Ernährung bei Krebs

Essen nach Vorschrift: Lässt sich Krebs durch eine Diät beeinflussen?

Warum Fachleute "Krebsdiäten" kritisch beurteilen

Letzte Aktualisierung: 07.08.2017

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle in der Vorbeugung vieler Krebserkrankungen. Doch kann man mit gesunder Ernährung auch eine bereits bestehende Tumorerkrankung beeinflussen? Bisher gilt: Eine "Krebsdiät" gibt es nicht. Viele der gängigen Tipps, auf die Krebspatienten im Bekanntenkreis, im Internet, in Zeitschriften oder Büchern stoßen, versprechen mehr, als sie halten können. Fachleute warnen zudem: Selbst manche sehr populäre Krebsdiäten sind einseitig und für Patienten viel zu belastend. Woran können Betroffene und Angehörige unseriöse und einseitige Ernährungstipps erkennen? Worauf sollte man als Krebspatient achten, wenn man sich anders als bisher ernähren möchte?
Antworten auf diese und weitere Fragen bietet der folgende Text. Er richtet sich an Patienten und Angehörige. Informationen aus dem Internet ersetzen allerdings nicht das Gespräch mit dem Arzt oder Ernährungsfachleuten.

Viele sogenannte "Krebsdiäten" beruhen auf den gleichen Vorstellungen: Dem Körper fehlen einerseits bestimmte Nahrungsbestandteile, gleichzeitig kämpft er mit anderen Stoffen im Übermaß. Dieses Ungleichgewicht soll für die Krebsentstehung verantwortlich sein. Folgerichtig "funktionieren" diese Diäten dann auch nach einem gleichen Muster: Der Mangel wird ausgeglichen, das Übermaß vermieden, oder ein Tumor wird regelrecht "ausgehungert". Mit dem aktuellen Forschungsstand zur Krebsentstehung stimmen diese Theorien aber meist nicht überein. Deshalb ist es auch wenig wahrscheinlich, dass die darauf aufbauenden Diäten die Krebsentstehung verhindern oder gar einen Tumor am Weiterwachsen hindern können.

Einseitigkeit schadet – Vielfalt und Abwechslung sind wichtig

Säfte © Africa Studio/Fotolia
Fachleute warnen vor allem vor zu einseitigen Diäten. © Africa Studio/Fotolia

Experten warnen vor allem vor zu einseitigen Diätkonzepten: Fastenkuren und sehr strenge Vorschriften können Krebspatienten mehr schaden als nutzen. Wer zum Beispiel wegen seiner Krebserkrankung nur noch streng vegan essen will, muss zumindest anfangs mit einer Gewichtsabnahme rechnen. Das können sich viele Tumorkranke buchstäblich nicht leisten.

Auch andere Fastenkuren mögen für Gesunde noch vertretbar sein, nicht aber für schwerkranke Krebspatienten oder gar während einer Krebstherapie. Beispiele sind etwa das Heilfasten nach Buchinger oder die Kur nach F.X. Mayr.

Andere Krebsdiäten sind sogar gefährlich. Dazu zählt beispielsweise die "Krebskur total nach Breuss", bei der die Ernährung 42 Tage lang nur aus Säften und Tees besteht. Auch die aus den USA stammende Gerson-Diät in der ursprünglichen Fassung gehört dazu. Sie kombiniert eine streng vegetarische Ernährung mit Kaffee-Rizinus-Einläufen. Patienten erhalten nicht nur zu wenig Kalorien und Nährstoffe, sie verlieren außerdem wichtige Mineralstoffe, mit schwerwiegenden Folgen für den Stoffwechsel.

Selbst von einigen vermeintlich modernen und wissenschaftlich angeblich fundierten Ratschlägen raten Fachgesellschaften ab.
Ein Beispiel ist die zurzeit sehr populäre "Ketogene Diät" oder auch "Low Carb Diät": Es handelt sich dabei um eine Ernährungsform mit extrem wenig Kohlenhydraten, viel Fett und Eiweiß. Welche Wirkung diese Kostform hat, ist bei weitem noch nicht so gut untersucht, wie die Anbieter es darlegen. So steht beispielsweise bisher nicht fest, ob Krebszellen grundsätzlich auf den Entzug von Kohlenhydraten oder "Zucker" so empfindlich reagieren, wie es häufig propagiert wird.
Ebenso ist fraglich, ob eine ketogene Diät nur mit den besonderen Produkten möglich ist, die für diese "Krebsdiät" beworben werden: Fachleute gehen davon aus, dass sich diese besondere Kostform auch mit ganz normalen Lebensmitteln durchführen lässt. Noch sind viele Fragen zur ketogenen Diät offen, und aussagekräftige Studien mit vielen Krebspatienten gibt es bisher kaum.

Zucker, Schweinefleisch, Tomaten, Kartoffeln – für Krebspatienten "giftig"?

Zum Weiterlesen

Andere Krebsdiäten sind zwar nicht unbedingt gefährlich, bauen aber auf falschen Vorstellungen auf. Zucker an sich ist genauso wenig "giftig" wie etwa Schweinefleisch, obwohl beide Aussagen in vielen Diätratschlägen zu finden sind.
Ebenso häufig wird Krebspatienten von Kaffee oder Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln und Tomaten abgeraten. Einen stichhaltigen Grund für diese Einschränkung des Speiseplans nennen die Herausgeber solcher Ratschläge selten. Überprüfen unabhängige Dritte diese Theorien, stellt sich oft heraus: Dahinter stehen Missverständnisse, oder neue Forschungsergebnisse wurden nicht berücksichtigt.

Ein Beispiel bietet das Verbot von Kartoffeln und Tomaten: Als Nachtschattengewächse produzieren diese Pflanzen das schwach giftige Solanin. Aus Tomaten verschwindet diese Substanz aber bei der Reifung. Moderne Kartoffelsorten enthalten von vornherein sehr viel weniger Solanin als früher, ein großer Teil geht außerdem bei der Zubereitung ins Kochwasser über.

  • Weitere Beispiele für Missverständnisse, die sich zum Thema Ernährung hartnäckig halten und weiter verbreiten, hat der Krebsinformationsdienst in diesem Text zusammengestellt: Krebsmythen: Kein Grund zur Sorge.

Vorsicht vor unausgewogenen Ernährungsempfehlungen, "Superfoods" und anderen Moden

Für Interessierte und Fachkreise

Sie interessieren sich für Lebensmittel, denen in den Medien besondere Wirkungen nachgesagt werden? Sie betreuen selbst Krebspatienten und werden mit Fragen zu "Superfoods" konfrontiert? Wir beantworten Ihre Fragen!

Andere Ernährungskonzepte setzen auf Tees, Kräuterauszüge oder einfach nur auf besonders wichtige Lebensmittel, die angeblich gegen Krebs wirken sollen. Auch wer nicht an Krebs erkrankt ist, stößt zudem auf Medienberichte über angebliche "Superfoods", also Lebensmittel, die besonders wertvoll für die Gesundheit sein sollen."Täglich Brokkoli" oder "Himbeeren gegen Krebszellen" gehören in diese Kategorie. Weitere Beispiele sind die Empfehlung zu Leinöl und Quark "nach Budwig" bei jeder Mahlzeit, zu Sauerkrautsaft oder zu "indianischen" Pflanzenaufgüssen als einzigem Getränk. Einige dieser Tipps gehen noch auf die Naturheilkunde des 19. Jahrhunderts zurück.
Andere sind vergleichsweise "modern", wie etwa die derzeit viel beworbenen Chia-Samen, grüner Tee und Mate, oder auch exotische Früchte wie Goji, Açai und Moringa.

  • Solche Tipps schaden Betroffenen nicht unbedingt. Die Empfehlungen zum Verzehr sind aber oft zu einseitig ("zu jeder Mahlzeit" oder ähnlich). Deshalb steigt das Risiko, sich unausgewogen zu ernähren.
  • Schwer kranken Patienten können strikte Ratschläge außerdem Lebensfreude nehmen. Der Genuss beim Essen geht möglicherweise verloren.
  • Selbst natürliche und eigentlich harmlose pflanzliche Lebensmittel können gefährliche Nebenwirkungen haben. Ein Beispiel sind Tees oder Kräuter, wenn sie zu hoch dosiert oder zu oft verwendet werden. Die meisten Heiltees sind keine Getränke für jeden Tag. Weiterführende Informationen dazu finden sich im Text Medikamente und Krebsrisiko.
Einfluss auf Krebserkrankung fraglich

Tipps, bei denen man den Körper durch Ernährung "stoffwechselaktivieren", "entschlacken", "reinigen" oder gar "entgiften" soll, versprechen zu viel.

Schließlich gibt es noch weitere, eher allgemein gehaltene Ernährungsempfehlungen. Dazu gehören beispielsweise Ratschläge zur Vollwert- oder "Bio"-Kost, zu Rohkost oder vegetarischer Ernährung. Wer auf Ausgewogenheit achtet, sich entsprechend des persönlichen Kalorienverbrauchs ernährt und ein normales Körpergewicht hat, macht nicht viel falsch. Wer sich mehr verspricht, sollte jedoch wissen: Ob und wie sich Ernährung und Nahrungszusammensetzung auf eine bestehende Krebserkrankung auswirken, muss erst noch weiter erforscht werden.

Wie sieht es mit der Linderung von Nebenwirkungen aus? Verbreitete Ratschläge für Krebspatienten nach einer Krebsbehandlung sind beispielsweise "Basenfasten", streng vegane Ernährung oder die Lehren der Makrobiotik. Wer sich für eine dieser Ernährungsformen entscheidet, sollte fortlaufend mit seinem Arzt in Kontakt bleiben: Kennt man sich mit der richtigen Lebensmittelauswahl nicht gut genug aus, kommt es unter Umständen zu einem Mangel an Proteinen, Vitaminen oder Mineralstoffen. Auch die Kalorienzufuhr kann für Krebspatienten zu gering sein. Zu viel versprechen sollte man sich von diesen Kostformen jedoch nicht: In allen Ernährungstipps, bei denen man den Körper "entschlacken", "reinigen", "entsäuern", "ausleiten" oder gar "entgiften" soll, wird zu viel versprochen.

  • Selbst nach belastenden Behandlungen, etwa einer Chemotherapie, schafft der Körper diese Entgiftungsleistung von alleine. Er muss beim Ausscheiden der Zytostatika und ihrer Abbauprodukte nicht unterstützt werden.

Wenn es um die Nebenwirkungen und Folgen einer Krebstherapie geht, ist der Allgemeinzustand viel wichtiger: Betroffene, die körperlich stark abgebaut haben, verkraften viele Behandlungen tatsächlich schlechter. Was sich dagegen tun lässt, hat der Krebsinformationsdienst im Text Kräfte sammeln und bewahren: Was tun bei Gewichtsverlust? zusammengestellt.

Wie gefährlich ist Untergewicht?

Einige Krebspatienten haben schon vor der Diagnose deutlich an Gewicht verloren. Auch während der Behandlung nehmen viele ab: Einerseits hat man einen erhöhten Bedarf, weil der Körper durch Operation, Bestrahlung, Chemotherapie oder andere Medikamente angegriffen ist. Und auch tumorbedingte Entzündungsreaktionen im Gewebe kosten Kraft. Andererseits fällt es vielen Betroffenen schwer, überhaupt etwas zu essen: sie leiden unter Übelkeit, Verdauungsproblemen oder haben Schmerzen in Mund und Hals. Auch die psychische Belastung der Diagnose wie Sorgen und Ängste können einem den Appetit verderben.

Wer durch die Tumorerkrankung an Mangelernährung und Gewichtsverlust leidet, für den gelten oft eigene Regeln. Fachleute raten dann je nach Situation zu einer Ernährung, die deutlich mehr Fett und Eiweiß enthält, als es für Gesunde sinnvoll wäre.

Ausführliche Informationen für Krebspatienten in dieser Situation hat der Krebsinformationsdienst im Text Kräfte sammeln und bewahren: Was tun bei Gewichtsverlust oder Mangelernährung? zusammengestellt.

Welche Rolle spielt Übergewicht bei Krebspatienten?

Doch braucht man grundsätzlich mehr Energie als Gesunde, wenn man an einem Tumor erkrankt ist? Wichtig ist hier der Blick auf die eigene, ganz persönliche Situation: Nicht jeder Krebspatient nimmt während der Therapie ab. Für manche Tumorpatientinnen und -patienten ist Übergewicht trotz der Erkrankung ein Problem. Einige entwickeln sogar während der Behandlung Übergewicht. Ursache können beispielsweise ein veränderter Stoffwechsel oder auch eine Appetitsteigerung durch bestimmte Medikamente sein, etwa durch Cortison.

Sind ein paar Pfunde mehr in dieser belastenden Zeit nicht sogar ganz gut? Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so einfach, und für manche Tumorarten auch bisher nicht eindeutig geklärt. Aus der Forschung zur Krebsvorbeugung bei Gesunden weiß man heute: Übergewicht kann die Entstehung von Krebs fördern. Damit spielt ein gesundes Körpergewicht für die Vorbeugung von Krebs eine große Rolle.

Doch gilt das auch für Patientinnen und Patienten, die bereits erkrankt sind? Heute weiß man aus Studien mit Krebskranken: Übergewicht bleibt auch während und nach einer Behandlung zumindest bei einigen Tumorarten ein Risikofaktor, der sich auf das Wiederauftreten der Erkrankung auswirken kann. Dazu gehören insbesondere Brustkrebs und Darmkrebs, mehr dazu im Text Einfluss der Erkrankung: Wie kann man die Ernährung anpassen?

Fachleute haben für diesen Zusammenhang noch keine vollständige Erklärung. Eine der Ursachen ist das sogenannte metabolische Syndrom: eine chronisch veränderte Stoffwechsellage, die hauptsächlich durch Übergewicht begünstigt wird. Bei einigen Menschen spielt möglicherweise auch eine gewisse Veranlagung eine Rolle.
Als besonders riskant gilt starkes Übergewicht, auch als Fettleibigkeit oder Adipositas bezeichnet, dabei insbesondere Übergewicht an Bauch und Taille. Messbar sind bei Betroffenen außerdem gestörte Blutfett- und Cholesterinwerte, Bluthochdruck sowie erhöhte Blutzuckerspiegel und langfristig Zuckerkrankheit oder Diabetes Typ II, also die eingeschränkte Fähigkeit des Körpers, auf das Blutzucker-Hormon Insulin zu reagieren.

Nicht wenige Betroffene haben gleichzeitig Wundheilungsstörungen und Entzündungen. Diese Symptome können nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, sondern auch für Krebs erhöhen. Und bei bereits Erkrankten verschlechtern sie die Heilungsaussichten.

Die gute Nachricht ist: Die Symptome und Folgen des metabolischen Syndroms können sich zurückbilden, wenn man sein Körpergewicht normalisiert. Dass dies auch die Heilungsaussichten steigern könnte, deutet sich in ersten Studien an, muss aber noch weiter erforscht werden.

  • Ob man zu- oder abnehmen sollte, wie viel und wann, ist eine Frage, die man mit den behandelnden Ärzten besprechen sollte.

Auch wenn sich Krebs mit einer Diät nicht heilen lässt: Wie man sich bei einer Tumorerkrankung am besten ernähren sollte, ist für die Krebsforschung sehr wichtig. Fachleute erhoffen sich zwar keine "Wunderkur". Doch bei einigen Tumorarten gibt es zumindest Hinweise darauf, dass nicht wenige Patienten durch Lebensstiländerungen ihr Risiko für einen Rückfall senken könnten.

Man kann eine Krebserkrankung deshalb zum Anlass nehmen, den persönlichen Speisezettel unter die Lupe zu nehmen: Hat man sich bisher nicht allzu gesund ernährt, lohnt es sich vielleicht, die eine oder andere Ernährungsgewohnheit umzustellen – nicht nur wegen der Krebserkrankung an sich, sondern auch für das persönliche Wohlbefinden. Normalgewicht erreichen oder zumindest ein stabiles Gewicht halten – das ist ein Ziel, das man gemeinsam mit den behandelnden Ärzten in Angriff nehmen kann.

Experten weisen zudem darauf hin: Bei der täglichen Nahrungsauswahl sollte man nicht nur das Thema Krebs im Blick haben. Auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und vielen anderen Krankheiten lässt sich durch eine gesunde Ernährung mindern. Was Fachgesellschaften für eine gesunde, ausgewogene Ernährung empfehlen, erklärt der Text Ernährung und Krebsvorbeugung.

Nicht auf eigene Faust handeln!

Wer sich für eine Diät oder Ernährungsumstellung interessiert, sollte mit seinem Arzt darüber sprechen.

Der wichtigste Ansprechpartner ist der behandelnde Haus- oder Facharzt. Er kann die Situation eines Patienten anhand seiner aktuellen Befunde am besten einschätzen. Und er ist erste Anlaufstelle, wenn es um Krebsdiäten geht.
Sowohl Facharzt als auch Hausarzt können bei Bedarf außerdem auf professionelle Ernährungsberater verweisen. Bei der Suche nach Adressen helfen auch die Krankenversicherungen weiter. Sie übernehmen bei entsprechend qualifizierten Anbietern die Kosten der Beratung.

Eine Ernährungsberatung gehört außerdem heute zum Angebot der meisten Kliniken und spezialisierten Krebszentren: Dort arbeiten qualifizierte Ernährungsteams mit viel Fachwissen. Auch in Rehabilitationskliniken kann man nach dem Stellenwert von Krebsdiäten fragen und sich zur angepassten Lebensmittelauswahl beraten lassen.

  • Tipps zur Suche nach qualifizierten Beratern bietet der Krebsinformationsdienst auch im Text Mehr wissen zu Ernährung bei Krebs: Links, Adressen, Fachinformationen.


Quellen zum Weiterlesen (Auswahl)

Quellen und Fachinformationen, die für die gesamte Rubrik "Ernährung für Krebspatienten" relevant sind, finden sich im Kapitel Links, Adressen, Fachinformationen.

Stellungnahmen von Fachgesellschaften

Stellungnahmen zu alternativen Krebsdiäten und unkonventionellen Ernährungsratschlägen finden sich beispielsweise bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., abrufbar mit dem jeweiligen Stichwort unter www.dge.de.

Der World Cancer Research Fund (WCRF) erforscht die Zusammenhänge zwischen Ernährung, körperlicher Aktivität und Krebs. Auf seiner Internetseite www.wcrf.org kann man sich in englischer Sprache über die erfassten Daten und Erkenntnisse informieren. Das Continuous Update Project (CUP) des WCRF ist ein fortlaufendes Forschungsprogramm, mit dem der Einfluss von Ernährung, Körpergewicht und körperliche Aktivität auf das Krebsrisiko ermittelt wird (http://wcrf.org/int/research-we-fund/continuous-update-project-cup). Aus den Ergebnissen hat der WCRF die Empfehlungen zur Krebsprävention abgeleitet, die er unter http://wcrf.org/int/research-we-fund/our-cancer-prevention-recommendations vorstellt.

Leitlinien

Die S3-Leitlinie "Klinische Ernährung in der Onkologie" (2015) der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) geht auf Krebsdiäten sowie auf verschiedene mögliche Situationen während einer Krebsbehandlung ein. Sie ist gültig bis Oktober 2020 und steht als Download zur Verfügung unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/073-006.html.

Die S3-Leitlinie "Prävention und Therapie der Adipositas" (2014) wird herausgegeben von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG), Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) und Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM). Sie ist bis April 2019 gültig und abrufbar unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/050-001.html.

Mehrere der evidenzbasierten Leitlinien zur Krebstherapie enthalten auch Hinweise zu Krebsdiäten. Abrufbar sind diese Leitlinien bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) unter www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien.html. Aktuelle Beispiele, die den Stellenwert von Krebsdiäten bewerten, sind die S3-Leitlinie "Mammakarzinom der Frau" (www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-045OL.html) oder auch die S3-Leitlinie "Lungenkarzinom" (www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-007.html).

Fachartikel (Auswahl)

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Doleman B, Mills KT, Lim S, Zelhart MD, Gagliardi G. Body mass index and colorectal cancer prognosis: a systematic review and meta-analysis. Tech Coloproctol. 2016 Aug;20(8):517-35. doi: 10.1007/s10151-016-1498-3.

Guldberg TL, Christensen S, Zachariae R, Jensen AB. Prognostic factors in early breast cancer associated with body mass index, physical functioning, physical activity, and comorbidity: data from a nationwide Danish cohort. Breast Cancer Res Treat. 2017 Feb;162(1):159-167. doi: 10.1007/s10549-016-4099-y.

Ligibel JA, Alfano CM, Courneya KS, Demark-Wahnefried W, Burger RA, Chlebowski RT, Fabian CJ, Gucalp A, Hershman DL, Hudson MM, Jones LW, Kakarala M, Ness KK, Merrill JK, Wollins DS, Hudis CA. American Society of Clinical Oncology position statement on obesity and cancer. J Clin Oncol. 2014 Nov 1;32(31):3568-74. doi: 10.1200/JCO.2014.58.4680.

Maisch P, Gschwend JE, Retz M. Efficacy of a ketogenic diet in urological cancers patients : A systematic review. Urologe A. 2018 Mar;57(3):307-313. doi: 10.1007/s00120-017-0563-5.

Protani M, Coory M, Martin JH. Effect of obesity on survival of women with breast cancer: systematic review and meta-analysis. Breast Cancer Res Treat. 2010 Oct;123(3):627-35. doi: 10.1007/s10549-010-0990-0.

Schwedhelm C, Boeing H, Hoffmann G, Aleksandrova K, Schwingshackl L. Effect of diet on mortality and cancer recurrence among cancer survivors: a systematic review and meta-analysis of cohort studies. Nutr Rev. 2016 Dec;74(12):737-748.

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Erstellt: 19.11.2013

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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