oder in den Therapiepausen rasch wieder an.
Eine Chemotherapie oder Strahlentherapie zerstört nicht nur Krebszellen, sondern manchmal auch Zellen, die für die Immunabwehr wichtig sind. Auch bestimmte Antikörpertherapien können sich auf die Immunabwehr auswirken.
Mehr zur Infektanfälligkeit bei Krebs lesen Sie unter Entzündungen und Infektionen bei Krebs: Ursachen und Risikofaktoren.
Infektionen bei Krebs vorbeugen: Ist das möglich?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie immungeschwächte Patientinnen und Patienten vor Infektionen geschützt werden können.
Hygiene: Mit einer guten Hygiene können Krebspatienten – zumindest zum Teil – selbst dazu beitragen, Infektionen zu verhindern. Eine wichtige Hygienemaßnahme ist beispielsweise das Händewaschen.
Wissenswertes für den Alltag bei Immunschwäche finden Sie unter Krebs: Schutz vor Keimen.
Impfungen: Krebspatientinnen und Krebspatienten sollten wenn möglich bereits vor Beginn einer immunschwächenden Krebsbehandlung einen guten Impfschutz haben. Denn manchmal sind sie während oder nach einer Krebstherapie besonders anfällig für Infektionskrankheiten, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden.
Welche Impfstoffe und welche allgemeinen Empfehlungen es für Krebspatienten gibt, lesen Sie unter Infektionsvorbeugung bei Krebs im Abschnitt "Schutzimpfungen auch bei Krebs".
Medikamente: Manche Krebspatienten erhalten auch Arzneimittel, um Infektionen mit Keimen vorzubeugen. Das betrifft beispielsweise Patientinnen und Patienten mit akuten Leukämien oder nach einer Stammzelltransplantation. Denn: Bei diesen Krebspatienten ist infolge ihrer Erkrankung oder durch eine Chemotherapie die Immunabwehr stark beeinträchtigt.
Wissenswertes zur Vorbeugung von Infektionen bei Infektanfälligkeit finden Sie unter Infektionen bei Krebs vorbeugen.
Zum Weiterlesen
Informationen des Krebsinformationsdienstes
Ausführliche Informationen zur Diagnostik und Behandlung von Entzündungen und Infektionen finden Sie auf unseren Internetseiten.
Hier können Sie sich auch informieren, welche Entzündungen und Infektionen bei Krebs besonders häufig sind.
Wissenswertes zur Temperaturerhöhung bei Infektionen lesen Sie unter Fieber bei Krebs: Beschwerden und Behandlung.
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